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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren
Autoren: Laura Wright
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Korb ein letztes Mal zurecht. Dabei stieß sie gegen C. K. Tanners Kaffeetasse.
    Abby schnappte entsetzt nach Luft, als die dunkle Flüssigkeit sich bedrohlich immer weiter auf seinem Schreibtisch ausbreitete.
    “Du liebe Güte!”, flüsterte sie. “Ich mache das sofort wieder sauber.”
    “Das macht nichts.” Er sprang auf und zog sie beruhigend an sich, während er auf einen Knopf drückte, um mit seiner Sekretärin zu sprechen. “Helen, schick jemanden mit ein paar Papiertüchern her.”
    Sekundenlang vergaß Abby, wer er war und wer sie war, und sah wie geblendet die umwerfenden hundertfünfundachtzig Zentimeter hoch. Dichtes, leicht lockiges schwarzes Haar reichte ihm bis zum gestärkten weißen Kragen; sonnengebräunte Haut, markante Gesichtszüge, sinnliche Lippen und Augen, deren Farbe an köstliche Schokolade erinnerten, vervollständigten das Bild eines faszinierenden Mannes.
    Es war ein eigensinniges, arrogantes Gesicht, und trotzdem unglaublich attraktiv mit seinem tollen Lächeln und dem hintergründigen Ausdruck in den Augen – der Traum aller Frauen. Er füllte seinen grauen Nadelstreifenanzug aus wie ein Dressman, und hatte die Ausstrahlung eines Mannes, der sich seines eigenen Wertes sehr wohl bewusst war.
    Abby konnte verstehen, warum jede Frau in diesem Gebäude in ihn verliebt war. Und sie wusste, warum sie selbst gut daran täte, so schnell wie möglich das Weite zu suchen.
    Aber sie rührte sich nicht.
    Tanner hielt sie immer noch locker an den Schultern fest. Sein Blick war jetzt besorgt. “Sind Sie okay?”
    Sie war ihm so nah, dass sie seine Wärme spüren konnte und eine Ahnung bekam von der Kraft, die in ihm steckte. Unwillkürlich erschauerte sie. “Es tut mir leid, Mr Tanner. Ich bin sonst nicht so tollpatschig.”
    Er ließ sie los, und sie konnte endlich wieder atmen. “Machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Es wird gleich aufgewischt.”
    Während er sich wieder an seinen Schreibtisch setzte, kam eine Frau herein. Sie machte schnell und geschickt sauber. Nach nur zwei Minuten war sie gegangen, und Abby wollte sich hastig davonmachen. Sie wollte C. K. Tanner nicht die Gelegenheit geben, sie zu feuern.
    “Bitte bleiben Sie einen Moment, Abby.” Seine Worte ließen sie innehalten, und als sie ihn über die Schulter ansah, lächelte er schon wieder und betrachtete sie mit diesem aufregend hintergründigen Blick. Ich wette, er küsst wunderbar, dachte sie.
    Bevor sie sich für diesen unerhörten Gedanken zurechtweisen konnte, fragte er: “Brauchen Sie eine Sicherheitsnadel oder …”
    “Es ist nichts.” Sie legte die Hand auf den Riss in ihrer weißen Bluse. “Das bringe ich schon wieder in Ordnung. Und jetzt muss ich gehen.”
    “Ich bestehe darauf. Wenn Sie mir den Namen der Boutique nennen, in der Sie gewöhnlich einkaufen, lasse ich Ihnen innerhalb einer Stunde eine neue Bluse schicken.”
    Abby versuchte, nicht zu lachen. Sie hatte diese Bluse für zehn Dollar vom Grabbeltisch genommen. “Das ist nicht nötig. Ich habe eine andere Bluse in meiner Schreibtischschublade, aber vielen Dank.” Natürlich hatte sie nur eine Packung Kaugummi und ein Paar Seidenstrümpfe in ihrer Schublade, aber das brauchte er ja nicht zu wissen. Sie wollte jetzt endlich von hier verschwinden, bevor er ihr zwei Wochen Zeit ließe, besagte Schublade zu leeren und nie wiederzukommen.
    “Wie lange arbeiten Sie schon für uns, Abby?”
    Oh, sie hatte es doch gewusst! “Ungefähr eineinhalb Jahre, Sir.”
    Er lehnte sich gemächlich in seinem Sessel zurück und machte ihr ein Zeichen, sich ihm gegenüberzusetzen. “Warum nehmen Sie nicht einen Moment Platz.”
    Abby biss sich auf die Unterlippe. “Ja, Sir.”
    “Ich möchte etwas mit Ihnen besprechen.”
    Nachdem sie sich steif auf den äußersten Rand des Besuchersessels gesetzt hatte, stieß sie hervor: “Bin ich entlassen? Es tut mir sehr leid wegen des Kaffees. Und das kleine Feuer in der Postabteilung letzte Woche war nicht wirklich meine Schuld.”
    Sie glaubte, dass ein Lächeln über sein Gesicht huschte, aber es verschwand, als er sagte: “Ich fliege über das Wochenende nach Minnesota und wohne für die Zeit bei dem Besitzer einer Süßwarenfabrik. Ich bin daran interessiert, sie ihm abzukaufen.”
    Abby legte den Kopf leicht schief. Warum in aller Welt teilte C. K. Tanner ihr das mit? Und was wäre die passende Reaktion darauf? Sie entschied sich dafür, ihn zu beglückwünschen. “Wie schön für Sie, Sir. Ich bin
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