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Lauf des Lebens

Lauf des Lebens

Titel: Lauf des Lebens
Autoren: LINDA HOWARD
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    „Richard sagte, er könnte mir im Erdgeschoss, direkt neben dem Swimmingpool, einen Trainingsraum einrichten. Das wäre sehr praktisch, denn ein Großteil der Therapie wird sich im Pool abspielen. Wasser ist das ideale Element für Gymnastikübungen, denn es nimmt einem einen Teil des Körpergewichts ab“, sagte sie enthusiastisch.
    „Sie werden keinen Trainingsraum einrichten“, sagte er grimmig.
    „Lesen Sie meinen Vertrag.“ Sie lächelte ihn an. „Der Trainingsraum kommt ins Haus. Machen Sie nicht so viel Aufhebens darum. Das Haus wird dadurch nicht entstellt, und die Ausstattung ist notwendig. Kein Olympiateilnehmer bekommt so ein ausgefeiltes Trainingsprogramm wie Sie“, sagte sie mit ruhiger Stimme. „Es ist mit sehr harter, schmerzhafter Arbeit verbunden, aber Sie werden da durchgehen, und wenn ich Sie wie ein Sklave antreiben muss. Sie können Geld darauf wetten: An Weihnachten können Sie wieder laufen.“
    Ein Ausdruck zehrender Sehnsucht huschte über Blakes Gesicht, dann hob er seine magere Hand und strich sich damit über die Stirn. Dione spürte seine Unentschiedenheit. „Sie haben sich ein Bleiberecht in meinem Haus erkämpft“, sagte er widerstrebend, „aber es gefällt mir nicht. Und Sie gefallen mir auch nicht, Miss Kelley. Richard, ich möchte den Vertrag sehen, auf dem sie herumreitet.“
    „Ich habe ihn nicht hier“, wich Richard geschickt aus, nahm Serenas Arm und schob sie zur Tür. „Das nächste Mal, wenn ich vorbeikomme, bringe ich ihn mit.“
    Serena konnte gerade noch ein paar unzusammenhängende Worte des Protests ausstoßen, bevor Richard sie aus dem Raum drängte. Dione vertraute darauf, dass es Richard gelingen würde, seine Frau zumindest für die nächste Zeit auf Abstand zu halten. Sie lächelte Blake an und wartete.
    Der beäugte sie misstrauisch. „Haben Sie nichts anderes zu tun, als mich anzustarren?“
    „In der Tat habe ich Sie angeschaut. Weil ich abgewartet habe, ob Sie noch irgendwelche Fragen haben. Falls nicht, würde ich jetzt gerne meine Sachen auspacken.“
    „Keine Fragen“, knurrte er.
    Er wird nicht lange schweigen, dachte sie und ließ ihn, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, allein. Sobald er das wahre Ausmaß des Therapieprogramms überblickte, würde er noch genug Anmerkungen machen.
    Offenbar wollte man sie ihren Weg durchs Haus alleine finden lassen, aber da dessen Grundriss so simpel war, kam sie ohne Schwierigkeiten zurecht. Ihre Koffer standen im Foyer. Sie trug sie eigenhändig nach oben und schaute sich endlich das Zimmer näher an, das sie ausgewählt hatte. Es war ein Männerzimmer, ganz in Braun- und Beigetönen gehalten. Aber es war gemütlich und gefiel ihr. Außerdem war sie nicht pingelig. Sie packte ihre Koffer aus, was nicht lange dauerte, denn sie hatte nicht viel Kleidung mitgenommen. Das, was sie dabeihatte, war hochwertig und gut kombinierbar, sodass sie ein und dasselbe Outfit zu mehreren Anlässen tragen konnte und nur die Accessoires wechseln musste. Bei ihrem Beruf und ihren ständigen Ortswechseln wäre eine üppige Garderobe nur hinderlich.
    Nach dem Auspacken machte sich Dione auf die Suche nach dem Koch und Hausmeister; ein Haus dieser Größe musste schließlich einige Hausangestellte haben. Und auf deren Kooperation war sie angewiesen. Es wäre vermutlich leichter gewesen, wenn Richard geblieben wäre und sie vorgestellt hätte, aber letztlich war es ihr lieber, dass er Serena aus dem Weg geschafft hatte.
    Sie fand die Küche ohne Schwierigkeiten. Die Köchin, die darin arbeitete, war allerdings eine ziemliche Überraschung. Sie war groß und schlank und trotz ihrer hellgrünen Augen halb indianisch, vermutete Dione. Obwohl ihr Alter schwer zu bestimmen war, schätzte Dione sie auf Ende fünfzig. Vielleicht war sie aber auch schon in den Sechzigern. Ihre rabenschwarzen Haare gaben da keinen Aufschluss, es war vielmehr eine gewisse Würde und ein bestimmtes Wissen in ihren Augen, die ein fortgeschritteneres Alter vermuten ließen. Sie wirkte so majestätisch wie eine Königin. Der Blick, den sie der unerwünschten Küchenbesucherin zuwarf, war jedoch in keiner Weise hochmütig, sondern einfach nur fragend.
    Schnell stellte sich Dione vor und erklärte, warum sie da war. Die Frau wusch sich die Hände und trocknete sie mit bedächtigen Bewegungen ab. Dann streckte sie eine Hand aus. Dione schüttelte sie. „Ich bin Alberta Quincy“, sagte die Köchin mit tiefer, voller Stimme, die besser zu
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