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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin
Autoren: Judith McNaught
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und darauf wartete, daß auch der Detektiv Platz nahm.
    »Bevor ich mit meinem Bericht beginne«, begann Fawkes vorsichtig, »muß ich Ihnen eine Frage stellen, Euer Gnaden. Wer hantierte mit der Portweinkaraffe, nachdem Sie heute nachmittag das Haus verlassen hatten?«
    »Mit der Portweinkaraffe?« fragte Jordan zurück verblüfft darüber, daß es nun um Wein und nicht um einen Diener zu gehen schien. »Meine Frau. Sie hat mir ein Glas eingegossen.«
    Ein eigentümlicher, fast bedauernder Ausdruck überflog das Gesicht des Detektivs, doch bei seiner nächsten Frage war er bereits verschwunden. »Haben Sie davon getrunken?«
    »Nein«, antwortete Jordan. »Das Glas fiel um, und sein Inhalt ergoß sich auf den Rasen.«
    »Ich verstehe. Und Ihre Frau hat natürlich auch nichts davon getrunken?«
    »Nein«, entgegnete Jordan knapp. »Ich scheine der einzige zu sein, dessen Magen dieses Zeug verträgt.«
    »Haben Sie nach dem Verlassen des Hauses und vor der Ankunft am Fluß die Körbe mit dem Essen und dem Wein zu irgendeinem Zeitpunkt unbeaufsichtigt gelassen? Bei den Ställen vielleicht? Vor einem Cottage?«
    »Nein«, antwortete Jordan ungeduldig. Er wollte zu Alexandra, und dieses Gespräch verzögerte die Erfüllung seines Wunsches. »Worum geht es eigentlich? Ich dachte, Sie wollten mit mir über einen Diener namens Nordstrom sprechen?«
    »Nordstrom ist tot«, entgegnete Fawkes. Seine Stimme klang ausdruckslos. »Vergiftet. Nachdem mich Higgins geholt hatte, sah ich mir den Mann an und war mir sicher, daß Gift die Todesursache war, und der hiesige Arzt, ein Doktor Danvers, hat es gerade bestätigt.«
    »Vergiftet«, wiederholte Jordan fassungslos. »Wie um alles in der Welt konnte es zu einem so tragischen Unglücksfall kommen?«
    »Das einzige >Unglück< daran ist die Person des Opfers. Das Gift war für Sie bestimmt. Ich hatte eigentlich ausgeschlossen, daß der Attentäter versuchen würde, Sie aus dem Umkreis Ihres eigenen Hauses heraus zu ermorden. Und so fühle ich mich in gewisser Weise für den Tod des Dieners verantwortlich«, schloß Fawkes.
    Merkwürdigerweise war Jordans erster Gedanke die Erkenntnis, daß er Fawkes wohl doch richtig eingeschätzt hatte. Der Mann schien wirklich bemüht, sein Leben zu schützen, und nicht darauf aus, vor allem Geld zu verdienen. Erst dann machte er sich bewußt, daß Fawkes andeutete, jemand aus seinem eigenen Haushalt hätte versucht, ihn zu töten. Aber diese Vorstellung war so abstoßend, daß er sie weit von sich wies. »Was bringt Sie eigentlich darauf, aus einem sicherlich erklärbaren Unglücksfall einen geplanten Anschlag auf mein Leben zu machen?« fragte er verärgert.
    »Das Gift befand sich in der Karaffe mit Ihrem Lieblingsport, den Sie zu Ihrem Ausflug mitgenommen hatten. Nach Ihrer Rückkehr wurden die Körbe hier wieder von einem Küchenmädchen namens Jean ausgepackt. Zu diesem Zeitpunkt hielt sich Higgins zufällig in der Küche auf und entdeckte einige Grashalme an der Karaffe. In der Annahme, auch der Wein in der Karaffe könnte verunreinigt sein, kam er zu dem Schluß, sein Genuß sei Ihnen nicht mehr zu zumuten. Ich gehe davon aus«, schweifte Fawkes leicht vom eigentlichen Thema ab, »daß auch auf Hawthorne der in der Gesellschaft allgemein geübte brauch gepflegt wird, Weinreste in Karaffen oder anderen Gefäßen dem Butler zu geben?«
    »So ist es«, bestätigte Jordan. Seine Ungeduld war intensiver Aufmerksamkeit gewichen.
    Fawkes nickte. »Das wurde mir zwar schon gesagt, aber ich wollte es mir von Ihnen bestätigen lassen. Demnach gehörte der Wein in der Karaffe Higgins Da dem dieser besondere Portwein jedoch nicht zusagte, schenkte er ihn Nordstrom, der gestern Großvater geworden war. Nordstrom nahm die Karaffe heute gegen vier Uhr mit in sein Zimmer. Gegen sieben wurde er tot aufgefunden. Sein Körper war noch warm, die Karaffe halb geleert.«
    Fawkes brach kurz ab, um tief Luft zu holen. »Das Spülmädchen erklärte mir, daß Nordstrom höchstpersönlich heute vormittag den Wein in die Karaffe gegossen und verkostet hatte, bevor er sie in den Korb stellte. Higgins sagte, Sie hätten es sehr eilig gehabt und wären Nordstrom auf dem Fuße gefolgt, als dieser dann die Körbe zur Kutsche trug. Trifft das zu?«
    »Ein Stallbursche hielt die Zügel des Kutschpferdes. Einen Diener habe ich nicht bemerkt.«
    »Der Stallbursche kann den Wein nicht vergiftet haben«, erklärte Fawkes im Brustton der Überzeugung. »Er ist einer meiner
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