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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)
Autoren: Sandra Siebenreich
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Schwert in der Hand raus. Hass verzerrte ihre Züge.
„Was willst du?“
„Rache, du hast all meine Träume vernichtet. Farina, gib ihr dein Schwert!“
Das Schwert landete vor ihren Füßen.
„Sogar wenn du mich tötest, hast du dennoch verloren.“
„Sie haben dich zu ihrer Königin gemacht, obwohl du die Amazonen nicht verstehst. Ich habe gehört, wie sie dir zu jubelten. Wenn ich dich vorher in deinem Blut liegen sehe, sterbe ich gern. Na los, nimm das Schwert, Heilerin Rheas!“
Sie holte zum Schlag aus, und Leandra wich ihm aus. Akrissa war so von ihrem Zorn geleitet, dass es zunächst keine Mühe machte, den Schwerthieben zu entgehen.
„Kämpfe, wenn nur ein Tropfen Amazonenblut in dir ist!“, schrie Akrissa. Auf einmal hielt sie inne und lächelte. „Du kannst tatsächlich kein Blut vergießen, was?“
Sie stieß das Schwert in den Sand und ging zum Faustkampf über. Einen Schlag in den Magen konnte Leandra nicht ausweichen. Atemlos sank sie in die Knie und kämpfte gegen Übelkeit an. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Akrissa das Schwert wieder an sich nahm und erhob, um sie zu töten.
„Stirb!“ zischte die Fürstin.
Leandra hörte den Tod kommen. Ein schwirrender Pfeil, der sein Ziel in Akrissas Brust fand. Sie taumelte zurück, und das Schwert fiel ihr aus den Händen, dann stürzte sie wenige Schritte von Leandra entfernt zu Boden. Langsam kroch die Priesterin zu Akrissa, um sie zu berühren. Es war kein Funken Leben in ihr, den sie hätte nähren können. Der Pfeil hatte mitten ins Herz getroffen. Farina hatte ihr Wort gebrochen, um sie zu retten.
„Leandra, bist du in Ordnung?“, rief Timors Stimme, und sie hob den Kopf. Adain und Timor ritten auf sie – aus der Richtung des Pfeils. Ihr Blick richtete sich auf Timors Hand und entdeckte den Boden. Er hatte geschossen!
„Leandra“, Timor sprang vom Pferd und lief zu ihr, „sag etwas!“
„Mir geht es gut.“
Leandra war erschüttert. Zum ersten Mal war Timor seiner Mutter begegnet und er hatte sie töten müssen. Wusste er eigentlich, wen er erschossen hatte? Mittlerweile war Farina an ihrer Seite und blickte auf Akrissas Leiche hinab.
„Meine Königin“, flüsterte sie, „Ihr seid endlich gerächt, wenn auch nicht durch meine Hand.“
„Das war Akrissa?“, fragte Timor und sah der Toten ins Gesicht. „Deshalb wollte sie meinen Tod. Bestimmt hat Enos ihr das prophezeit.“
Seine Stimme klang ruhig, und Adain legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Timor, es tut mir leid, dass du meinetwegen-“
Er schüttelte den Kopf.
„Es war wohl mein Schicksal.“ Der junge Mann kniete neben seiner Mutter, um ihr die Augen zu schließen. „Ich empfinde nichts. Diese Frau war dein und mein Feind.“
„Ach, Timor.“
Sie umarmte ihn, und Tränen liefen über ihre Wangen. Vielleicht weinte Leandra für ihn.
     

Epilog
    An diesem Tag ging es im Palast hektisch zu, und Timor hatte das Gefühl, immer jemandem im Weg zu stehen, obwohl ihm das keiner ins Gesicht sagte. Seit sie in Tehuna angekommen waren, hatten die Amazonen seinen Vater und ihn gut aufgenommen. Möglicherweise weil er ihrer Königin das Leben gerettet hatte. Doch er hatte eher den Eindruck, als würde in diesem Land ein neues Bewusstsein heranwachsen. Ebenso wie die Göttin Isen schienen die Amazonen ein wenig ihre Weiblichkeit wieder zu entdecken. Gedankenversunken bog er um eine Ecke und konnte im letzten Moment verhindern, dass er mit einer Dienerin zusammenstieß, die einen Stapel Tischdecken trug. Er murmelte eine Entschuldigung und flüchtete in sein Gemach, bis Adain ihn zur Zeremonie abholte.
Im Hof standen die Pferde bereit, und Leandra saß bereits auf Anuras Rücken. Sie trug ein fließendes Gewand aus grünem Stoff sowie Bogen und Köcher. Dass und die Tatsache, dass das unsterbliche Ross ungezäumt war, erinnerten an die Göttin Isen als Hüterin der Wälder.
Zwei Fanfarenstöße ertönten, und Timor beeilte sich auf sein Pferd zu steigen, danach folgten er und Farina Leandra durchs Tor. Die Amazonen am Straßenrand waren still, still wie Menschen, die nicht wussten, ob sie ihren Augen trauen sollten. Wie konnte eine Person zugleich verletzlich und stark erscheinen?
Als sie den Tempel erreicht hatten, und Leandra neben der Hohepriesterin stand, fragte Ciara: „Wirst du dieses Land beschützen?“
„Mit meinen Leben, und ich werde es gedeihen lassen, in dem ich die Götter respektiere und meinen Herzen folge.“
Ciara legte Leandra den roten Königsmantel um, und
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