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Lassie bei den Rangers - Schneestürme

Lassie bei den Rangers - Schneestürme

Titel: Lassie bei den Rangers - Schneestürme
Autoren: Steve Frazee
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besonders hoch,
harsch knirschte er unter den Schneeschuhen, denn nicht einmal die vorbeibrummenden
Motorschlitten hatten ihm etwas ausmachen können.
    Am oberen
Ende des Steilhanges erkannte man im fahlen Mondschein ein Fichtengehölz. Nun
sah Corey, warum Pete das Aufkommen von Wind gefürchtet hatte: Wenn hier ein
kräftiger Wind durchs Tal blies, würden auch diese Bäume ein Opfer der Flammen
werden, denn aufstiebende Funken hatten ein leichtes Spiel.
    Endlich
erreichte Corey eine Stelle, wo die Schlucht sich zu einer weiten Mulde vor
einer Gruppe alter Bergbauhütten weitete. Hier hatten die Männer halt gemacht
und sofort mit der Arbeit begonnen. Tatsächlich war der Brand schon erheblich
eingedämmt.
    Kreuz und
quer zogen sich Spuren der Kufen von Motorschlitten.
    „Sieh dir
das an!“! Pete zeigte Corey, wo der Brand seinen Ausgang genommen hatte.
    In unmittelbarer
Nähe eines kräftigen Wacholderbaumes hatte jemand den Schnee beiseite
geschaufelt und sodann einen mächtigen Scheiterhaufen errichtet. Noch immer
qualmte und dampfte es unter dem Schnee hervor, den die Männer darüber geworfen
hatten.
    „Vermutlich
haben die Leute das für völlig ungefährlich gehalten“, meinte Pete. „Doch die
Flammen trockneten die am Boden liegenden Nadeln aus und fraßen sich dann dort
zum nächsten Baum weiter. Die dort liegenden Zweige fingen Feuer — und da war
es geschehen!“
    Corey
schaute sich um. Schön war es offenbar hier gewesen, ein prächtiger Rastplatz!
Doch nun war die Idylle zerstört. Jahre würde es dauern, bis das verbrannte
Gehölz nachgewachsen sein würde. Ungeheuerlich war das: Warum hatten die Leute,
als das Lagerfeuer um sich griff, nicht sofort Schnee darauf geschaufelt? Mit
Leichtigkeit hätten sie allen Schaden verhüten können!
    „Wenigstens
scheinen sie keinerlei Abfall zurückgelassen zu haben“, meinte Pete.
    Corey lachte
trocken auf.
    „Vorbildliche
Schneewanderer müssen es gewesen sein!“ höhnte er. „Mit der einzigen
Einschränkung, daß sie einen kleinen Waldbrand verursacht haben!“
    Der Morgen
dämmerte schon, als die Männer endlich die Talmulde vor der alten Tanner-Grube
verlassen konnten. Es war geschafft: Nicht das kleinste Qualmwölkchen erinnerte
noch an die Katastrophe der vergangenen Nacht! Und doch sah es gräßlich aus:
Der Schnee war zertrampelt, überall lagen verkohlte Reste herum, und die
halbverbrannten Bäume boten ein klägliches Bild.
    Diesmal
hatte Corey sich Platz im Anhänger des von Thompson gelenkten Motorschlittens
geschaffen. Kaum einen Kilometer mochten sie gefahren sein, als sie auf Bill
Warner trafen, den für Wild und Fischerei zuständigen Beamten. Er hatte seinen
Motorschlitten am Straßenrand abgestellt und entlud ihn soeben. Thompson hielt.
    „Ist das
Feuer gelöscht?“ erkundigte sich Warner.
    „Ja“,
erwiderte Pete. „Was tun Sie denn da?“
    Warner holte
eine riesige Thermosflasche hervor.
    „Darf ich
Ihnen eine Tasse Kaffee anbieten?“ fragte er.
    „Ein guter
Vorschlag“, lachte Thompson.
    Während sie
dann zusammensaßen und die dampfenden Tassen in den Händen hielten, schaute
Warner nach Süden, wo bewaldete Hänge die Straße säumten.
    „Schlittenspuren
sind nicht zu sehen“, meinte er. „Doch der Wächter, der das Feuer gemeldet hat,
hörte hier in der Gegend Gewehrschüsse!“
    „Es soll ja
hier allerlei Elche geben“, überlegte Pete.
    „Allerdings!“
Warner schaute Corey an. „Möchten Sie noch ein paar Fahrstunden auf dem
Motorschlitten machen?“
    „Gern“, sagte
Corey. „Pete, würden Sie wohl Lassie heimfahren?“
    „Nehmen Sie
sie doch mit“, warf Warner ein. „In meinem Schlitten habe ich eine Funkanlage,
und falls wir wirklich steckenbleiben, kann ich Hilfe anfordern.“
    Warners
Zugmaschine war besonders stark, und er selbst erwies sich als tüchtiger
Fahrer. Lassie hatte es sich auf dem Anhänger gemütlich gemacht: Sie lag auf
einer Plane, die man über das verladene Gerät gebreitet hatte, und schaute über
die weite, ungebrochene Schneedecke.
    Der
Motorenlärm machte jede Unterhaltung zwischen den beiden Männern unmöglich.
Zuweilen beugte sich Corey weit vor und brüllte Warner etwas ins Ohr. Doch
jedesmal mußte er die Hoffnung auf Verständigung aufgeben.
    Endlich,
nachdem sie etwa drei Kilometer gefahren waren, hielt Warner an. Die
Schneedecke war hier zu dünn, so daß der Schlitten sich auf dem Felsenhang
bestimmt festgefahren hätte. So kletterten sie zu Fuß weiter bergan.
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