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Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)

Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)

Titel: Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)
Autoren: Lori Foster
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lachen. »Ist dein Haus groß genug für uns alle? Ich kann es mir nämlich nicht leisten, in irgendwelchen Motels zu übernachten, während wir hier sind. Und ich nehme an, dass du viel Zeit mit ihr verbringen möchtest. Wohin sie geht, gehe auch ich. Also …«
    »Ich habe schon verstanden.« Ohne seinen Blick von ihr zu lösen, wandte er sich von der Couch ab, um Anabel direkt gegenüberzutreten. »Ja, ich habe genug Platz. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen.« Er ging zum Telefon, das auf dem Schreibtisch neben ihr stand, und wählte eine Nummer. Einen Moment später sagte er: »Candace? Hier spricht Gil. Richte bitte das Gästezimmer her. Und füll den Kühlschrank mit Saft …« Er legte die Hand auf die Sprechmuschel und fragte Anabel: »Was für einen Saft trinkt sie am liebsten?«
    Candace? Wer zur Hölle war Candace? Wenn er nun eine Freundin hatte oder – Gott bewahre – eine Ehefrau … Was sollte sie dann tun?
    »Anabel?«
    Ihr Herz pochte wild, doch sie zwang sich zu einer Antwort. »Multivitaminsaft. Und Milch. Und sie mag frisches Gemüse und Bananen und Cracker aller Art.«
    Gil nickte und gab die Liste an Candace weiter. Nachdem er aufgelegt hatte, verschränkte er die Arme vor der Brust und musterte sie. Er war ihr so nahe, dass Anabel den Duft seines Aftershaves wahrnehmen konnte. Sinnlich und warm – es passte zu Gil. Natürlich wollte er nicht, dass viele Leute wussten, wie sinnlich er werden konnte …
    Aber Shelly hatte geredet. Eine Menge. Und so kannte Anabel ihn besser, als er es sich vorstellen konnte. »Bist du verheiratet?«
    Ihre Worte klangen unbeabsichtigt vorwurfsvoll, und Anabel zuckte unwillkürlich zusammen. Aber Gil schien ihr den Ton nicht übelzunehmen. »Nein.«
    Wer A sagt … »Verlobt? Verliebt? Gibt es irgendjemanden in deinem Leben?«
    »Nein.«
    Sie stieß einen langen, erleichterten Seufzer aus. »Und wer ist dann Candace?«
    Angesichts ihres Verhörs kniff er ganz leicht die Augen zusammen und blickte sie an. »Sie ist die Haushälterin.«
    »Du machst Scherze … Du hast ein Dienstmädchen?« Sie wusste, dass er wohlhabend war, aber das erschien ihr doch etwas … extravagant.
    »Eine Haushälterin. Stundenweise. Sie kommt drei Tage die Woche.«
    »Nur, um dir hinterherzuräumen?« Anabel hob eine Augenbraue und musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Und ich dachte, du wärst ein ziemlich pingeliger Kerl.«
    Seine Miene blieb undurchdringlich. »Ich mag eine gewisse Ordnung in meinem Leben, und ich mag es, wenn es sauber und aufgeräumt ist. Candace kümmert sich darum.«
    Ordnung? Sauberkeit? O Mann. Mit einem aufgesetzten strahlenden Lächeln erwiderte Anabel: »Und jetzt hast du ein sehr lebhaftes Kleinkind. Das wird ein Spaß!«
    Gil straffte die Schultern, ohne auf ihre spöttische Bemerkung einzugehen. »Ich muss hier noch einiges erledigen, und dann können wir zu mir nach Hause fahren.« Aufmerksam betrachtete er ihr Gesicht, und seine Miene wurde ein wenig weicher. »Du siehst aus, als könntest du selbst eine Mütze voll Schlaf vertragen.«
    Dieser kleine Beweis seines Mitgefühls gab ihr fast den Rest. So körperlich und emotional ausgebrannt, wie sie war, bedurfte es nicht viel, um sie zum Heulen zu bringen. Sie zwang sich zu einem fröhlichen Lächeln. »Ja, ich bin vollkommen ausgepowert. Aber du musst unseretwegen nicht deinen ganzen Tag auf den Kopf stellen. Wenn du uns einfach eine Wegbeschreibung gibst …« Sie würde schon einmal vorfahren und die Lage sondieren.
    »Das werde ich nicht tun.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Sag mir jetzt, was los ist, Anabel«, forderte er unvermittelt.
    Seine Haltung sagte mehr als tausend Worte. Er würde sich nicht weiter hinhalten lassen – keine Sekunde länger. Sie schob sich noch eine Gabel voll Salat in den Mund, stellte dann den Teller beiseite und stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch. Sie hoffte, dass sie trotz all der Dinge, die sie ihm nun erklären musste, einigermaßen unbekümmert aussah. Ob er es gegen sie verwenden würde, wenn er wüsste, wie verzweifelt sie wirklich war? Eigentlich konnte sie sich das nicht vorstellen – aber sie konnte dieses Risiko einfach nicht eingehen. Also nahm sie sich zusammen.
    »Nach Nicoles Geburt hat Shelly sich seltsam benommen.« Er hob seine linke Augenbraue, und sie fuhr fort: »Ja, ja, ich weiß, was du denkst. Gerade ich sollte wohl niemanden als seltsam bezeichnen, habe ich recht?« Mit einem Finger strich sie an ihren
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