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Lauras Stern - Neue Gutenacht-Geschichten

Lauras Stern - Neue Gutenacht-Geschichten

Titel: Lauras Stern - Neue Gutenacht-Geschichten
Autoren: Klaus Baumgart
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seine Freunde verdrücken sich, so schnell es geht. Laura muss lachen. Sie und Tommy laufen zu Fiffi, streicheln und loben ihn. „Er macht zwar nicht alles so, wie ich will“, denkt Laura, „aber er ist trotzdem ein toller Hund!“

    Den ganzen Nachmittag spielen die Kinder mit Fiffi im Hof. Als es dunkel wird, sind Laura und Tommy müde und gehen nach Hause. Am liebsten würden sie jetzt in Ruhe eine Kassette anhören und dann schlafen gehen. Aber mit Fiffi ist irgendetwas nicht in Ordnung. Mit hängenden Ohren sitzt er auf der Fußmatte im Flur, winselt und kratzt an der Tür.
    „Krauses kommen sicher bald und holen dich ab“, versucht Laura, ihn zu trösten. Fiffi winselt weiter.
    Laura holt Futter, aber der Hund will nichts fressen. Tommy schleppt den Hundekorb herbei, aber Fiffi will sich nicht hineinlegen. Schließlich bringt Laura sogar den Kassettenrekorder und spielt Fiffi ihre Lieblingskassette vor. Aber mittendrin beginnt er, laut zu heulen.

    Laura ist ganz niedergeschlagen. Sie haben heute doch so viel Spaß mit dem Hund gehabt. Fiffi hat sogar mitgeholfen, Harry zu vertreiben, und jetzt geht es ihm schlecht.
    „Wenn ich dir nur helfen könnte“, murmelt Laura und streicht Fiffi über den Kopf. Da hat sie eine Idee.

    Sie geht zum Fenster und sieht hinaus. Dort, über den Dächern am Himmel, leuchtet und strahlt ihr Stern. Laura erzählt ihm von Fiffi.

    „Wir wissen gar nicht, was wir tun sollen“, sagt sie. „Er heult und ist so traurig. Wenn ich ihn nur trösten könnte!“

    Der Stern schwebt etwas näher, dann schickt er einen Lichtstrahl hinunter zum Fenster. In seinem Schein bemerkt Laura etwas, das auf dem Fensterbrett sitzt. Es ist – Fiffis Puppe!
    „Aber natürlich!“, ruft Laura. „Herr Krause hat mir doch gesagt, dass ich ihm die geben soll, wenn er unruhig ist!“
    Mit der Puppe unterm Arm läuft Laura zu Fiffi. Und kaum hat sie die Puppe neben ihn gelegt, hört er auf zu heulen.
    Er schnuppert an ihr, nimmt sie ins Maul und schleppt sie zu seinem Körbchen. Dann rollt er sich darin zusammen und macht die Augen zu. Laura hebt den Korb mit dem Hund vorsichtig hoch und trägt ihn ans Fenster.
    „Schau, jetzt schläft er!“, flüstert sie ihrem Stern zu. „Vielen Dank, dass du mir geholfen hast!“

    Als Herr und Frau Krause später kommen, um Fiffi abzuholen, wacht er wieder auf und springt wie wild an den beiden hoch.
    Aber Laura gähnt und ist froh, dass sie sich jetzt in ihr warmes Bett kuscheln kann.

Heimweh    
    „Tsch, tsch, tsch. Tuut! Tuut!“, macht Laura und lässt ihre Spielzeuglok vor dem Bahnhofshäuschen halten.
    „Alles einsteigen! Wir fahren zu Opa!“, ruft sie und schiebt zwei Spielzeugmännchen in den Zug. Das sind Laura und Oma. Morgen darf Laura nämlich mit Oma in der Eisenbahn zu Opa fahren!

    Ehe Laura das Signal zur Abfahrt gibt, kommt Tommy ins Zimmer. „Ich will auch mit“, schnieft er. Um den Hals hat er einen dicken Schal gebunden.

    „Das geht nicht“, sagt Laura. „Du hast Schnupfen.“ „Der ist bis morgen längst wieder vorbei!“, entgegnet Tommy und trampelt durch den Wald, den Laura hinter dem Bahnhof aufgebaut hat.

    „Vorsicht! Du wirfst die Bäume um!“, ruft Laura.
    „Huch“, macht Tommy und geht zur Seite.
    Dabei stolpert er über die Gleise. Der Zug springt aus den Schienen. Genervt sagt Laura: „Tommy! Geh in dein Zimmer und lass mich in Ruhe!“
    Sie schiebt ihren kleinen Bruder Richtung Tür. Tommy sträubt sich.
    „Ich will nicht in mein Zimmer!“, entgegnet er. „Ich will hier bleiben und für dich ein Bild malen!“
    „Lass bloß die Finger von meinen Stiften!“, sagt Laura. „Du brichst immer die Spitzen ab!“
    Aber ehe die beiden noch richtig anfangen können zu streiten, klingelt es.
    Oma kommt! Laura und Tommy laufen zur Tür, um sie zu begrüßen.

    Später packt Laura zusammen mit Oma ihre Reisetasche.

    Tommy sieht ihr dabei zu.
    „Das sind meine Schatzschachteln“, erklärt Laura und zeigt Oma die bunten Schachteln aus Papier. „In der blauen ist ein Spiegelbild von Papa! Da ist ein Spiegel drin und Papa musste ganz lang, ganz fest reinschauen. Dann haben wir die Schachtel schnell zugemacht.“
    In der roten Schachtel ist ein Tropfen Parfüm. So riecht Mama, wenn sie in die Oper geht. In der letzten Schachtel ist ein Schluckauf von Tommy. Laura runzelt die Stirn.
    „Vielleicht nehme ich die einfach nicht mit“, meint sie und schubst die Schachtel auf den Boden.
    „Mein Schluckauf!“, ruft
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