Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben!
Autoren: Jessica Fox
Vom Netzwerk:
Haus in Prag, doch es war irgendwie richtig friedlich, draußen auf dem Wasser zu sein, und das Schaukeln der Wellen ließ Ferns Augenlider noch schwerer werden.
    Alek führte sie an der Schulter sanft zu einem der Betten. «Warum setzt du dich nicht hin? Ich schau mal, ob ich etwas zu trinken finde. Angeblich gibt’s hier irgendwo Champagner.»
    Fern ließ sich auf die Matratze fallen. Sie war so schmal, dass selbst Kate Moss kaum draufgepasst hätte.
    «Ah!» Alek zog eine Flasche Moët aus dem winzigen Kühlschrank. «Das sieht doch schon besser aus!»
    Mit einem lauten Knallen flog der Korken aus der Flasche. Die köstliche Flüssigkeit blubberte zischend über Aleks starke, gebräunte Hand, als er zwei Kaffeebecher voll einschenkte.
    «Ich möchte hiermit einen Toast aussprechen», erklärte er, und seine braunen Augen funkelten. Im Halbdunkel wirkten seine Zähne sehr weiß, und Fern stellte plötzlich erschrocken fest, wie attraktiv er eigentlich war. Wenn man nicht gute Kumpels wäre natürlich.
    «Auf dich und mich, die besten Set-Designer im Geschäft. Auf NOMO !»
    Sie stießen mit ihren Tassen an.
    «Wir sind echt ein gutes Team», meinte Fern, nachdem sie einen ordentlichen Schluck des Blubberwassers genommen hatte. «Du hattest recht. Wir hätten schon vor Jahren gemeinsam was gründen sollen. Weißt du noch, als wir beide für Jeremy gearbeitet haben? Wir haben eigentlich die ganze Zeit nur gelacht.»
    «Wir hatten eine Menge Spaß», stimmte Alek ihr zu und quetschte sich neben sie aufs Bett. «Ich war völlig fertig, als ich London verlassen habe, um nach Prag zu ziehen. Das war ein schlimmer Tag für mich.»
    Fern starrte auf die Tischplatte. Nicht nur für ihn.
    Sanft hob er mit den Fingern ihr Kinn an, sodass sie seinem Blick nicht ausweichen konnte. «Erinnerst du dich noch?», fragte er leise. «Erinnerst du dich an den Tag, als du mich hast gehen lassen?»
    Fern ließ beinahe ihre Tasse fallen, denn ihr fiel sehr wohl Aleks Wortwahl auf. Natürlich erinnerte sie sich an jenen Tag. Und zwar ganz genau. Sie und Alek hatten mitten in einem größeren Projekt gesteckt und Tag und Nacht geschuftet, um ein viktorianisches Set für einen blutrünstigen Vampirstreifen zu gestalten. Da wurde ihm der Job in Prag angeboten. Für Alek war es die Chance seines Lebens, und als er Fern fragte, ob er ihrer Meinung nach annehmen solle, hatte sie ihre persönlichen Gefühle beiseitegeschoben und ihn dazu ermuntert.
    «Meinst du wirklich, ich sollte gehen?», hatte Alek gefragt und ein bisschen überrascht gewirkt. «Aber wir stecken doch noch mitten in diesem Auftrag.»
    Um die aufsteigende Panik zu überspielen, dass sie möglicherweise ihren besten Kollegen verlieren könnte, hatte Fern ein strahlendes Lächeln aufgesetzt. «Aber klar doch», antwortete sie und tat so, als wäre sie damit beschäftigt, schwarze Spitze um eine zerlegte Schneiderpuppe zu wickeln. «Du sagst doch immer, wie sehr Chess sich wünscht, dass du zu ihr ziehst und mehr Zeit mit ihr verbringst. Und Prag ist ja auch deine Traumstadt, oder?»
    Doch Alek hatte sehr verwirrt und ziemlich verblüfft gewirkt. «Aber wird es nicht total schwierig für dich, wenn ich gehe? Ich würde dich hängenlassen.»
    «Al», hatte Fern erwidert, «ich komm schon klar.»
    «Das wäre aber nicht fair. Nein.» Er hatte kurz seinen dunkelhaarigen Kopf geschüttelt. «Ich werde nicht gehen. Es wird noch andere Gelegenheiten geben. Ich werde dich nicht im Stich lassen.»
    Seine Loyalität hatte Fern gerührt, doch niemals würde sie zulassen, dass er sich eine solche Chance entgehen ließ, vor allem wenn er dadurch mit Chess zusammen sein konnte. Letzten Endes hatte sie ihm mehr oder weniger befohlen, den Job in Prag anzunehmen.
    «Alek, um Himmels willen! Ich kann nicht fassen, dass du überhaupt in Erwägung ziehst, dieses Angebot abzulehnen! Was sollte dich hier halten?»
    Er hatte sie angestarrt. «Ich weiß es nicht, Fern. Sag du’s mir. Was sollte mich halten?»
    Sie wandte rasch den Blick ab. «Nichts, Alek. Dein Leben liegt vor dir. Du wärst verrückt, den Job nicht zu nehmen. Ich bestehe sogar darauf, dass du zusagst. Sonst kündige ich dir!»
    «Meinst du das ernst?» Alek klang ungläubig. «Du würdest mich wirklich gehen lassen?»
    Fern schluckte den Golfball hinunter, der plötzlich in ihrem Hals zu stecken schien, und drehte sich zu ihm um.
    «Absolut», antwortete sie mit fester Stimme. «Natürlich würde ich das.»
    Und das war es dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher