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Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester

Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester

Titel: Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester
Autoren: Anne Moreau
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ich für den rechten Weg halte. Und ich kann für mein Haus meine Regeln aufstellen. Das ist alles. Und eine Regel besagt, dass ich Lügen nicht dulde. Was auch immer du tust oder unterlässt, es ist deine Entscheidung. Ich kann dich nur davor warnen, Schritte zu gehen, die dir später Steine in den Weg legen könnten. Mit dem Gesetz ist nicht zu spaßen. Aber du bist erwachsen und musst wissen, was du willst. Eine andere Sache ist das, was in diesem Haus passiert. Und angelogen werden möchte ich nicht. Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt. Denk darüber nach, pack deine Sachen und dann sprechen wir uns noch einmal im Wohnzimmer, bevor du gehst.“ Er stand auf und verließ das Zimmer. Ich fühlte mich unbehaglich. Auf was hatte er angespielt? Auf das Lagerfeuer oder auf etwas ganz anderes? Ich wusste es nicht, sprach mir aber selbst Mut zu, dass er von dem anderen nichts wissen konnte. Warum musste man es mir auch immer ansehen, wenn ich log? Und dass er den Rauch vom Lagerfeuer gerochen hatte, war kein Wunder. Aber hatte er auch etwas anderes gerochen? Und vermutete er, dass ich nicht bei Silvia zu Hause übernachten würde? Sollte ich diesen Plan vielleicht doch lieber fallen lassen? Aber ich war k ein kleines Kind mehr. Das hatte auch Onkel Albert richtig festgestellt. Und hatte er mich nicht sogar dazu ermutigt, eigene Entscheidungen zu treffen? Die Konsequenzen schätzte ich eher gering ein. Wegen dem Feuer machte ich mir keine so großen Sorgen. Und die paar Joints waren auch nicht wirklich schlimm. Vor allem waren es gar nicht meine. Etwas beruhigter packte ich weiter und ging dann hinunter ins Wohnzimmer, um mich zu verabschieden. Onkel Albert saß auf dem Sofa und las Zeitung. Als ich das Zimmer betrat, sah er auf. „Auf Wiedersehen, Onkel Albert.“ sagte ich und wollte gleich wieder gehen. „Nicht so schnell mein Fräulein.“ sagte er und senkte die Zeitung. „Komm bitte mal her.“ Ich ging ein kleines Stückchen in seine Richtung. „Hast du über meine Worte nachgedacht?“ fragte er. „Ja.“ antwortete ich. „Und?“ wollte er weiter wissen. Am liebsten hätte ich „Was und?“ geantwortet, aber ich wusste, dass er so eine patzige Antwort nicht hinnehmen würde. „Ich habe mich deutlich ausgedrückt, dass ich Lügen in meinem Haus nicht durchgehen lasse, oder?“ Er fixierte mich. Ich war versucht, seinem Blick auszuweichen, doch ich zwang mich, ihm stand zu halten. „Ja Onkel Albert.“ Er nickte. „Gut. Also frage ich dich noch einmal: habt ihr geraucht?“ Mein Herz klopfte. „Nein, haben wir nicht.“ sagte ich, leider mit zittriger Stimme. „Deine Kleidung riecht nach Rauch, deine Haare riechen nach Rauch.“ Er sah mich streng an. „Das ist doch…“ er winkte ab. „Komm mir nicht mit dem Lagerfeuer. Das kann ich durchaus unterscheiden. So gut riecht meine Nase noch. Also?“ Ich blickte zu Boden. „Die Jungs haben geraucht.“ Wieder nickte er bestätigt. „Nur die Jungs?“ fragte er weiter. „Ja.“ sagte ich. „Komm her.“ befahl er. Ich stand nun dicht vor ihm. „Und jetzt hauch mich an.“ Mit der Hand wies er mich an, mich zu ihm hinunter zu beugen. Mir blieb nichts anders übrig, als es zu tun. „Hauchen!“ ordnete er an. Sehr zaghaft hauchte ich. „Hast du mir etwas zu sagen?“ fragte er. „Ich habe auch einmal gezogen.“ gab ich kleinlaut zu. Ich konnte ihm nichts mehr vormachen. „Cora,“ begann er. „ich bin sehr enttäuscht. Du weißt, dass Rauchen absolut schädlich ist. Aber es ist dein Körper. Was ich aber nicht durchgehen lassen kann, ist deine Lügerei. Ich habe noch eine Frage: hast du mir noch etwas zu beichten?“ Wieder sah er mich durchdringend an. „Nein Onkel Albert.“ flüsterte ich. Er legte die Zeitung weg. „Über meine Knie.“ sagte er tonlos. „Sofort!“ ergänzte er, als ich nicht reagierte. Ich traute mich nicht, mich zu widersetzen. Ich beugte mich über seine Knie und erwartete angespannt den ersten Schlag. Doch Onkel Albert legte seine Arme auf meinem Rücken ab. „Weißt du Cora,“ begann er, „Lügen ist eine Sache, Lügen wegen so etwas Dämlichem wie Rauchen eine andere, aber das Konsumieren von Drogen steht noch auf einem ganz anderen Blatt. Dein Umgang hier ist kein guter. Und das nach nur einer Woche. Ich werde wohl in Zukunft die Leine etwas kürzer halten müssen. Du scheinst noch nicht reif genug für eigene Entscheidungen zu sein. Ich hätte mir gewünscht, dass es anders wäre und ich hatte auch die
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