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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra
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gedacht.
    Nachdenklich starrte Laura vor sich hin. Am Fest der Dreizehn, überlegte sie. Vielleicht hat das etwas mit dem Zeichen der Dreizehn zu tun? Und vielleicht kann der Inhalt des Kästchens mir helfen, das Rätsel zu lösen?
    Sie zog die große Schreibtischschublade auf und begann darin herumzuwühlen. In der hintersten Ecke, verborgen unter einem Stapel von handschriftlichen Notizen, wurde Laura schließlich fündig. Fast andächtig nahm sie das Kästchen an sich, bevor sie die Schublade wieder schloss.
    Das Behältnis maß etwa dreizehn mal neunzehn Zentimeter, hatte eine Höhe von vielleicht drei Zentimetern und sah genauso aus, wie Laura es in Erinnerung hatte. Bei den fremdartigen Mustern handelte es sich um feinste Intarsienarbeiten aus hellem Edelholz. Nachdem Laura das Kästchen von allen Seiten betrachtet hatte, klappte sie den Deckel hoch - und erblickte ein Schmuckstück auf einem Kissen aus blauem Samt. Eine einfache Schlangenkette mit einem goldenen Anhänger.
    Sie war überraschend schwer. Dabei war der Anhänger nicht besonders groß. Er stellte ein stilisiertes Rad mit acht Speichen dar und hatte einen Durchmesser von höchstens drei Zentimetern. Seinem Gewicht nach zu urteilen, musste er aus purem Gold gefertigt sein.
    Höchst verwundert musterte Laura die Kette. Wie kam ihr Vater in den Besitz eines so wertvollen Stückes? Und warum war es für sie bestimmt? »Seltsam«, murmelte sie nachdenklich vor sich hin. »Das verstehe, wer will.«
    Eine Stimme in ihrem Rücken antwortete ihr. »Nur Geduld, Laura, du wirst schon bald verstehen!«
    Ein kalter Schauer lief Laura über den Rücken, und ihr Herz galoppierte schneller, als ihr Pferd es jemals getan hatte. Das war doch Mamas Stimme!, durchfuhr es sie. Aber Mama ist tot! Se it acht Jahren schon! Es ist völlig unmöglich, dass sie mit mir spricht!
    Laura schnappte nach Luft, und Schweiß trat auf ihre Stirn. Langsam, ganz langsam drehte sie sich um und ließ den Blick mit angehaltenem Atem durch das kleine Zimmer schweifen. Doch da war nichts. Niemand war zu entdecken - schon gar nicht ihre Mutter. Nur ein gerahmtes Foto von Anna Leander hing an der Wand.
    Laura atmete hörbar aus, und ihr Puls beruhigte sich wieder. Sie legte die Kette in das Kästchen zurück, steckte es ein und machte ein paar Schritte auf das Foto zu, um es näher zu betrachten. Es musste wenige Wochen vor Annas Tod aufgenommen worden sein. Sie war damals achtundzwanzig, eine hübsche junge Frau. Sehr hübsch sogar, fand Laura. Sie selbst und auch Lukas hatten die blonden Haare von ihr geerbt und ebenso die blauen Augen. Anna wirkte nachdenklich auf dem Foto.
    Vielleicht hat sie damals schon geahnt, was passieren würde, schoss es Laura plötzlich durch den Kopf. Aber im gleichen Augenblick verwarf sie den Gedanken. Wie sollte so was möglich sein? Niemand, wirklich niemand hatte voraussehen können, dass Anna Leander einige Wochen später auf der Fahrt von Hohenstadt nach Ravenstein plötzlich zwei großen schwarzen Hunden würde ausweichen müssen, die wie aus dem Nichts vor ihrem Auto aufgetaucht waren, sodass sie die Gewalt über ihr Auto verlor und in einem See landete.
    Niemand!
    Laura strich mit der Hand behutsam über den Rahmen. Und da geschah es: Anna Leander verzog die vollen Lippen zu einem sanften Lächeln und nickte ihrer Tochter aufmunternd zu. Laura erschrak und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Ihre Kopfhaut begann zu kribbeln, und sie merkte, dass sich die Haare an ihrem Hinterkopf und im Nacken aufrichteten.
    Neeiin!
    In diesem Augenblick trat Lukas in das Zimmer und bemerkte, dass seine Schwester mit totenbleichem Gesicht auf das Foto ihrer Mutter stierte.
    »Was hast du denn, Laura?«, fragte er verwundert.
    Laura antwortete nicht, sondern starrte unverwandt auf das Foto. Das Lächeln war wieder aus dem Gesicht der Mutter verschwunden. Ernst und nachdenklich wie immer blickte Anna ihrer Tochter entgegen.
    Lukas berührte seine Schwester an der Schulter. »Laura, sag schon, was ist?«
    Laura schüttelte verwirrt den Kopf, als wolle sie sich dadurch versichern, dass sie nicht träumte. Irgendwie musste sie sich das alles eingebildet haben, es gab keine andere Erklärung. Aber andererseits war sie sich ganz sicher, dass ihre Mutter ihr zugelächelt hatte, und die Stimme hatte sie auch ganz deutlich gehört: »Du wirst schon bald verstehen, Laura!«
    Was geht hier vor, verdammt noch mal?
    »Hey!« Lukas riss sie unsanft aus ihren Gedanken.
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