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Lebe die Liebe

Lebe die Liebe

Titel: Lebe die Liebe
Autoren: Nora Roberts
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Caine.«
    Diana zögerte nur einen Augenblick. »Okay, Caine. Mich würde interessieren, woran du mich erkannt hast.«
    »Du hast sehr viel Ähnlichkeit mit Justin.«
    »Wirklich?«
    Nachdenklich ging sie neben ihm her, die Augen gesenkt. Ihr fiel gar nicht auf, dass Caine sie sehr genau betrachtete. »Die Familienähnlichkeit ist unverkennbar«, sagte er, griff nach ihrem Arm und führte sie aus dem Flughafengebäude in die eisige Winterluft hinaus. »Justin wird sich freuen, dich nach so vielen Jahren wiederzusehen.«
    »Ja, vermutlich«, gab ihm Diana einsilbig zur Antwort. »Kennst du ihn schon länger?«
    »Ja, seit über zehn Jahren. Er war schon lange mein Freund, bevor er mein Schwager wurde.«
    Diana wollte ihn schon ausfragen über ihren Bruder, aber dann unterdrückte sie diesen Wunsch. Es war besser, wenn sie sich selbst ein Bild machte. Völlig ohne Einwirkung und Beeinflussung anderer.
    »Wohnst du auch im ›Comanche‹?«, fragte sie stattdessen.
    »Ja, für eine Woche.«
    Als sie auf den Parkplatz kamen, schlug Diana den Kragen ihres Wintermantels hoch. Der Wind pfiff eisig vom Meer her, der Himmel war von schnell dahintreibenden Wolken bedeckt, und der hart gefrorene Boden zeigte überall noch Reste von Schnee.
    »Nicht gerade die beste Zeit, um den Urlaub am Meer zu verbringen«, sagte sie.
    »Die meisten Leute, die jetzt hier sind, kommen nicht des Meeres wegen, sondern um zu spielen. Wenn sie erst einmal in den Casinos sind, hat das Wetter keine Bedeutung mehr.«
    Diana reichte ihm nur bis zur Schulter. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihn anzusehen. »Bist du auch deswegen hier – um im Spiel dein Glück herauszufordern?«
    »Nein, nicht unbedingt.« Caine sah sie an. Der wolkenverhangene Himmel spiegelte sich in ihren dunklen Augen. »Ich habe nichts gegen ein Spielchen dann und wann, aber der wirkliche Spieler in unserer Familie ist Rena.«
    »Dann passt sie zu Justin.«
    Caine stellte den Koffer ab und holte die Autoschlüssel aus der Tasche. »Ich überlasse es dir, das herauszufinden.« Dann packte er ihr Gepäck in den Kofferraum und schloss ihr die Beifahrertür auf. »Diana …« Er legte ihr die Hand auf den Arm und hielt sie fest.
    Noch nie hatte jemand ihren Namen so ausgesprochen – sanft, beinahe zärtlich hatte es geklungen. Erstaunt sah sie zu ihm auf. Er stand ganz nah vor ihr, und plötzlich strich er mit einem Finger die Ponyfransen aus ihrer Stirn. Diese merkwürdige Berührung überraschte Diana so sehr, dass sie stehen blieb und kein Wort sagte.
    »Diana, es gibt Dinge im Leben, die sind ganz anders, als es zuerst den Anschein hat.«
    »Ich verstehe nicht. Was willst du damit sagen?«
    Einen Augenblick lang standen sie in der kalten Winterluft. Vom Flugfeld her hörten sie den Lärm der landenden und startenden Maschinen. Diana war es, als könnte sie die Wärme seiner Hand durch den dicken Mantelstoff hindurch spüren. Seine Augen blickten sie so sanft an, wie es eigentlich gar nicht zu dem harten, männlichen Gesicht passte. Für einen Moment vergaß sie den Ruf, den Caine MacGregor wegen seinen ständig wechselnden Frauenbekanntschaften hatte. Am liebsten hätte sie sich an ihn geschmiegt und ihn um Rat und Trost gebeten – obwohl sie nicht hätte sagen können, wovor er sie beschützen sollte.
    »Du bist sehr hübsch«, murmelte Caine und nahm den Blick nicht von Dianas Gesicht. »Gib Justin eine Chance, ja?«
    Völlig verwirrt sah sie ihn an. »Aber habe ich das denn nicht schon getan, indem ich gekommen bin?«
    »Vielleicht.« Caine ließ sie los und ging hinüber zur Fahrerseite.
    »Du scheinst nicht davon überzeugt zu sein.« Diana setzte sich und schlug die Tür zu.
    »Nun, ich würde eher meinen, dass deine Neugierde dich hierher gebracht hat.«
    »Zumindest kann man dir keine mangelnde Offenheit nachsagen«, erwiderte Diana schmunzelnd.
    Nur kurz sah Caine zu ihr hinüber und lächelte. Dann drehte er den Zündschlüssel, und der schwere Jaguar startete. »Wir sollten versuchen, Freunde zu sein«, sagte er und wechselte abrupt das Thema. »Wie war es in Paris?«
    Diana lehnte sich in ihrem Sitz zurück und beschloss, auf dieses unverfängliche Thema einzugehen. »Ziemlich kalt und ungemütlich.«
    »Ich kenne da ein kleines Café in der Rue du Four.« Caine lenkte den schweren Wagen geschickt durch den dichten Verkehr. »Dort gibt es die besten Soufflés diesseits und jenseits des Atlantiks.«
    »Du meinst das ›Henri‹?«
    Überrascht sah er sie
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