Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
vorbeikamen, der den Eingang zu den Gärten bildete, schüttelte Jordan lächelnd darüber den Kopf, daß er erstmals in seinem Leben bemerkte, daß die Rosen, die diesen Bogen bildeten, rot waren.

Kapitel 27
    Da er keinerlei Lust verspürte, sich von ihr zu trennen, begleitete Jordan Alexandra hinauf in ihre Suite. »Hat dir unser Nachmittag gefallen, Prinzessin?« fragte er.
    Das Kosewort ließ ihre Augen leuchten wie zwei Aquamarine. »Unendlich.«
    Er küßte sie, und ging dann fast widerstrebend auf die Verbindungstür zu. Als er an ihrem Ankleidetisch vorbeikam, sah er dort die Uhr ihres Großvaters in einer Samtschatulle liegen. Er blieb stehen und betrachtete den Chronometer an seiner schweren Goldkette. »Besitzt du eigentlich ein Bild von deinem Großvater?« erkundigte er sich und nahm die Uhr in die Hand.
    »Nein. Die Uhr ist für mich eine Erinnerung an ihn.«
    »Es ist ein ungewöhnlich edles Stück«, bemerkte er.
    »Er war ein ungewöhnlich edler Mann«, erwiderte sie, während ein geheimnisvolles Lächeln ihre Lippen umspielte.
    Nachdenklich betrachtete Jordan die Uhr in seiner Hand. Vor einem Jahr, erinnerte er sich, hatte er sie entgegengenommen wie ein Pflichtgeschenk. Jetzt wünschte er sie sich mehr, als er sich irgend etwas in seinem Leben gewünscht hatte. Er wünschte sich, daß Alexandra sie ihm wiedergab. Er wünschte sich, daß sie ihn wieder so ansah, wie sie ihn früher einmal angesehen hatte — mit Liebe und Bewunderung in den Augen -, und daß sie ihm die Uhr schenkte, die sie einem Mann vorbehielt, der ihrer »wert« war.
    »Sie war das Geschenk eines schottischen Earl, der die philosophischen Kenntnisse meines Großvaters bewundert hat«, erklärte sie leise.
    Jordan legte die Uhr zurück und wandte sich ab. Es würde vielleicht noch einige Zeit dauern, bis er ihr Vertrauen gewann, aber irgendwann würde sie ihn der Uhr für würdig befinden. Und vielleicht gab sie sie ihm ja auch schon zu seinem Geburtstag, überlegte er, innerlich lächelnd. Vorausgesetzt natürlich, sie wußte überhaupt, daß er in vier Tagen Geburtstag hatte. »Es ist in der Tat ein sehr schönes Stück«, betonte er noch einmal und fügte hinzu: »Die Zeit vergeht wirklich wie im Fluge. Bevor man es sich versieht, ist bereits wieder ein Jahr vorüber.«
    Jordan beugte sich näher an den Spiegel und überprüfte seine Rasur. Da er in wenigen Minuten Alexandra im Salon gegenübertreten würde, lächelte er im Spiegel seinem Kammerdiener zu und fragte: »Nun, Mathison, was meinen Sie... Wird mein Gesicht der Lady den Appetit verschlagen?«
    Mathison, der geduldig den schwarzen Abendrock in die Höhe hielt, war so verblüfft über die Leutseligkeit seines Herrn, daß er sich zweimal räuspern mußte. »Ich würde mir die Bemerkung gestatten, daß Ihre Gnaden, selbst von erlesenem Aussehen, von Ihrem Anblick heute abend nicht anders als entzückt sein kann«, stammelte er schließlich.
    Jordan dachte daran, daß die »erlesene« Lady vor nicht allzu langer Zeit auf einem Ast gehockt und die Angelrute ins Wasser gehalten hatte, und mußte grinsen. »Sagen Sie, Mathison«, fragte Jordan, als er in seinen schwarzen Rock fuhr, »von welcher Farbe sind eigentlich die Rosen am Garteneingang?«
    »Rosen, Euer Gnaden?« stotterte Mathison fassungslos. »Welche Rosen?«
    »Ihnen fehlt eine Frau«, stellte Jordan fest und schlug dem Kammerdiener fast brüderlich auf die Schulter. »Sie sind ja noch schlimmer als ich es war. Ich wußte doch wenigstens, daß da Rosen...« Er brach ab, weil Higgins ungewöhnlich heftig gegen die Tür hämmerte.
    »Euer Gnaden! Euer Gnaden!«
    Jordan schob Mathison zur Seite, eilte zur Tür und riß sie auf. »Was zum Teufel haben Sie, Higgins?«
    »Es geht um Nordstrom, Euer Gnaden«, keuchte Higgins so erregt, daß er tatsächlich an Jordans Ärmel zupfte, um ihn in den Korridor zu ziehen und die Tür zu schließen, bevor er unzusammenhängend losplapperte: »Ich benachrichtigte Mister Fawkes sofort, wie Sie mir aufgetragen hatten, für den Fall, daß sich etwas Unvorhergesehenes ereignen sollte. Mister Fawkes möchte Sie unverzüglich in Ihrem Arbeitszimmer sprechen. Unverzüglich. Er hat mir befohlen, mit niemandem darüber zu sprechen, daher wissen nur Jean in der Küche und ich von dem furchtbaren Ereignis, das...«
    »Beruhigen Sie sich!« rief Jordan und eilte bereits zur Treppe.
    »Was hat das alles zu bedeuten, Fawkes?« wollte Jordan wissen, als er hinter seinem Schreibtisch saß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher