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Leck mich

Leck mich

Titel: Leck mich
Autoren: Raymond Bean
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Mom fast völlig durch. »Die wollen sehen, wie wir an einem normalen Tagsind? Die wollen sehen, wie wir an einem normalen Tag sind? Wir sind an einem normalen Tag überhaupt nicht normal!«, hörte ich sie in der Küche zu meinem Dad sagen, während ich mein Essen am Tisch zu Ende aß.
    »Das wird schon alles klargehen«, meinte mein Dad. »Emma isst wieder. Und Keith scheint wegen seines Projekts viel ruhiger zu sein. »Du hast eine Idee, stimmt’s, Sohn?«, rief er zu mir rüber.
    Ich stand vom Tisch auf und ging in die Küche. »Ja, schon, und ich glaube, die ist außerdem noch ziemlich gut. Ich weiß nur nicht, ob genügend Zeit bleibt. Die gute Nachricht ist, dass Emma mir hilft.«
    »Was meinst du damit? Wie soll Emma dir helfen?«, fragte Mom.
    »Ich möchte es nicht verraten, aber sagen wir mal, es wird dir gefallen.«
    »Wenn Emma weiterhin isst, ist es mir egal, was es ist, ich werde es mögen.«
    »Sie sind da! Sie sind da!« Emma kam in die Küche gerannt.
    »Okay, alle bitte so normal wie möglich. Ich bin sicher, die Leute suchen nach einer Gelegenheit, uns so aussehen zu lassen, als wären wir ein bisschen verrückt«, sagte Mom.
    »Das wird schon klargehen, Mom, entspann dich.« Wie kam ausgerechnet ich dazu, jemanden zu beruhigen , dachte ich.
    Emma rannte zur Haustür. »Wer ist da?«, fragte sie.
    »Debbie Francis, Produzentin der Helen Winifred Show aus New York«, antwortete eine Stimme.
    Emma öffnete die Tür und verbeugte sich theatralisch.
    Debbie Francis sagte: »Meine Güte! Bist du aber ein niedliches kleines Mädchen!«
    Emma machte einen Knicks und ließ einen fahren, so laut, dass ich dachte, die Augen würden Debbie Francis aus dem Kopf springen.
    Hinter ihr stand ein Kameramann, der seine Kamera direkt auf Emma gerichtet hielt.
    »Guten Tag und willkommen in dem Haus, das Furz gebaut hat«, verkündete Emma. »Furz ist der Spitzname von meinem Bruder, aber Sie können ihn auch Gooz nennen. Das heißt Furz auf Farsi.«
    »Na, das war vielleicht eine Begrüßung«, erwiderte Mrs Francis und versuchte, ihr Lachen zu unterdrücken. Mein Dad schnappte sich Emma und beförderte sie irgendwo ins Haus, sonst wohin, nur weg.
    »Es tut mir schrecklich leid«, sagte meine Mom, deren Nerven total flatterten. »Emma ist in diesen Tagen nicht sie selbst, wegen der Aufregung mitKeith Erfindung von Süße Fürze und weil das Fernsehen zu uns nach Hause kommt. Bitte entschuldigen Sie.« Sie wandte sich an den Kameramann. »Bitte löschen Sie das. Ich flehe Sie an.«
    »Tut mir leid, Mrs Emerson«, antwortete der. »So was passiert nur einmal im Leben. Helen Winifred wird das sehr gefallen!«
    »Ach du liebe Zeit«, sagte meine Mom und wechselte zu einer tiefrosa Gesichtsfarbe.
    »Entspann dich, Mom«, flüsterte ich. Dann wandte ich mich an Mrs Francis. »Hi, ich bin Keith Emerson. Bitte kommen Sie rein. Meine Mutter hat gerade eine leichte Gehirnerweichung. Aber es geht ihr gleich wieder gut.«
    »Danke schön«, sagte Mrs Francis. Sie kam rein und setzte sich auf die Couch im Wohnzimmer. Der Kameramann fragte, ob er herumgehen und im Haus Videoaufnahmen machen könnte. Ich sagte ihm, das ginge in Ordnung. Mom saß auf der Couch neben mir. Es war, als hätte sie so eine Art Schock bekommen. Sie lächelte nur, sagte kein Wort und lächelte einfach nur immer weiter. Aus ihrem Zimmer konnte ich Emma rufen hören: »Wo ist denn das Problem? Fufzen ist das Familienunternehmen!«
    Dieses Familieninterview hier wird wohl noch ganz allein mit mir geführt , dachte ich.
    Das Interview vor der Show war ziemlich schrecklich. Mom sagte nichts, und Emma schrie immer weiter irgendwas über das Familienunternehmen. Ich glaube, Mrs Francis bekam den Eindruck, dass es für ein Interview keine so besonders gute Zeit war, denn nach rund einer halben Stunde gingen sie und der Kameramann wieder. Ich sagte ihnen, ich würde sie dann etwas später im Labor treffen. Sie bedankten sich und zogen los, um der Schule einen Besuch abzustatten und dann dem Labor. Ich blieb zu Hause, um Mom zu helfen, den Kopf wieder klarzubekommen.

Mr Gonzales kommt zurück
    In der nächsten Woche kam Mr Gonzales endlich von seiner Reise zurück. Als ich am Montag im Labor eintraf, unterhielt er sich mit Mr Carson in meinem Raum. Als ich hineinging, hörten sie auf zu reden und drehten sich zu mir um.
    »Hi, Keith. Ich habe gerade mit Mr Carson gesprochen, und ich bin sehr interessiert an deiner Idee. Ich denke, du bist mit deinem
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