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Latein für Angeber (German Edition)

Latein für Angeber (German Edition)

Titel: Latein für Angeber (German Edition)
Autoren: Gerald Drews
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in qua non femina
litem moverit
    Es gibt wohl keinen Streit, den nicht eine Frau begonnen hätte. Mein Selbsterhaltungstrieb verbietet mir, diesen Ausspruch aus den Satiren des Juvenal zu kommentieren.
     
    Parta tueri
    Das Erworbene zu wahren wissen. Dazu muss man erst mal etwas erworben haben!
     
    Pater familias
    Der Vater der Familie. Im alten Rom war dieser Mensch wirklich noch der Herr im Haus. Als die Italiener später in alle Welt hinauszogen, nannte man deren Familienoberhäupter „Pate“. Das sind die, deren Angebote man keinesfalls ablehnen darf, wenn man keinen toten Pferdekopf im Bett haben möchte.
     
    Pater semper incertus est
    Der Vater ist immer ungewiss. Manchmal weiß nicht einmal die Mutter, wem sie den Nachwuchs zu verdanken hat. Allerdings weiß sie zumindest: Mater semper certa – die Mutter ist immer gewiss.
     
    Patria potestas
    Väterliche Gewalt. Damit sind die Rechte gemeint, die der Vater gegenüber seinen nicht volljährigen Kindern hat. Wer von uns Älteren kennt nicht noch Papas Satz: Solange du deine Füße unter meinen Tisch streckst …
     
    Posteri
    Nachkommen. Sofern in der Familie solche vorkommen.
     
    Qui asinum non potest, stratum caedit
    Wer den Esel nicht (schlagen) kann, schlägt die Reitdecke. Den Sack schlägt man, den Esel meint man, heißt es, wenn jemand den Untergebenen triezt, weil er sich an den Chef nicht herantraut.
     
    Quieta non movere
    Was ruht, soll man nicht stören, geht sogar bis zu Platon zurück, war aber auch ein Wahlspruch Bismarcks. Der Satz könnte auch mit Man soll keine schlafenden Hunde wecken interpretiert werden. Eine Weisheit, die gerade in Beziehungen sehr hilfreich sein kann.
     
    Tertium non datur
    Ein Drittes gibt es nicht. In der Mathematik handelt es sich hier um den Satz vom ausgeschlossenen Dritten. Sprich: Es kann nur eine Aussage oder ihr Gegenteil gelten. Wenn Sie so richtig angeben wollen, können Sie hier vom ontologischen Prinzip sprechen. Aber erwarten Sie jetzt nicht, dass ich das an dieser Stelle erläutere. Könnte ich natürlich. Klar. Was denn sonst?
     
    Tertius gaudens
    Der Dritte, der sich freut, wenn zwei sich streiten.

Kapitel III
Citius, altius, fortius! – Schneller, höher, weiter!
    Es lebe der Sport! Denn gut zitiert,
ist bereits halb gewonnen.
Weil jeder Gegner vor Neid erblasst,
wenn man ihm mit Bildung kommt.
    Citius, altius, fortius! –
Schneller, höher, weiter!
    Ad interim
    In der Zwischenzeit. Ein Interimstrainer soll meist nur eine Zwischenlösung sein. Aber bekanntlich hält ja nichts länger als ein Provisorium. Und manchmal zeigen gerade Notlösungen, wozu sie fähig sind. Das gilt nicht nur für den Sport.
     
    Ad meliorem
    Auf bessere Zeiten  – hofft man jedes Wochenende nach einem verlorenen Spiel.
     
    Alea iacta est
    Der Würfel ist gefallen. Auch jeder Nichtlateiner weiß, dass es Caesar war, der zu dieser Erkenntnis kam, als er 49 v. Chr. den Rubikon überquerte, ein kleines Flüsschen im Apennin und damalige Grenze zwischen Italien und Gallia Cisalpina. Caesars Entscheidung führte zum Bürgerkrieg gegen Pompeius. Wie viele Augen Caesar damals gewürfelt hat, ist nicht überliefert.
     
    Arbiter elegantiarum
    Schiedsrichter in Angelegenheiten des Geschmacks. So wurde Petronius genannt, der Vertraute des berühmt-berüchtigten Kaisers Nero. Erinnern Sie sich noch an Quo vadis?, den Hollywoodschinken, in dem Peter Ustinov als Nero andauernd diesen armen Petronius und alle anderen mit seinem Gesang schikaniert?
     
    Concordia res parvae crescunt, discordia
maximae dilabuntur
    Durch Eintracht wächst Kleines, durch Zwietracht zerfällt das Größte. Manchmal möchte man ja schon Mäuschen sein, wie hinter den Kulissen die Fetzen fliegen – nicht nur im Sport. Da heißt dann die Devise: Niedertracht statt Eintracht!
     
    Ex propriis
    Aus eigener Kraft … den Sieg schaffen. Wie wir inzwischen wissen, helfen gelegentlich die Wettmafia oder ein kleines Kälbermastmittelchen ein bisschen nach.
     
    Exercitatio artem parat
    Die Übung verschafft die Kunst. Übung macht den Meister.
     
    Festina lente
    Eile langsam. Oder: Eile mit Weile. Vielleicht nicht ganz das richtige Motto auf dem Weg zum Olympiasieg. Aber immerhin kam Kaiser Augustus mit – oder trotz – dieser Aussage selbst ganz nach oben. Wenn auch nur in der Politik. Er vertrat in diesem Zusammenhang auch die Meinung Sat celeriter fiere, quidquid fiat satis bene! Was gut genug geschieht, geschieht auch schnell genug! Das
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