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Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Titel: Lennox 02 - Lennox Rückkehr
Autoren: Craig Russell
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Uneindeutigkeit.
    »Wie sind Pollock und Costello an den Jadedämon gekommen? Sie konnten auf keinen Fall wissen, was darin war.«
    »Da irren Sie sich. Pollock besaß einen kosmopolitischen Geschmack. Ein echter Bohemien. Er rauchte hin und wieder Haschisch und hatte mit Opium experimentiert. Niemand in dieser Stadt hätte den Wert von gereinigtem Heroin begriffen – er schon. Nur war das leider die Grenze seiner Klugheit. Er war kein Verbrechergenie, und er dachte, er hätte es mit Al Capone zu tun, als er sich mit Paul Costello einließ. Aber Costello war ein Blindgänger und genauso überfordert wie Pollock.«
    »Wie haben sie das Zeug denn in die Hände bekommen?«, fragte ich. Alle drei – Collins, Soutar und Kirkcaldy – standen mir nun gegenüber, den Rücken zur Tür. Kirkcaldy hatte die Tür ein paar Zentimeter weit offen gelassen, und ich hätte geschworen, dass sie sich langsam bewegte. Der Schatten vor dem Fenster war vielleicht doch kein weiterer Komplize. Ich richtete meine ganze Hoffnung auf einen Schutzengel.
    »Paul Costello hat immer nach einem Fischzug Ausschau gehalten«, antwortete Kirkcaldy, während ich mir alle Mühe gab, keinen Blick auf das Garagentor hinter ihm zu richten. »Ich glaube, er wollte beweisen, dass er ein richtiger Macker ist wie sein Vater. Aber er hatte keine Chance. Er hatte nicht mal genug Grips, um seine Hose eher anzuziehen als die Schuhe. Sammy Pollock sollte bei dem Duo der Denker sein. Verrückt! Ein Blinder führt einen Blinden! Trotzdem machten sie nachts ein paar Brüche. Sie hatten noch zwei Kerle dabei. Als Erstes haben sie ein Lagerhaus voller Zigaretten ausgeräumt. Französische Glimmstängel. Sie hatten nicht den blassesten Schimmer, wie sie das Zeug loswerden sollten, also zogen sie höchstpersönlich durch die Nachtclubs und Pinten, diese blutigen Amateure. Man dreht doch kein Ding, ohne vorher eine Absprache mit einem Hehler zu treffen, der einem das Zeug abnimmt. Diese Pflaumen hatten keine Absprache. Sie kannten nicht mal einen Hehler!«
    »Also gingen sie zu Small Change?« Alles fügte sich zusammen.
    »Richtig – und er nahm ihnen das Zeug für ein Butterbrot ab. Nun dass Small Change hin und wieder heiße Ware verschob. Aber nur, wenn es etwas Besonderes war und dabei ordentlich was für ihn heraussprang.«
    »Das erklärt immer noch nicht, woher Pollock wusste, dass er den Jadedrachen stehlen musste.«
    »Pollock und Costello hatten Hilfe bei ihren Brüchen. Zwei Kerle, die für Costellos Vater arbeiteten, und ein Pikey, der fürs Grobe zuständig war«, sagte Kirkcaldy. Und wieder rastete etwas ein, wo es hingehörte.
    »Die fünf haben den Zigarettenbruch gemacht«, fuhr Kirkcaldy fort. »Die Kippen kamen aus dem Lagerhaus dieses Froschfressers. Barnier heißt er. Ehe sie die Zigaretten finden, öffnen sie ein paar andere Kisten, um einen Blick reinzuwerfen. Der Pikey mit den geschickten Händen zerbricht dabei versehentlich eine der Jadestatuen und sieht, dass sie voller Päckchen ist. Er erzählt es Pollock, und der kommt sofort auf die Idee, dass es Haschisch sein könnte. Also nehmen sie auch die Statue und verschwinden. Doch als Pollock nach Hause kommt und eines der Päckchen aufmacht, erkennt er, dass sie alle tief in der Tinte sitzen. Ihm wird klar, dass es kein Haschisch ist, sondern Heroin, und zwar von ziemlich großer Reinheit. Er nimmt eine Probe aus einem Päckchen, legt es zurück und klebt die Statue wieder zusammen. Die Probe bringt er zu Small Change. Small Change hat keinen blassen Schimmer von Rauschgift, also kommt er direkt zu meiner Wenigkeit.«
    »Diese beiden Kerle, von denen Sie behaupten, dass sie für Costello arbeiten ... Ich nehme an, dass sie mit Ihnen und Small Change ein Geschäft gemacht und dann Sammy Pollock und Paul Costello ausgeliefert haben. Was also ging schief?« Ich hielt den Blick auf Kirkcaldy gerichtet, ohne die Gestalt am Rande meines Gesichtsfeldes zu beachten, die soeben zur Tür hineinschlüpfte und sich geduckt an der Wand entlang hinter die Autos schlich.
    »Der Pikey begreift, dass mehr hinter der Sache steckt, also will er mehr Geld, oder er redet. Er weiß aber nicht, dass ich jetzt mit von der Partie bin. Zufällig ist er ein Faustkämpfer, dem Onkel Bert ein paar Fights in Sneddons Scheune verschafft hat.«
    »Und zufällig stirbt er während des Kampfes?«
    »Ja, wirklich komisch.« Kirkcaldy grinste kalt. »Ein unglaublicher Zufall. Und dabei hatte Onkel Bert ihm vor dem Kampf noch
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