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Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition)

Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition)

Titel: Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition)
Autoren: Bernhard Aichner
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nichts ist bedrohlich, alles ist wieder an seinem Platz. Keine Angst, keine Verzweiflung. Nur Sonne, Baroni und Max. Neben ihnen eine Kühlbox mit Bier, daneben ein Planschbecken, und in ihren Gesichtern immer noch dieses Grinsen, das seit Tagen nicht verschwinden will.
    – Max?
    – Was?
    – Fast so wie in Thailand, oder?
    – Besser.
    – Sag ich ja.
    – Ich bin froh, dass ich wieder hier bin, das hier habe ich sehr vermisst.
    – Ich auch, Max.
    – Ich danke dir.
    – Wofür?
    – Dafür, dass du den Sand auf meine Terrasse gekarrt hast, und für das kleine Meer hier.
    – Gern geschehen, mein Freund, das ist doch das Mindeste, was ich für dich tun kann.
    – Ich möchte jetzt nirgendwo sonst sein.
    – Das freut mich.
    – Ich liebe meine Terrasse.
    – Ich auch, besonders diesen Ausblick, die vielen Toten, die hübschen Blumen, die flackernden Kerzen, und diese Ruhe, das findest du in ganz Thailand nicht.
    – Stimmt.
    – Und noch etwas.
    – Was denn, Baroni?
    – Ich bin so froh, dass es dir besser geht.
    – Ja, es fühlt sich wirklich so an.
    – Ich hab ihr ein Bier runtergestellt.
    – Was hast du?
    – Es lehnt da unten am Kreuz. Ich dachte mir, Hanni würde gerne mit uns anstoßen auf die ganze Scheiße.
    – Verrückter Kerl du.
    – Sie wäre stolz auf uns.
    – Ja, das wäre sie. Prost.
    – Sarah hat sich auch wieder beruhigt.
    – Die Arme. Die Liebe kann echt ein Schwein sein.
    – Sie wird mir wohl verzeihen irgendwann.
    – Aber sicher, du bist schließlich ihr Vater.
    – Das ist nicht immer genug, Max.
    – Du hast sie doch nur beschützt.
    – Das hat sie zuerst anders gesehen.
    – Sie ist wie du.
    – Ist sie nicht.
    – Doch, Baroni, ist sie. Sehr temperamentvoll, sehr impulsiv, sehr leidenschaftlich.
    – Ich werde mir jetzt mehr Zeit für sie nehmen.
    – Gut so.
    – Ich liebe meine Kinder.
    – Weiß ich doch.
    – Ich war kein guter Vater, Max.
    – Das Spiel ist ja noch nicht zu Ende, oder?
    – Stimmt.
    – Schau dir Tilda an, die blüht jetzt erst richtig auf.
    – Von Tilda können wir uns beide eine Scheibe abschneiden.
    – Sie hat nicht lange gebraucht, um sich umzustellen. Die Pension tut ihr gut, sie ist ein anderer Mensch seit drei Wochen.
    – So hat uns die Sache allen etwas gebracht.
    – Ich habe es ihr erzählt.
    – Was?
    – Alles, Baroni.
    – Alles?
    – Ja, alles.
    – Auch das mit dem Geld?
    – Ja, auch das mit dem Geld.
    – Und?
    – Sie ist meine Stiefmutter.
    – Und sie behält es für sich?
    – Saublöde Frage, Baroni.
    – Und Vadim?
    – Der bekommt eine Stelle beim österreichischen Rundfunk.
    – Bitte was?
    – Er startet durch, unser Vadim.
    – Er kann kaum Deutsch, Max.
    – Aber irgendwo muss er doch arbeiten, oder? Hausmeister im Rosenhof kann er nicht mehr werden, weil unser ehrenwerter Innenminister seine Anteile am Rosenhof verkauft. Er distanziert sich von allem, was passiert ist, er muss retten, was noch zu retten ist, und das geht nur, wenn er hier seine Zelte so schnell wie möglich abbricht.
    – Und Vadim wird jetzt Moderator, oder was?
    – Blödsinn. Er muss keinen Finger rühren, er kann spazieren gehen den ganzen Tag, wenn er will. Er steht einfach irgendwo auf einer Gehaltsliste und fällt nicht weiter auf. Das war anscheinend für unseren Minister die beste Lösung.
    – Das kann doch nicht so einfach funktionieren.
    – Wie ich gehört habe, ist das kein Einzelfall, Baroni, da werden einige fürs Spazierengehen bezahlt.
    – Unser Vadim macht Karriere.
    – So wie du.
    – Wenn, dann wir beide.
    – Ich bin nur stiller Teilhaber, du bist die Rampensau.
    – Wir werden jedes Monat eine neue Filiale eröffnen, mein Lieber.
    – Du wirst das machen. Ich bin froh, wenn ich in Ruhe hier am Strand sitzen kann.
    – Der Totengräber, der im Hintergrund die Fäden zieht.
    – Ist schon gut, Baroni, genieß lieber die Sonne und hör hin, wie das Meer rauscht.
    – Ich höre nichts.
    – Du musst die Flasche ans Ohr pressen, dann hörst du es.
    – Das ist das Bier, Max.
    – Es klingt aber wie das Meer in Thailand.
    – Wenn dein Bier aufgehört hat zu rauschen, muss ich dich noch etwas fragen.
    – Was denn?
    – Glaubst du, dass unser Minister tatsächlich mit im Boot war? Ob er von den Transplantationen wusste? Ob er mitgeschnitten hat?
    – Ja. Hätte er sonst getan, was ich ihm gesagt habe?
    – Diese Sau.
    – Mehr als das.
    – Max?
    – Was?
    – Wir werden so viele Würste verkaufen, dass sie alle mit den Ohren
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