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Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)

Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)

Titel: Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)
Autoren: Lori Foster
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Erinnerung daran, wie schlecht es Shelly gegangen war und wie viel Angst sie selbst um Nicole gehabt hatte, schnürte ihr die Kehle zu. »Nachdem sie gestorben war, schalteten sich ihre Eltern ein und kümmerten sich um den Verkauf ihrer Geschäfte. Doch nachdem sie von dem Erlös Shellys Schulden beglichen und die Beerdigung bezahlt hatten, war nicht mehr viel von dem Geld übrig.«
    Gil verschränkte mit ernster Miene die Arme vor der Brust. »Also brauchst du jetzt Geld.«
    Aus seinem Mund klang es, als wäre sie eine Schnorrerin. Und irgendwie stimmte es zum Teil ja auch. Sie wollte Nicole, und sie brauchte ihn – in mehr als nur einer Hinsicht. »Ja. Allein schaffe ich es nicht, Nicole all das zu bieten, was sie braucht. Ich habe mich entschlossen, zu Hause zu arbeiten, um bei ihr sein zu können, und jetzt … Tja, mein Einkommen ist nichts, womit ich angeben könnte.«
    »Gestaltest du noch immer Websites?«
    Unwillkürlich hob sie ihr Kinn an. Sie erinnerte sich an den Tag, als Gil in ihr Zimmer geplatzt war, wo sie gerade an einer Seite für Erwachsene gearbeitet hatte. Er hatte es als reine Pornografie betrachtet, während sie darin lediglich einen der besser bezahlten Jobs gesehen hatte. »Ich verdiene damit genug, um die Miete und die monatlichen Kosten zu bezahlen, aber ich habe zum Beispiel keine Krankenversicherung für mich oder Nicole. Babys werden oft krank, sie brauchen Impfungen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen.« Sie hoffte und betete, dass er das verstand. »Sie brauchen Mutter und Vater.«
    Gil trat näher. Seine Größe schüchterte sie fast ein wenig ein. Seine Augen waren von einem tiefen, unergründlichen Braun, von dichten Wimpern gerahmt, furchteinflößend direkt und immer ernst. »Also soll ich dich heiraten, damit du meine Tochter behalten kannst.«
    Es fiel ihr nicht leicht, aber sie nickte. »Ja«, flüsterte sie.
    Er machte noch einen Schritt auf sie zu, bis sie das Gefühl hatte, dass sein Herzschlag mit ihrem verschmolz. Mit einem Blick auf ihren Mund entgegnete er: »Sag mir, Anabel. Was ist dabei für mich drin?«

2.Kapitel
    G il beobachtete, wie sie sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen fuhr, bemerkte, wie sie nervös blinzelte. An ihrem zarten Hals konnte er förmlich sehen, wie schnell ihr Herz schlug. Nachdem sie so dreist und ungeniert über eine Hochzeit gesprochen hatte, war er überrascht, dass ihr überhaupt noch irgendetwas Unbehagen bereiten konnte.
    Er wollte sie. Zum Teufel, sein Verlangen loderte direkt unter seiner Haut – jedes Mal, wenn er sie ansah. Früher hätte er sich keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht und die Gelegenheit, die sich ihm bot, ohne zu zögern beim Schopfe gepackt. Aber er war nicht mehr der wilde, stürmische junge Kerl, der sich von nichts anderem als seiner Lust steuern ließ. Inzwischen war er ein angesehener Geschäftsmann – und seine letzte lockere Bettgeschichte hatte ihm eine Tochter beschert.
    Und Anabel.
    Bisher hatte er nie wirklich in Betracht gezogen, mit einer Frau sesshaft zu werden. Doch eines war sicher: In dem Fall hätte er sich sein Leben bestimmt nicht mit einer Frau wie Anabel an seiner Seite ausgemalt. Nein, wenn er so darüber nachdachte, sich niederzulassen – eine Frage, die er auch jetzt nicht ernsthaft erwog –, dann nur mit einer Ehefrau, die elegant war, auf subtile Weise weiblich, sehr kultiviert und höflich. Er brauchte eine Frau, die in sein neues Leben passte, die an Geschäftsessen teilnehmen und neue Kontakte knüpfen und pflegen konnte.
    Ganz sicher kam für ihn keine Frau in Frage, deren Körpersprache allein schon purer Sex war, bei deren Lächeln sich sein Magen vor Verlangen zusammenzog und bei deren Anblick ihn wüste Gedanken an Schweiß, lustvolles Stöhnen und an sinnliche Erotik überfielen.
    Er stellte sich bestimmt keine Frau vor, die seine Selbstbeherrschung mit jedem ihrer Atemzüge gefährlich ins Wanken brachte.
    »Deine Tochter wird bei dir leben«, sagte Anabel mit einer ruhigen, leisen Stimme, die im völligen Gegensatz zu ihren sexy Kleidern und ihrem coolen Tattoo stand. »Ich dachte, das ist es, was du willst.«
    Zustimmend neigte er den Kopf. »Das stimmt.« Sie begann gerade, sich ein wenig zu entspannen, als er hinzufügte: »Aber ich kann das auch ohne dich haben.«
    »Nein.«
    Gils Miene blieb unverändert undurchdringlich, doch er spürte, wie er allmählich nachzugeben drohte. Mit zitternder Unterlippe blickte Anabel ihn an. Sie
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