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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks
Autoren: Jayne Ann Krentz
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müßte bis zehn Uhr abends zurück sein, wenn der Flieger keine Verspätung hat.«
    »Bist du sicher, daß du nicht doch in Spokane übernachten und erst morgen früh zurückkommen willst?«
    »Absolut. Ich werde doch nicht in einem Hotelzimmer in Spokane bleiben, wenn ich die Nacht hier bei dir im Bett verbringen kann.« Hatch runzelte die Stirn und blickte auf seine Armbanduhr. »Vor unserer Hochzeit will ich einfach noch diesen verdammten Vertrag unter Dach und Fach bringen, damit wir unsere Flitterwochen auch richtig und in Ruhe genießen können.«
    »Ist das dieser dämliche Vertrag, auf den Dad so stolz ist, weil ihr beide Yorland and Young den Auftrag weggeschnappt habt?«
    »Genau. Und wenn ich die Sache nicht schnellstens regele, wird dein Vater mich mindestens einmal am Tag anrufen und fragen, wann ich endlich zurückkomme und mich darum kümmere.«
    »So wie ich Dad kenne, stimmt das sogar. Aber mach dir um mich keine Sorgen. Ich bleibe brav am heimatlichen Herd sitzen und hüte deine Pfeife und deine Pantoffel.«
    »Den Teufel wirst du. Ich nehme an, du kochst dir wieder ein ganzes Pfund Ravioli und ißt sie alleine auf.«
    »Sieh es doch mal von der Seite: Mit einem ganzen Pfund Ravioli im Bauch komme ich garantiert nicht auf dumme Gedanken.« Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. »Ich liebe dich, Hatch - mitsamt deiner Sturheit, deiner langweiligen Krawatte und allem.«
    Er grinste sie vieldeutig an. »Stimmt das wirklich?«
    »Mmmhmm.«
    »Muß wohl damit Zusammenhängen, daß ich so verdammt gut im Bett bin.«
    »Muß wohl.«
    »Ist ja auch egal. Weil ich dich nämlich auch liebe. Obwohl du es schaffst, dich regelmäßig schnellstens aus jedem Job feuern zu lassen.« Er drückte ihr einen kurzen Kuß auf die Nase und ließ einen langen auf ihren Mund folgen.
    Und dann war er fort.
    Wesentlich später am Tag begann Jessie sich dann doch etwas unruhig zu fühlen, obwohl sie zum Abendessen ein ganzes Pfund Ravioli verdrückt hatte. Das Gefühl, daß etwas nicht in Ordnung war, wurde immer stärker. Bis sie es schließlich kaum noch ertragen konnte. Sie sah auf die Uhr - halb acht. Noch fast drei Stunden, bis Hatch zurückkam.
    »Ich wünschte, du wärst hier, Hatch.«
    Jessie versuchte zu lesen, aber es gelang ihr nicht, sich auf das Buch zu konzentrieren. Sie sehnte sich nur verzweifelt danach, daß Hatch wieder bei ihr wäre.
    Kurz nach acht klingelte das Telephon. Jessie stürzte hin, obwohl sie keinen Grund für ihre Eile hätte nennen können.
    »Hallo?«
    »Jessie, Liebes, sind Sie das?«
    Jessie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Oh, hallo, Mrs. Valentine. Ja, ich bin's. Wie geht es Ihnen?«
    »Gut, Liebes. Ich sitze gerade hier vor dem Fernseher, da überkommt mich ganz plötzlich das dringende Bedürfnis, Sie anzurufen und nachzufragen, ob bei Ihnen alles in Ordnung ist.«
    »Es geht mir gut, Mrs. Valentine.«
    »Schön. Ich fürchte, ich hatte nur einen kleinen Anflug von Unsicherheit, und irgendwie schien es mit Ihnen zusammenzuhängen. Lieber Himmel, ich hoffe nur, dieser Schlag auf den Hinterkopf hat sich nicht doch auf mein Sehvermögen ausgewirkt.«
    »Es ist lieb, daß Sie sich um mich sorgen, Mrs. Valentine. Ist, äh, im Büro alles in Ordnung?«
    »Ich habe für eine Weile schließen müssen, bis sich die Aufregung etwas gelegt hat. In ein paar Wochen hoffe ich wieder aufmachen zu können. Bis dahin sollte der Fall Attwood in Vergessenheit geraten sein. Wissen Sie, ich werde Sie trotz allem vermissen. Haben Sie schon eine neue Stellung gefunden?«
    »Noch nicht, Mrs. Valentine. Aber ich bin sicher, es wird sich bald etwas ergeben.«
    Das Telephon läutete wieder um neun Uhr, als die lange Dämmerung des Spätfrühlingstages in nächtliche Dunkelheit überging. Jessie fuhr erneut zusammen und griff hektisch nach dem Hörer.
    Es war eine weibliche Stimme, und beunruhigenderweise klang sie irgendwie bekannt. Doch Jessie konnte sie nicht identifizieren, da die Frau offenbar ein Taschentuch über die Sprechmuschel gelegt hatte. Die Nachricht war kurz und schrecklich.
    »Wenn Sie Ihre geliebte Elizabeth lebend Wiedersehen wollen, fahren Sie sofort zum neuen Benedict-Lagerhaus. Sollten Sie die Polizei benachrichtigen oder sonst jemand informieren, stirbt das Mädchen. Sie haben dreißig Minuten Zeit.«
    Übelkeit stieg in ihr auf, und Jessies Knie versagten den Dienst, so daß sie zusammensackte und gerade noch das Sofa erreichte. Verzweifelt versuchte sie zu rekonstruieren, was
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