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Lebe die Liebe

Lebe die Liebe

Titel: Lebe die Liebe
Autoren: Nora Roberts
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Diana war das anders. Es reizte ihn, hinter diese Fassade zu schauen.
    Einen Augenblick lang zögerte er. Sollte er es jetzt schon ausprobieren? Er brauchte sie nur etwas enger an sich zu ziehen. Wie würde sie reagieren?
    Diana spürte die Spannung, die zwischen ihnen herrschte. Entsetzt stellte sie fest, dass sie sich am liebsten an ihn geschmiegt hätte, dass sie sich danach sehnte, ihn zu küssen.
    In diesem Augenblick hörte sie ein Geräusch, und geistesgegenwärtig schob Caine ihr den Mantel von den Schultern, als hätte ihre Nähe keinen anderen Grund gehabt.
    Als sie ihren Kopf drehte, sah sie an einer Seite des Raumes eine Aufzugtür aufgehen, und heraus trat eine schlanke blonde Frau.
    »Diana.« Mit ausgestreckten Armen kam Serena auf sie zu und umarmte sie. »Ich bin so glücklich, dass du gekommen bist!« Sie hielt ihre Schwägerin an den Händen fest und sah sie lächelnd an. »Du bist sehr hübsch, Diana«, sagte sie und wandte sich an ihren Bruder. »Und sie hat Ähnlichkeit mit Justin, findest du nicht auch?«
    Caine nickte nur und steckte sich eine Zigarette an.
    Etwas verlegen trat Diana einen Schritt zurück. »Ich danke dir für die Einladung, Serena.«
    »Das ist die erste und letzte förmliche Einladung gewesen, die ich dir geschickt habe«, antwortete Serena lächelnd. »Schließlich sind wir jetzt eine Familie, nicht wahr? Caine, wie wäre es mit einem Drink? Diana, was möchtest du?«
    »Einen Sherry vielleicht«, antwortete Diana und trat nervös etwas näher an die hohe Glaswand. »Das Hotel ist sehr schön, Serena. Caine hat mir erzählt, dass Justin und du jetzt Partner seid?«
    »Ja, das stimmt. Außerdem haben wir gerade ein Hotel auf Malta gekauft. Die anderen kenne ich noch nicht, aber irgendwann werde ich es bestimmt schaffen, sie mir anzusehen.« Sie nahm das Glas, das ihr Bruder ihr reichte, und setzte sich.
    »Übrigens, Diana und ich sind in Boston praktisch Nachbarn«, mischte Caine sich in die Unterhaltung ein und ging hinüber zu Diana, um ihr ein Glas zu geben.
    »Oh, wirklich?«
    Ihre Blicke begegneten sich, als Diana das Glas nahm und dabei kurz Caines Hand streifte. Nur zu gern hätte sie sich gesagt, dass diese Spannung vorhin zwischen ihnen nur auf ihre etwas überreizten Nerven zurückzuführen war, aber als sie in seine Augen blickte, war sie sich da nicht mehr so sicher.
    »Ja.« Abrupt drehte sie sich zur Seite und schaute Serena an. »Das ist wirklich Zufall, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich schon mehr als ein Zufall.« Caines Stimme war so leise, dass wohl nur Diana das gehört hatte. »Außerdem haben wir auch noch denselben Beruf«, sagte er lauter.
    »Du bist Rechtsanwältin?« Serena sah, wie ihre Schwägerin Caine mit den Augen folgte, und lächelte. Offenbar hatte ihr Bruder die kurze Zeit seit ihrer Ankunft gut genutzt.
    »Ja, ich habe einige Jahre nach Caine in Harvard studiert. Man erinnerte sich übrigens noch sehr gut an ihn.«
    Serena lachte laut auf. »Das wundert mich gar nicht, schließlich kenne ich doch meinen Bruder.«
    »Reizend, wie du über mich denkst«, brummte Caine.
    Die beiden sind sich sehr nah, dachte Diana und spürte so etwas wie Neid. Sie kam sich vor wie ein Eindringling. »Serena, ich habe mich wirklich sehr über deine Einladung gefreut«, begann sie stockend. »Aber bist du sicher, dass Justin mich tatsächlich sehen will?«
    »Er weiß gar nicht, dass du hier bist.« Als sie Dianas entsetzten Blick bemerkte, fuhr sie schnell fort: »Ich wusste ja gar nicht, ob du überhaupt kommen würdest, Diana. Und da wollte ich ihm eine Enttäuschung ersparen.«
    »Meinst du, es wäre eine Enttäuschung für ihn geworden?« Diana hatte die Frage sehr leise gestellt und nahm noch einen Schluck von ihrem Drink.
    »Du kennst ihn nicht«, antwortete Serena. »Aber ich kenne ihn.« Der kühle Blick, mit dem Diana sie daraufhin musterte, erinnerte Serena noch mehr an ihren Mann. Schnell stellte sie ihr Glas auf den Tisch und ging auf ihre Schwägerin zu. »Diana, ich kann mir vorstellen, was jetzt in dir vorgeht. Bitte, mach es ihm nicht so schwer. Er …«
    Als sie das Geräusch des Aufzugs hörte, brach sie ab. Verflixt, Justin kam zu früh! Sie hatte erst noch mit Diana etwas reden wollen, bevor die beiden sich begegneten.
    Diana war plötzlich wie erstarrt und hatte nur noch Augen für die Aufzugtür, die in diesem Augenblick aufging. Serena warf ihrem Bruder einen hilflosen Blick zu, aber er antwortete nur mit einem lässigen
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