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Leben mit Hochsensibilitaet

Leben mit Hochsensibilitaet

Titel: Leben mit Hochsensibilitaet
Autoren: Marletta-Hart Susan
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völlig in den Kinderschuhen. Es ist faktisch unbekannt, so dass ich es kaum ertrage, hier zu leben. Ich habe meinem Hausarzt ein Buch dazu geschickt, aber eine Reaktion auf meine Vorschläge, diese Eigenschaft zu berücksichtigen, blieb aus. Statt Verständnis zu zeigen, verschrieb er mir Medikamente.“
    Auch in anderen Ländern stoßen Hochsensible auf dieses Problem. Hochsensible haben ohnehin häufig Schwierigkeiten mitAutoritätsbeziehungen, was es in diesem Fall nicht leichter macht. Manche werden die Tendenz verspüren, die Flinte ins Korn zu werfen: „Ich werde schon selbst herausbekommen, wie ich mir helfen kann.“ Und in der Tat haben sich Hochsensible aufgrund bitterer Erfahrung häufig umfassende Kenntnisse angeeignet. Trotzdem geht es in manchen Fällen nicht ohne die fachliche Hilfe von Ärzten, beispielsweise Hausärzten. Außerdem braucht man sie für Überweisungen. Statt sich darüber aufzuregen, sollte man besser Erfindungsreichtum an den Tag legen und versuchen – ohne sich selbst zu verleugnen –, das Verständnis zwischen sich selbst und dem Arzt aufrechtzuerhalten. In diesem Fall musst du selbst wissen und selbst angeben, wo du deine Grenzen ziehst. Dafür kannst du folgende Sachverhalte im Hinterkopf behalten:
    •  Aufgrund deiner Hochsensibilität wirst du Körpersignale wahrscheinlich besonders früh wahrnehmen.
    •  Du wirst eher stressbezogene und psychosomatische Beschwerden entwickeln, je weniger du auf deine Sensibilität Rücksicht nimmst.
    •  Du reagierst sensibler auf Medikamente. Die Dosis, die dir dein Arzt empfiehlt, ist vielleicht zu hoch für dich. Dies ist ein allgemein bekanntes Problem bei Hochsensiblen und kann unangenehme Konsequenzen haben. Du reagierst wahrscheinlich auch stärker auf die Nebenwirkungen.
    •  Du bist gewöhnlich empfindlicher gegenüber Schmerzen.
    •  Du wirst in Krankenhäusern und Kliniken eher überreizt und bist dir häufig der Schattenseite der Dinge stark bewusst: Krankheit und Tod – die natürlich gerade in Krankenhäusern gegenwärtig sind.
    Vertraust du der Diagnose deines Hausarztes nicht ganz, dann ist es wichtig, dass du deine eigene Intuition nicht verleugnest und dass du bei einem anderen Arzt nach einer zweiten Meinung fragst. Wenn es wirklich gar nicht klappt mit deinem Hausarzt, solltest duihn wechseln. Ein anthroposophischer Arzt ist eine überlegenswerte Alternative. Anthroposophische Ärzte haben dieselbe Grundausbildung wie normale Hausärzte, aber außerdem eine Zusatzausbildung in Anthroposophie. Die Anthroposophie betrachtet den Menschen holistisch und ist offener gegenüber dem Konzept der Hochsensibilität. Auf jeden Fall ist ein verständnisvoller Arzt Voraussetzung für ein gutes Verhältnis zueinander.
    Studien zeigen übrigens, dass sich hochsensible Kinder und Erwachsene, wenn sie in Berücksichtigung ihrer Hochsensibilität aufwachsen und dementsprechend leben, häufig einer außergewöhnlich guten Gesundheit erfreuen. Krankheit ist keineswegs eine selbstverständliche Konsequenz dieser Eigenschaft. Es ist eher umgekehrt: Weil Hochsensible aufmerksamer sind, bemerken sie früher, wenn irgendetwas nicht stimmt. Sie sind eher alarmiert, bemerken Veränderungen in ihrem Körper rechtzeitig und können also im Idealfall schneller handeln und ihren körperlichen und geistigen Bedürfnissen entgegenkommen.
6.9 Sind Arzneimittel hilfreich?
    Dennoch kämpfen Hochsensible gelegentlich mit ernsten Beschwerden, die eine direkte oder indirekte Folge dieser Eigenschaft sind. Das kann auch für dich gelten; du kannst auf sozialer, körperlicher oder psychischer Ebene gravierende Probleme haben. Ich haben schon darauf hingewiesen: Vielfach hängt dies mit der Tatsache zusammen, dass du dir bislang ungenügend deiner eigenen Persönlichkeit und der damit verbundenen Nöte bewusst warst. Wenn du deine Hochsensibilität beim Arzt zum Thema machst, kann es sein, dass er dir Medikamente verschreibt, wie beispielsweise Antidepressiva (die meisten Ärzte haben nun einmal die Neigung, grundsätzlich zunächst an Pharmazeutika zu denken). So etwas kann in einer Krisensituation nützlich sein – doch es ist natürlich die Frage, ob du deine Hochsensibilität überhaupt als eine Behandlung erfordernde Krankheit betrachtest. Wahrscheinlich wohl eher nicht. Esist nützlich, ein wenig Bescheid zu wissen über die verschiedenen Medikamente, die einem eventuell verschrieben werden. Es kann sein, dass es sich zeitweilig um Angst
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