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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen
Autoren: Susan Mallery
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zu kämpfen. Ihre Eltern haben sie zu Thanksgiving nach Hause eingeladen. Sie hofft, dass sie sich mit ihnen aussöhnen und wieder bei ihnen einziehen kann. Sie hat drei Kinder und will unbedingt ihren Collegeabschluss machen, damit sie sich einen anständigen Job besorgen kann. Also ist es für sie am allerbesten so.“
    Mark verdaute die Flut an Informationen und überlegte, ob er fragen sollte, wer diese Millie war. Dann entschied er, dass es nicht wichtig war. „Also, wie viele werden jetzt noch kommen?“
    Sie blickte ihn an. „Nur noch sechs, weil Millie ihre drei Kinder mitgebracht hätte.“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Ich habe an Feiertagen gern viele Menschen um mich. Ich lade Leute ein wie Sie – die keine Familie in der Nähe haben und deshalb nicht wissen, wohin sie sollen. Wie ich schon mal gesagt habe ist es eine schwierige Zeit, um allein zu sein.“
    Na, großartig! Ein Tisch voller Streuner.
    Darcy klemmte sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Die Bewegung lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihre blonden Locken, die seidig aussahen, und auf ihre vollen Brüste, die sich auf reizvolle Weise unter ihrem Sweater abzeichneten. Auch wenn er die letzten Monate damit zugebracht hatte, sich von zwei Schusswunden zu erholen, waren gewisse Teile von ihm unverletzt geblieben. Sie suchten sich diesen Moment aus, um ihn daran zu erinnern, dass ein Mann gewisse Bedürfnisse hat.
    Blut floss gen Süden mit einer Geschwindigkeit und Intensität, die ihn die Zähne zusammenbeißen ließen. Verdammt! Warum musste ihm plötzlich auffallen, wie attraktiv Darcy war? In den vergangenen zwei Monaten, die sie nun schon Nachbarn waren, hatte er es geschafft, diese Tatsache geflissentlich zu übersehen.
    „Wo ist denn Ihre eigene Familie?“, fragte er, um sich von den quälenden Anzeichen der Erregung abzulenken. Mit schierer Willenskraft verdrängte er sein Verlangen.
    „Meine Eltern sind vor fünf Jahren gestorben.“
    Er sagte nichts dazu. Auch seine Eltern waren gestorben, aber wegen dieser Übereinstimmung wollte er sich noch lange nicht mit dieser Frau verbünden. Er wollte nichts mit ihr gemeinsam haben.
    Lag es eigentlich an ihm, oder war es wirklich zu heiß im Zimmer?
    „Kann ich Ihnen etwas anbieten?“, fragte Darcy. „Tee? Gebäck?“
    „Aus Vollkornmehl und Tofu? Nein danke.“
    Sie lachte. „Obwohl ich meine Kekse selbst backe, schwöre ich, dass ich ganz normale Zutaten verwende.“
    „Wahrscheinlich betrachten Sie Tofu als normal.“
    „Nicht, wenn ich backe. Obwohl ich schon mal Carubin benutzt habe, falls das zählt.“
    Er hatte absolut keine Ahnung, was dieses Carubin war. „Ich muss allmählich nach Hause.“
    Sie folgte ihm zur Tür. „Danke, dass Sie mir geholfen haben, Mark. Ich bin überzeugt, dass ich es allein geschafft hätte, Mister Truthahn hereinzuschleppen, aber es war schön, dass ich mich nicht mit ihm abplagen musste.“
    Sie reichte ihm nicht einmal bis an die Schultern. Sie sah unschuldig und mustergültig aus. Er hatte nichts bei ihr zu suchen.
    „Hören Sie, Darcy …“ Er hielt inne. Wie sollte er ihr beibringen, dass er lieber doch nicht zu ihrem Dinner zu Thanksgiving kommen wollte? Er war in letzter Zeit nicht gerade gesellig und konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen, als mit fünf Leuten, die er nicht kannte und nicht kennenlernen wollte, zusammen an einem Tisch zu sitzen und gemeinsam zu essen.
    Sie starrte ihn aus ihren großen blauen Augen an. Die Winkel ihres vollen Mundes hoben sich ein wenig. Ihre Haut war makellos. Hell, rein und leuchtend. Doch das Schlimmste an allem war das blinde Vertrauen in ihrem Blick. Er fürchtete, dass sie in ihrem ganzen Leben noch nie eine Notlüge geäußert hatte, geschweige denn eine richtig gemeine Lüge. Er fühlte sich, als stünde er im Begriff, ein Hündchen zu treten.
    Seine Schultern sackten hinunter. „Soll ich etwas mitbringen? Wein?“
    „Wein wäre nicht schlecht. Ich verstehe nämlich absolut nichts davon.“
    Mark nickte und ging, ohne sie noch einmal anzuschauen. Er wollte nicht sehen, wie sie ihn anlächelte, als hätte er gerade etwas Erstaunliches vollbracht.
    Sobald er seine eigene Wohnung betreten hatte, dehnte er seine abkühlenden Muskeln. Dann lief er durch den kleinen Vorraum. Im Badezimmer angekommen, zog er sich T-Shirt und Thermounterhemd aus. Den Oberkörper entblößt, starrte er in den Spiegel.
    Die Narbe von der Schusswunde an seiner Seite war noch immer rot und geschwollen.
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