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Leicht zu haben: Heiße Stories (German Edition)

Leicht zu haben: Heiße Stories (German Edition)

Titel: Leicht zu haben: Heiße Stories (German Edition)
Autoren: Rachel Kramer Bussel
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Nacht ficken wolltest?«
    Er lacht und zieht mich an sich.
    »Ich glaube, das ließe sich machen.«

Pornostar für fünf Minuten
    Jacqueline Applebee
    Man hat mir einmal gesagt, es läge an der Zeit, dass nicht alles auf einmal passiert. Diese Sicht der Dinge habe ich geglaubt, bis ich Charlie begegnet bin. Mein Freund hat die Energie eines Neutronensterns, und er kann unterschiedliche Dinge gleichzeitig machen, selbst wenn er es eigentlich nicht sollte. Ich habe gesehen, wie er Fahrrad gefahren ist, dabei telefoniert und gleichzeitig eine Schachtel voller Sushi gegessen hat. Seitdem ich ihn kenne, haben meine Nerven sehr gelitten.
    »Schalt einen Gang runter, Charlie!«, mahne ich ihn ständig. »Wenn du dich weniger beeilst, bist du schneller!«
    Für gewöhnlich lacht Charlie über meine Ermahnungen, aber einmal ist ihm das Lachen vergangen – als jemand direkt vor seinem Fahrrad eine Autotür geöffnet hat. Die nächsten sechs Wochen humpelte er an Krücken. Der Unfall war zwar nicht so schlimm, wie er hätte sein können, aber er hat ihm doch ein wenig den Wind aus den Segeln genommen. Charlie hasste es, sich ruhig verhalten zu müssen – er hatte immer viel zu tun,
aber seit dem Unfall hat er nicht die Hälfte der Dinge erledigen können, die er tun wollte. Binnen Kurzem litt auch unser Sexualleben darunter. Ein rasches Gefummel, ein kurzer Kuss – und das war es schon. Ein Orgasmus bedeutete mir mehr als nur sexuelle Entspannung, aber ich musste mich mit Masturbation begnügen, wenn ich mich erleichtern wollte. Charlie hingegen hatte sich in den meisten Nächten in eine Welt voller kostenpflichtiger Pornos zurückgezogen, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Ich hatte bislang nur wenige Pornofilme gesehen, die ich zwar nicht so schlecht gefunden hatte, aber ich wusste trotzdem, dass sie kein Ersatz für das wirkliche Leben waren.
    »Ich hasse diese Scheiße!« Eines Morgens wachte ich von Charlies Fluchen auf. Als ich in die Küche kam, kroch er unter dem Tisch herum und sammelte Münzen auf, die auf dem Fußboden lagen. »Debbie, hilf mir mal!«, rief er.
    »Was machst du da?«
    »Ich brauche Kleingeld für den Bus«, fuhr er mich an.
    »Wohin willst du denn fahren?«
    »Ins Wissenschaftsmuseum. Dort findet heute Mittag ein Seminar statt, das ich nicht verpassen möchte.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Der Arzt hat gesagt, du solltest dich noch so viel wie möglich schonen.«
    Charlie schlug mit der Faust auf den Tisch. »Das mache ich jetzt schon seit sechs Wochen!«
    Sein Wutausbruch erstaunte mich; für gewöhnlich war
Charlie der ruhigste Mensch, den ich kannte. Er hatte zwar viel zu tun, blieb aber immer gelassen dabei.
    »Du kannst ja ein anderes Mal dorthin fahren«, schlug ich vor.
    »Nein, kann ich nicht. Professor Hepworth bricht in zwei Tagen zu einer Vortragsreise nach Australien auf. Und wenn du mir nicht den Flug spendieren willst, muss ich heute dorthin.« Charlie zitterte am ganzen Leib. Ich trat einen Schritt auf ihn zu, aber er zuckte zurück. Ein Stich fuhr mir durchs Herz, und anscheinend sah Charlie es mir an, denn er atmete langsam aus.
    »Es tut mir leid«, flüsterte er. »Sechs Wochen an Krücken ist eine lange Zeit.«
    »Ich verstehe«, sagte ich, aber wie frustriert er tatsächlich war, konnte ich nur ahnen.
    »Ich habe eine Liste geschrieben«, erklärte er. »Alle Dinge, die ich tun möchte, stehen in meinem Notizbuch.« Charlie wies auf seinen ledergebundenen Terminkalender, der auf der Küchentheke neben dem Herd lag. »Ich will nicht warten, bis ich vollständig wiederhergestellt bin. Ich will diese Dinge jetzt tun«, verkündete er entschlossen. »Die Zeit wartet nicht auf mich.«
    Ich ergriff sein Notizbuch und schnüffelte an dem Ledereinband, wie immer, wenn ich es in die Hand nahm. Dann schlug ich es auf. Die Liste umfasste zwanzig Punkte, aber das nur auf einer Seite. Als ich umblätterte, waren noch einmal zwanzig Punkte aufgeführt. Und so ging es immer weiter. Charlie kam zu mir gehumpelt, während ich immer mehr Punkte entdeckte.
    »Wie viele Dinge stehen denn auf deiner Liste?«, fragte ich.
    »Hundertdreißig«, erwiderte Charlie ruhig. Ich warf ihm einen schockierten Blick zu. Dann blickte ich wieder auf das Notizbuch. Wieso musste er auf einmal so viele Dinge tun?
    Ich las die einzelnen Punkte genauer. »Das Greenwich Observatorium besichtigen, nimmt bestimmt einen ganzen Tag in Anspruch «, las ich laut vor. In seiner spärlichen Freizeit beschäftigte
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