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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)
Autoren: Sandra Siebenreich
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sich zu verabschieden. Isen sei dank, waren Chloes Zimmergenossinnen noch nicht da. Leandra sah überrascht, dass ein Bündel auf dem Bett lag.
„Du hast gar nicht ausgepackt“, erkannte sie.
Chloe versuchte zu lächeln.
„Ich bin nicht dazu geschaffen, Schmerzen und Entbehrungen zu ertragen.“
Sie umarmten sich, dann löste sich Chloe von ihr und sah Leandra ernst an.
„Lass dich nicht unterkriegen.“
„Das wird schwer“, antwortete Leandra und dachte: Vor allem, weil du nicht da bist.
„Im Herzen bist du stärker als all die anderen.“
„Manchmal redest du Unsinn“, sagte Leandra. Seit sie Chloe das Leben gerettet hatte, war sie ihre Heldin.
„Nein, ich erinnere mich genau an diesem Tag. Damals waren wir erst acht Jahre alt, und deine Mutter hatte zwei Wildpferde einfangen lassen. Du hast Balima so schnell gezähmt, und Tessa und die anderen sagten, ich wäre zu feige, sie zu reiten. Ich war so dumm. Nur weil ich gesehen hatte, dass sie ganz brav bei dir war, dachte ich, ich könnte das ebenfalls. Aufsteigen ließ Balima mich, aber dann spielte sie verrückt. Mit einem Satz war sie über den Zaun und galoppierte mit mir davon. Ich hätte mir das Genick brechen können, aber zufällig kamst du rechtzeitig hinzu und nahmst das Pferd deiner Mutter. Ihr habt uns eingeholt, und du sprangst hinter meinen Rücken. Balima war plötzlich wie ausgewechselt und hielt an. Leandra, ich habe deine Augen gesehen. Voller Mut und Kraft. Ich sah in die die Augen eines Menschen, der sein eigenes Leben für andere riskiert.“
Leandra konnte nichts sagen, und Chloe lächelte aufmunternd.
„Ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns ja wieder, wenn du eine richtige Kriegerin geworden bist.“
Sie umarmten sich erneut, danach beobachtete Leandra, wie Chloe ihr Bündel ergriff und ging. Nach einer Weile suchte Leandra ihr Zimmer auf, wo sie sich aufs Bett warf. Eigentlich hätte sie müde sein müssen, aber die Prinzessin war hellwach, und es hätte sich auch gar nicht gelohnt. Bald würde man sie zum Frühstück rufen.
Als der Gong erschallte, war sich Leandra bewusst, dass nun eine schwere Zeit begann. Sie wartete einige Herzschläge ab, dann stand sie auf und öffnete die Tür. Die anderen Amazonen waren schon gegangen, und Leandra war froh darüber. Sie wäre nicht in der Lage gewesen, sich spöttische Bemerkungen über Chloe anzuhören. Das Schlimmste war, dass gerade diese Amazonen eines Tages ihre nächsten Untergebenen sein würden. Doch welche Kriegerin würde einer Königin folgen, die es nicht wagte, einen Feind eigenhändig zu töten? Die Prinzessin schüttelte diesen Gedanken ab. Das lag noch in der Zukunft, für heute wäre sie froh, wenn sie kein Schwertkampf machen musste, denn die Göttin Isen wurde nicht mit Gesängen, sondern mit klirrenden Schwertern geehrt.
Leandra erreichte den Saal. Zum Glück saß die Hohepriesterin noch nicht auf ihren Platz am erhöhten Steintisch. Die anderen Tische waren in Form eines Hufeisens angeordnet, um die Mitte für den rituellen Schwerttanz freizulassen. Rasch setzte Leandra sich. Keinen Augenblick zu früh, Ciara trat ein.
„Der Göttin des Krieges gefällt es, wenn der Tag mit einem Kampf beginnt“, sagte Ciara, nachdem sie Platz genommen hatte. „Wer möchte ihr diese Freude machen?“
Leandra hielt den Atem an, als sie sah, dass Tessa sich sofort meldete. In ihren dunkelbraunen Augen brannte ein herausforderndes Feuer. Sie war die beste Schwertkämpferin ihrer Altersgruppe, und sie mochte Leandra nicht.
„Deine Ausbilderin Farina lobt deine Fertigkeiten mit dem Schwert.“ Ciara lächelte. „Dein Tanz wird die Göttin sicher erfreuen.“
„Gegen wen soll ich kämpfen?“, fragte Tessa.
„Wähle selbst. Beachte aber, dass nur ein Kampf gegen einen ebenbürtigen Gegner ehrenwert ist.“
Die junge Amazone errötete und forderte Emira auf, mit ihr zu kämpfen. Die beiden gingen in die Mitte des Saales und bekamen von einer Priesterin zwei Schwerter. Tessa griff sofort an, und Leandra musste zugeben, dass sie manchmal neidisch auf Tessa war, die sich katzengleich bewegte. Die Prinzessin beobachtete den Kampf. Emira hatte die seltene Gabe, die Bewegungen ihres Gegners vorauszuahnen, aber ihre Schwäche war ihre Ausdauer. Tessa reizte sie immer wieder mit schnellen Angriffen, bis Emira der Schweiß auf der Stirn stand, um dann im richtigen Moment die Verteidigung zu durchbrechen. Die Schwertspitze verharrte kurz vor Schulter. Damit war der Kampf zu Ende. Die beiden
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