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Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Titel: Lennox 02 - Lennox Rückkehr
Autoren: Craig Russell
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setzten ihn auf den Beifahrersitz seines Sunbeam-Talbot Sports. Ich schob mir die Pistole in den Hosenbund, nahm den Jadedämon, wickelte ihn wieder in seine Decke und brachte ihn zu meinem Wagen, wo ich ihn im Kofferraum deponierte. Ich wusste, dass Kirkcaldy mir keine Schwierigkeiten mehr machen würde; daher bat ich Singer, uns in meinem Austin Atlantic zu folgen. Wir hielten an einer Telefonzelle am Straßenrand, und Singer bewachte Kirkcaldy, während ich Willie Sneddon anrief. Ich schilderte ihm kurz, was passiert war, und sagte, wir hätten zwei Lieferungen für Hammer Murphys Wurstmaschine und wo diese Lieferungen zu finden seien.
    Auf der Fahrt nach Glasgow versuchte Kirkcaldy ein Geschäft mit mir zu machen. Er bot mir alle erdenklichen Reichtümer an, wenn ich ihm aus dem Schlamassel half. Als ich den Clyde entlangfuhr und das Gallowgate durchquerte, machte ich ihm ein Angebot: Ich würde Leute kontaktieren, die sich seiner annehmen würden.
    Singer parkte draußen und wartete auf mich. Ich fuhr in das ummauerte Gelände auf dem Vinegarhill. Der alte Knabe, den ich schon gesehen hatte, rannte eilig zu Sean Furies Wohnwagen und hämmerte gegen die Tür. Furie nickte mir zu, und ich nickte zurück. Keiner von uns achtete auf Kirkcaldys Betteln. Ich ließ seine Wagenschlüssel auf den Boden fallen, und er stürzte aus dem Auto und begann im Staub zu scharren, aber die Schlüssel lagen zu weit weg, und der Ring aus Zigeunern, der sich gebildet hatte, schloss sich bereits um ihn.
***
    Als ich Singer an Sneddons Haus absetzte, bedankte ich mich noch einmal bei ihm. Er nickte wieder und stieg aus.
    Ich war müde und hatte Schmerzen, aber ich musste noch drei Anrufe erledigen. Es wurde dunkel, dunkler als seit Wochen, und in der Luft des späten Abends kündigte irgendetwas eine kühlere Jahreszeit an. Ich parkte am Clyde, nahm den zerbrochenen Jadedämon aus dem Kofferraum und ging damit ans Ufer. Ich nahm zwei Wachspapierziegel heraus und hielt jeden in einer Hand.
    Ich war mehr als mein halbes Leben lang auf der Suche nach dem schnellen Dollar gewesen. Nun hielt ich eine satte Altersversorgung in beiden Händen. Wenn ich das Rauschgift an Largo zurückgab, winkte mir wahrscheinlich ein üppiger Finderlohn. Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Kirkcaldys Vorhersage eintrat und die Straßen Glasgows mit dem Zeug überschwemmt wurden. Trotzdem, dieses Geld wäre selbst mir zu schmutzig gewesen. Ich zückte mein Taschenmesser, schnitt nacheinander die Ziegel auf und schüttelte große weiße Staubwölkchen heraus. Ich sah zu, wie die Wölkchen vom Abendwind fortgetrieben wurden, und warf das Wachspapier ins Wasser, wo es auf den dunklen Wellen davonschwamm.
    Meine Anrufe machte ich aus einer Telefonzelle an der Ecke Buchanan Street. Der erste Anruf ging an jemanden, den alle für ein Phantom hielten: Ich sagte John Largo, er habe eine Stunde Zeit, ehe ich Dex Devereaux mitteilte, wo er zu finden sei. Ohne auf die Einzelheiten einzugehen, erklärte ich ihm, dass alle Konten ausgeglichen seien und er in Glasgow keine Schulden mehr einzutreiben habe. Ich empfahl ihm einen sofortigen Klimawechsel. Irgendwohin, wo die Sonne schien.
    Mit dem zweiten Anruf erreichte ich Jock Ferguson zu Hause. Ich sagte ihm, wir würden uns in einer halben Stunde mit Dex Devereaux in seinem Hotel treffen; es würde bedeuten, dass er John Largo die Handschellen anlegen könne.
    Mein dritter Anruf war kurz und knapp. Ich versuchte, Jimmy Costello im Empire zu erreichen. Dort war er nicht, aber im Riviera bekam ich ihn an den Apparat. Er fragte mich ungeduldig, was ich wolle. Ich wusste, weshalb er so kurz angebunden war: Er hatte mich gebeten, seinen Sohn zu finden, und Paul war tot aufgefunden worden. Das wurde mir langsam zur Gewohnheit.
    »Sind Skelly und Young da?«, fragte ich.
    »Ja. Und?«
    »Sie sind jetzt gerade da?«
    »Aye.« Seine Ungeduld wuchs. »Ich sehe sie direkt vor mir.«
    »Dann ruht Ihr Blick auf Pauls Mördern. Zumindest haben sie ihn als Geschenk verpackt, damit jemand anders ihn umbringen konnte. Und keine Sorge – alle anderen Konten sind ausgeglichen.«
    »Wenn Sie mich anlügen ...«
    »Ich lüge nicht. Skelly und Young haben Paul und Sammy Pollock für Geld verraten. Das ist eine Tatsache. Was Sie daraus machen, ist Ihre Angelegenheit.«
    Costello schwieg. Ich hörte im Hintergrund eine Band spielen, dazu die miteinander verschmelzenden Laute vieler Menschen, die tranken und redeten.
    »Ich
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