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Lauras Zauberritt

Lauras Zauberritt

Titel: Lauras Zauberritt
Autoren: Linda Chapman
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oder?“
    „Nein, wir nehmen einen anderen Weg“, beruhigte sie ihn. „Obwohl du wirklich keine Angst haben musst. Es gibt nämlich keine Gespenster.“
    „Ich wette, es gibt doch welche.“
    „Und ich wette dagegen!“, sagte Laura mit fester Stimme. Dann nahm sie Sternenschweifs Trense vom Koppelzaun. „Also, ich würde jetzt dann losreiten ...“
    „Nein, warte auf mich! Ich frage nur noch schnell Mum.“ Und schon raste Max den Weg entlang zurück zum Haus.
    Kurze Zeit später waren Laura, Mel, Jessica und Max unterwegs zum Silberbach. Jessica und Max fuhren auf ihren Rädern voraus, Laura und Mel folgten ihnen auf ihren Ponys.
    Ab und an berührten sich die Nüstern von Sternenschweif und Mels kleinem Apfelschimmel, während sie durch den schattigen Wald ritten. Die beiden Ponys waren nämlich gute Freunde.
    Plötzlich erinnerte sich Laura an ihren Vorschlag . „Jessica, warte mal“, rief sie. „Lass uns tauschen – du kannst Sternenschweif das letzte Stück bis zum Bach reiten.“
    „Und auf dem Rückweg können wir uns auf Silver abwechseln, wenn du möchtest“,bot Mel an.
    Jessica und Max warteten, bis die beiden sie eingeholt hatten. Laura brachte Sternenschweif zum Stehen. „Wollen wir nicht den Weg dort vorn nehmen?“, fragte sie und wies in Richtung eines kleinen, überwucherten Pfades, der direkt vor ihnen vom Hauptweg abzweigte. „Das sieht wie eine Abkürzung aus.“
    „Auf diesem Weg kämen wir tatsächlich schneller zum Bach“, erwiderte Mel. „Aber wir können da nicht langgehen. Der Weg führt nämlich direkt am Baumhaus vorbei.“ Laura sah, wie Max ängstlich schluckte. Ihre Augen folgten dem Pfad, auf den das dichte Laub dunkle Schatten warf. Weiter hinten, in den Zweigen einer großen Eiche, entdeckte sie das Baumhaus. Es war ganz ausHolz und hatte sogar Fenster und ein Dach. Es sah wie ein wunderbares Versteck aus – von drinnen konnte man bestimmt die ganze Gegend beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. „Ich finde nicht, dass es wie ein Spukhaus aussieht.“
    „Es ist aber eins“, beharrte Jessica. „Und ich gehe auf gar keinen Fall daran vorbei!“
    Max schob sein Fahrrad ein Stück von dem Pfad weg. Er sah ganz verängstigt aus. „Ich finde es hier unheimlich, Laura. Ich glaube, da sind Gespenster.“
    „Da sind keine“, versicherte Laura ihm. Sternenschweif machte ein paar Schritte auf den Weg zu. Seine Ohren waren aufmerksam nach vorne gerichtet. Laura nahm sich an ihm ein Beispiel. Wenn Sternenschweif keine Angst hatte, dann hatte auch sie keinenGrund dazu. Sie hatte eine Idee.
    „Pass mal auf“, sagte sie zu Max. „Ich reite jetzt zu dem Baumhaus und wieder zurück – nur damit du siehst, dass es dort keine Gespenster gibt.“
    „Laura! Nein! Tu das bloß nicht!“, riefen Mel und Jessica gleichzeitig. Aber Laura ließ sich nicht abhalten und ritt entschlossen auf den überwucherten Pfad zu. Als sie sich dem Baumhaus näherten, schien es größer zu werden und bedrohlich vor ihnen aufzuragen. Die alten Holzwände waren mit dunklem Moos überzogen. Trotz der Hitze fröstelte Laura. Es war wirklich unheimlich hier. Ihr Herz begann schneller zu schlagen.

    Ob es im Baumhaus wirklich Gespenster gab?
    Als ob Sternenschweif ihre Aufregung spürte, zögerte er plötzlich. Seine Ohren bewegten sich unruhig hin und her.
    „Nun geh schon weiter, mein Kleiner“, ermutigte ihn Laura, doch ihre Stimme zitterte leicht. Sie waren jetzt ganz nahe am Haus. Laura atmete tief ein. Nur noch ein paar Schritte, dann konnte sie umkehren und Max würde sehen, dass es dort nichts gab, wovor er Angst haben musste.
    „Huuuuuuuhuuuuuuuuuu.“ Ein tiefer, lang gezogener Klagelaut durchbrach jäh die Stille.

3

    Lauras Herz setzte einen Schlag lang aus. Sternenschweif stand wie erstarrt.
    Das Geräusch kam direkt aus dem Baumhaus!
    Plötzlich raste etwas aus den Büschen direkt auf sie zu. Erschrocken bäumte Sternenschweif sich auf. Einen Moment lang konnte Laura nichts anderes sehen als seinen Hals. Hinter sich hörte sie Mel, Jessica und Max kreischen. Sie schrie auf.
    Aber kaum berührten SternenschweifsHufe wieder den Boden, verwandelte sich ihr Schrei in einen Seufzer der Erleichterung. Es war nur eine Katze, die mit flach angelegten Ohren und lang gestrecktem Schwanz ins Unterholz flüchtete.
    Laura lachte noch etwas zittrig und tätschelte Sternenschweif beruhigend. „Das war nur eine Katze.“ Sie drehte sich um. Mel, Jessica und Max sahen ziemlich verlegen
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