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Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Titel: Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf
Autoren: Edward E. Smith
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vernichtet werden können«, begann der junge Arisier zögernd. »Obwohl kein Zweifel bestehen kann, daß sein Tod die Position Eddores wesentlich geschwächt und uns in gleichem Maße geholfen hätte, darf nicht übersehen werden, daß sein Weiterleben uns auf lange Sicht größere Vorteile bringt. Vor allen Dingen werden Gharlane und seine Artgenossen überzeugt sein, daß die arisische Gemeinschaft ihn nicht getötet hat, weil sie zu schwach dazu war, so daß sie vielleicht in Unterschätzung unserer Fähigkeiten davon abgehalten werden, wirklich gefährliche Angriffswaffen zu entwickeln, bis es für die Rettung ihrer Rasse zu spät ist. Außerdem werden sie niemals vermuten, daß wir die bald entstehende Galaktische Patrouille als Hauptwaffe gegen sie einsetzen wollen. Angesichts dieser Tatsachen ist mir unklar, wieso wir jetzt einen Eddorier töten müssen. Auch kann ich mir nicht vorstellen, auf welche Art und Weise die eddorische Rasse schließlich vernichtet werden soll. Ich kann mir allerdings nicht denken, daß meine Visionskraft und mein Gedächtnis so schlecht sind – sollte es daran liegen, daß uns diese Informationen niemals zugänglich waren?«
    »Das trifft zu, Jüngling. Obwohl deiner Vision über die Zukunft noch gewisse Einzelheiten fehlen, wissen wir im Grunde nicht mehr als du. Uns die fehlenden Informationen zu beschaffen, ist jetzt unsere vordringlichste Aufgabe.«
    »Ich verstehe«, fuhr Eukonidor fort. »Die Vernichtung des Eddoriers ist also lebenswichtig für uns. Aber es wird genügen, wenn wir einen relativ unwichtigen eddorischen Wächter umbringen, dessen Tod den Inneren Kreis nicht mißtrauisch macht.«
    Dann herrschte Schweigen. Die Arisier warteten – Minuten? Tage? Wochen? Einem Arisier bedeutet die Zeit wenig.
    Für einen Gedankenimpuls schrumpfen intergalaktische Entfernungen zu einem Nichts zusammen, und so erreichte Drounli seine Artgenossen Sekundenbruchteile, nachdem er den Hügel verlassen hatte. Er verband seinen Geist mit dem der drei anderen Zivilisationsformer, und kurz darauf setzte sich die vereinigte Geistesmacht sämtlicher Arisier in Bewegung und erreichte Eddores Schutzschirme im gleichen Augenblick wie Gharlane.
    Doch während der Eddorier die Schirme ungehindert passierte, wurden die Arisier aufgehalten.
     
    Als vor zwei Milliarden Jahren die unvorstellbare galaktische Begegnung ihren Lauf nahm, die unzählige neue Planeten hervorbringen sollte, waren die Arisier bereits eine alte Rasse und hatten sich seit unzähligen Zeitzyklen von Planeten unabhängig gemacht. Doch die Eddorier konnten, wenn man den alten Überlieferungen glauben darf, auf eine noch längere Geschichte zurückblicken, und während die Arisier aus unserem Kontinuum stammten, stießen die Eddorier aus einer fremden Raum-Zeit zu uns.
    Eddore ist ein riesiger und drückend heißer Planet. Seine Atmosphäre besteht aus einer Mischung giftiger Gase, die auf der Erde nur den Chemikern bekannt sind. Seine Hydrosphäre besteht überwiegend aus einem giftigen und stinkenden Sirup.
    Und wie ihr Planet, so unterscheiden sich auch die Eddorier von jeder uns bekannten intelligenten Lebensform. Für menschliche Sinne waren sie Ungeheuer – amöbenhaft und absolut geschlechtslos. Und sie waren, soweit sie nicht gewaltsam ums Leben kamen, unsterblich. Denn jeder Eddorier konnte sich, wenn er seine Lebens- und Aufnahmekapazität nach einigen hunderttausend irdischen Jahren erschöpft hatte, in zwei neue Individuen teilen, von denen jedes die Fähigkeiten und das Wissen seines einen Elternteiles mit auf den Weg bekam – und darüber hinaus mit neuen Kräften ein neues Leben begann.
    Die Entwicklung der Eddorier war seit frühester Zeit von heftigsten Kämpfen um das höchste Ziel eines jeden Eddoriers begleitet gewesen – um die Macht. Wissen war nur dann zweckmäßig, wenn man dadurch Macht erlangen konnte. In ununterbrochener Folge wüteten Kriege, die an Heftigkeit ihresgleichen suchten.
    Jeder Gedanke an Frieden lag den Eddoriern fern; die Kämpfe wurden fortgesetzt, bis den feindlichen Parteien eines Tages zwei Tatsachen schmerzhaft bewußt wurden. Erstens: Die überlebenden Eddorier waren so mächtig und so kampferfahren, daß sie sich nicht mehr gegenseitig umbringen konnten. Zweitens: In den Jahrtausenden der Kriege war die Sonne ihres Planeten langsam abgekühlt. Der Planet mußte bald so kalt sein, daß ein weiterer Aufenthalt nicht mehr möglich war. In der Not entschloß man sich zu einer
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