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Lauras Zauberritt

Lauras Zauberritt

Titel: Lauras Zauberritt
Autoren: Linda Chapman
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aus.

    „Ich wäre vor Schreck beinahe in Ohnmacht gefallen“, sagte Jessica, während Laura langsam wieder zu ihnen zurückritt.
    „Ich auch“, gestand Mel. „Ich war absolut sicher, dass das ein Gespenstwäre.“
    „Es könnte doch eine Gespensterkatze gewesen sein“, meinte Max. Misstrauisch betrachtete er die Bäume, zwischen denen die Katze verschwunden war.
    „Also wirklich, Max“, sagte Laura und stieg ab. „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass es keine Gespenster gibt!“
    Aber während sie für Jessica die Steigbügel hielt, meldete sich ein leiser Zweifel. Was war das bloß für ein seltsames Geräusch gewesen? Es hatte sich auf jeden Fall nicht wie ein Tier angehört, das Laura kannte. Sie beschloss, erst einmal nichts darüber zu sagen. Schließlich wollte sie Max nicht noch mehr erschrecken. Sie stieg auf Jessicas Fahrrad und fuhr los.
    „Du warst so mutig!“ Max schaute sie bewundernd an, während sie vor Mel und Jessica herradelten.
    „Es gab keinen Grund, Angst zu haben.“ Laura legte ihre ganze Überzeugungskraft in ihre Stimme.
    Als Max mit seinem Fahrrad über eine Wurzel holperte, sah sie etwas Blaues aus seiner Fahrradtasche herausragen.
    „Ist das etwa Eselchen?“ Laura war überrascht. Max hatte dieses Stofftier schon ewig. Seine Farbe war im Laufe der Jahre verblasst und seine Ohren hingen schlapp herunter. Als Max noch klein war, hatte er Eselchen überallhin mitgenommen. Doch letztes Jahr hatte er erklärt, dass Stofftiere nur etwas für kleine Kinder seien. Laura wusste jedoch von ihrer Mutter, dass ihn das nicht davon abhielt, jeden Abend an Eselchen gekuschelt einzuschlafen.
    Max sah nach hinten. Ein blaues Bein schaute ihn aus der Tasche heraus an. Er wurde ganz rot. „Ich habe keine Ahnung, wie er da hineingekommen ist“, verteidigte er sich.

    Er hielt an und stopfte Eselchen rasch wieder zurück in die Tasche. „Nur kleine Kinder spielen noch mit Stofftieren“, murmelte er verlegen. Rasch radelte er weiter.
    Laura lächelte in sich hinein. Max würde es natürlich nie zugeben, aber bestimmt hatte er Eselchen für den Fall mitgenommen, dass sie unterwegs auf Gespenster trafen.
    Jetzt bogen sie in den Weg ein, der zum Bach führte. Laura war beim Radfahren ins Schwitzen gekommen. Sie sehnte sich danach, ihre Turnschuhe auszuziehen und in das kühle Wasser zu waten.
    Es waren bereits etliche Leute am Bach. Einige saßen am grasbewachsenen Ufer, andere planschten vergnügt im Wasser.
    „Lasst uns nach links gehen“, schlug Mel vor. „Da ist es nicht ganz so voll.“ Dannstiegen sie alle erschöpft ab.
    „Danke, dass ich Sternenschweif reiten durfte“, sagte Jessica. Sie half Laura, die Steigbügel hochzuschlagen und Sternenschweifs Sattelgurt zu lockern. Dann führte Laura ihn hinunter zum Wasser.
    Sternenschweif ging bis zu den Knien hinein, senkte zufrieden den Kopf und trank das kühle, frische Wasser. Laura freute sich schon auf den Abend, wenn sie wieder gemeinsam hoch oben über den Wolken fliegen würden.
    Nachdem sie mit Sternenschweif eine Weile im Wasser auf und ab gegangen war, führte sie ihn wieder hinaus und band ihn neben Silver an. Laura setzte sich ins Gras und zog ihre Turnschuhe aus. Mel, Jessica und Max waren schon unten am Ufer. Laura stellte ihre Schuhe zu denen der anderen undgesellte sich zu ihnen.
    Plötzlich wieherte Sternenschweif hinter ihnen. Laura drehte sich um und sah, dass die drei Jungen, die Jessica in der Schule umgerannt hatten, bei ihren Schuhen standen. Nick, der Größte und Stärkste von den dreien, bückte sich und gab einen Schuh nach dem anderen an Andy und Danny weiter. Sie wollten tatsächlich ihre Schuhe stehlen!
    „Hey! Was soll das?“, rief Laura wütend. Sie stürmte die Uferböschung hinauf auf die drei zu. Keuchend kam sie vor ihnen zum Stehen. „Gebt unsere Schuhe wieder her!“

    Andy, ein stämmiger Junge mit blonden Haaren, grinste höhnisch und ließ einen ihrer Turnschuhe direkt vor ihrer Nase hin- undherbaumeln. „Gib ihn mir sofort zurück!“, verlangte Laura aufgebracht.
    „Nur, wenn du mich nett darum bittest“, grinste Andy höhnisch.
    „Nanu, was haben wir denn da?“ Nick hatte Eselchen erspäht, der aus Max’ Fahrradtasche lugte. Die Tasche musste sich geöffnet haben, als Max sein Fahrrad auf den Boden geworfen hatte. Nick riss Eselchen heraus und hielt ihn am Schwanz hoch. „Sieh an! Ein Schmusetier!“
    Laura blieb stocksteif stehen. Wenn Nick nicht schwerer und mindestens einen Kopf
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