Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
mir eigentlich zugehört?« fragte er und beugte sich vor. »Ich habe Menschen erschossen, Emily. Dutzende - auch wenn das Recht und das Gesetz auf meiner Seite waren. Aber diese Sache ist nicht vorbei und wird es wohl auch nie sein. Immer wieder wird jemand wie Ringstead auftauchen, der sich an mir rächen oder sich selbst einfach nur etwas beweisen will.«
    Sie dachte eine Weile nach. »Dieses Risiko werde ich wohl eingehen müssen«, sagte sie. »Ich habe mir schließlich kein einfaches Leben erträumt - sondern nur ein schönes.«
    Er starrte sie einen Moment ungläubig an. Dann lachte er und blickte sie mit diesem spitzbübischen schrägen Grinsen an, bei dem ihre Knie weich wurden. »Soll das heißen, daß ich nicht mehr in der Scheune schlafen muss ?«
    »Nach so einem Tag wie heute kann ich ja schlecht von dir verlangen, daß du in der Scheune schläfst«, erwiderte sie lächelnd und sah, wie seine Augen sich weiteten. »Du sollst in deinem eigenen Bett schlafen - und ich schlage mein Nachtlager in einem der freien Zimmer auf.«
    Er verzog enttä u sch t das Gesicht, hatte sich aber schnell wieder unter Kontrolle. »Du bist wirklich zu großzügig«, meinte er. Er hob die Anne in die Luft, reckte und streckte sich und ließ dabei seine Muskeln spielen. Diese Bewegung war so sinnlich und so ungeheuer maskulin, daß Emily sich aufregend unruhig fühlte.
    Hastig stand sie auf, damit er nicht sah, wie erregt sie war. »Das war wirklich ein anstrengender Tag. Ich werde mich gleich hinlegen. Gute Nacht, Tristan.«
    Er griff über den Tisch und hielt ihre Hand fest. Dann beugte er sich vor und strich mit seinen Lippen ganz zart über ihre Knöchel. »Gute Nacht, Emily«, entgegnete er leise und verführerisch. Seine Stimme klang ungeheuer erotisch, und ihr wurde ganz heiß. Als sie daran dachte, daß sie morgen um diese Zeit seine Frau sein würde, wurde ihr Verlangen noch stärker. Warum bis morgen warten, dachte sie, warum nicht schon heute?
    Er hielt ihre Hand noch einen Moment länger fest und war sich dabei durchaus der erotischen Spannung bewusst , die zwischen ihnen knisterte Zögernd ließ er sie los - aber er hatte sich nun einmal geschworen, daß sie zuerst seine Ehefrau sein muss te, bevor er das Bett mit ihr teilte.
    »Du schläfst im Bett«, murmelte er mit heiserer Stimme. »Du hast mein Wort, daß ich dich nicht belästigen werde.«
    Emily machte auf dem Absatz kehrt und rannte davon. Das war die einzige Möglichkeit, sich selbst daran zu hindern, ihm zu gestehen, daß sie bei ihm - und mit ihm - schlafen wollte. Ob sie nun seine Ehefrau war oder nicht. Und es spielte für sie auch keine Rolle, daß er ein Kopfgeldjäger gewesen war, ein Mann, der eine Blutspur hinter sich hergezogen hatte - denn diesen Mann liebte sie.
     
    In dieser Nacht schlief Emily nicht besonders gut, und so war sie auch bereits vollkommen angekleidet, als eine Abordnung der Rancher am nächsten Morgen kurz nach Sonnenaufgang auf den Hof ritt. Auch Tristan war schon wach - er war noch vor Emily unten. Er trug ein Unterhemd und hatte hastig seine Hose übergestreift, wobei die Hosenträger an den Seiten herunterhingen. Seine Haare waren noch zerzaust, aber er hatte seine Stiefel angezogen und den Revolvergürtel umgeschnallt, ohne den Emily sich Tristan gar nicht mehr vorstellen konnte.
    Im Hof warteten etwa ein Dutzend berittene Männer. Ihre Gesichter blickten finster und grimmig, und sie waren mit Gewehren bewaffnet. Sie hatten die Hüte tief in die Augen gezogen und machten keine Anstalten, sich zu erkennen zu geben. Emily sah, daß die Pferde verschiedene Brandzeichen hatten und so nervös tänzelten, wie sie es taten, wenn sie Unheil witterten.
    »Wir können keine Schafe zwischen unseren Rindern dulden«, rief der Anführer, ein Mann in den Fünfzigern, der einen grauen Bart trug und dessen sehniger Körper das Ergebnis von vielen Jahren harter Arbeit war. »Das weißt du so gut wie wir, Saint-Laurent.«
    Emily ärgerte sich darüber, daß der Mann sich an Tristan gewandt hatte, obwohl doch inzwischen allgemein bekannt war, daß die Schafe ihr allein gehörten. Aber im Augenblick ging es sicher um Wichtigeres als um diese Formalität, und deshalb schwieg sie.
    Tristan zog erst den einen Hosenträger hoch und dann den anderen, wobei er das Gummi leise schnappen ließ. Emily stand neben ihm und betrachtete sein Gesicht. Er starrte den Sprecher der Rancher regungslos an. Seine Augen waren absolut angstfrei. Sie verstand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher