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Lassie bei den Rangers - Schneestürme

Lassie bei den Rangers - Schneestürme

Titel: Lassie bei den Rangers - Schneestürme
Autoren: Steve Frazee
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mangels frischer Nahrung ohnehin nicht bei besten
Kräften sind, ist es kein Wunder, wenn vor allem Rehe dabei zu Tode kommen!
Denn sobald das Tier zusammenbricht und liegenbleibt, verlieren die meisten
Schlittenfahrer alles Interesse, sie lassen das Wild im Stich, und so verendet
es kläglich. Mindestens zehn tote Rehe habe ich in diesem Winter im Wald
gefunden!“
    Der
breitschultrige, stämmige Sheriff Chip Briscoe nickte nachdrücklich.
    „Vorige
Woche bin ich über den südlichen Teil unseres Kreises geflogen“, berichtete er.
„Und überall habe ich Spuren von Motorschlitten gesehen — ein erstaunlich
dichtes Netz von Furchen lag über dem ganzen Land. Früher war die dicke
Schneedecke ein natürliches Hindernis, und so mancher Hof durfte sich seiner
Abgeschiedenheit erfreuen. Doch diese verflixten Motorschlitten errei-chen noch
die abgelegenste Stelle! Sieben Einbruchsanzeigen sind allein im letzten Winter
bei mir eingegangen! Manche dieser Kerle essen nur alles auf, was sie in Küche
und Keller finden, und ziehen dann weiter. Andere aber stehlen, was nicht niet-
und nagelfest ist. Einen einzigen von diesen sieben Fällen konnte ich lösen,
und das war reine Glücksache: Mir fiel ein Motorschlitten auf, in dem ein
Pferdesattel lag. Und als ich näher hinschaute, fand ich noch mancherlei
anderes! Es waren zwei Ortsfremde, die Charley Basshams Sommerhaus am Squaw
Creek ausgenommen hatten! Dabei will ich nicht einmal behaupten, daß die
meisten Einbrüche von Auswärtigen verübt werden: Wir haben in unserem Kreis
auch genügend einheimisches Gesindel!“
    Der Sheriff
starrte einen Augenblick schweigend vor sich hin.
    „Und die
Kreisverwaltung kann mir noch nicht einmal einen Motorschlitten zur Verfügung
stellen, damit ich den Kerlen besser nachsetzen kann!“ schloß er zornig.
    Nun war Pete
Bartholomew an der Reihe.
    „Ich kann
mit konkreten Zahlen aufwarten“, begann er. „Im Sommer war unser Revier schon
immer ein beliebtes Urlaubsziel: Mehr als zehntausend Besucher wurden gezählt.
Aber abgesehen vom Skigelände am Big Ute rechneten wir nie im Leben mit
nennenswertem Winterbetrieb. Doch im vergangenen Winter, von November bis
April, wurden nicht weniger als dreitausend Urlauber gezählt. Und dies ist nur
eine Schätzung, die uns nach neuen Beobachtungen als erheblich zu niedrig
erscheint.“
    Lassie, die
sich in eine Ecke gekuschelt hatte, winselte im Schlaf und verschaffte sich
eine bequemere Lage.
    „Besonders
die Abfälle, die im Winter Zurückbleiben, stellen ein ernstes Problem da“, fuhr
Pete fort. „Auch im Sommer wird allerlei weggeworfen, gewiß: Aber es liegt dann
stets am Rande der Straßen oder an bestimmten Lagerplätzen. Im Winter aber,
wenn die Motorschlitten überall hinfahren können, liegt das Zeug buchstäblich
überall herum.“ Pete spreizte die Arme, als deute er eine Explosion an. „Noch
in drei Meter hohen Baumkronen finden wir Plastikbeutel mit Abfall! Die Weiden
am Fuße des Mirror-Wasserfalls waren im vergangenen Winter buchstäblich wie die
Weihnachtsbäume geschmückt — mit Müll aller Art! Sie hatten nämlich wenige
Wochen vorher noch im tiefen Schnee gelegen! Ich fürchte, bis heute sind wir des
zurückgebliebenen Zeugs nicht Herr geworden!“
    Es bumste
gegen die Tür. Lassie sprang auf und trottete durchs Zimmer. Und als Corey die
Tür öffnete, kam Chinook herein, keuchend und japsend.
    „Ich habe
ihn doch ausdrücklich heimgeschickt“, rief Pettigrew aus. „Er wollte mir
nämlich nachlaufen.“
    Nachdem sich
die beiden Hunde herzlich begrüßt hatten, trollten sie sich gemeinsam nach
draußen.
    „Nun hat
Tommy Thompson das Wort“, nickte Pete.
    Der Zweite
Ranger des Bezirks, ein hagerer, sommersprossiger, hochgeschossener Mann,
verteilte gedruckte Anweisungen, mit denen die Fahrer von Motorschlitten zur
Vorsicht gemahnt wurden.
    „Diese
Zettel hier sollte man allen Schlittenfahrern in die Hand drücken“, schlug er
vor. „Auch Funk und Presse haben sich bemüht, die Leute zur Vernunft zu mahnen.
Und im November haben wir zu einer Versammlung eingeladen.“ Er grinste
bedrückt. „Ganze zwanzig Personen sind gekommen! Vor allem ärgert es mich, daß
Schlitten- und Skifahrer sich einfach nicht um unsere Warnungsschilder
kümmern!“
    Pettigrew
nickte, während er seinen Zettel las.
    „Angeblich
sollen Unruhe und Lärm doch sogar Lawinen auslösen können!“ meinte er.
    „Richtig!“
bestätigte Thompson. „Deshalb stellen wir ja an den besonders
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