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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren
Autoren: Laura Wright
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sicher, es wird eine sehr gute Investition …”
    Er unterbrach sie mit nur einem Blick. “Das Problem ist, dass ich fast sicher bin, dass der Besitzer die Fabrik nur an einen verheirateten Mann verkaufen möchte. Da ich das aber nicht bin und auch in Zukunft nicht daran denke, das zu ändern, befinde ich mich im Moment in einer unangenehmen Lage.” Er beugte sich vor. “Abby, ich möchte, dass Sie vorgeben, meine Frau zu sein.”
    Sie blinzelte verwirrt. Sie musste sich verhört haben.
    “Missverstehen Sie mich nicht. Das Ganze bleibt natürlich streng geschäftlich. Sie sollen die Rolle meiner Frau nur für dieses eine Wochenende übernehmen.”
    Also hatte sie sich doch nicht verhört, aber das tröstete sie nicht unbedingt.
    Er verschränkte die Arme vor seiner ziemlich breiten Brust. “Ich fürchte, ich gehöre zu den Menschen, die immer sofort zur Sache kommen.”
    Abby nickte und murmelte matt: “Milde ausgedrückt.”
    “Sie sind nicht verheiratet?”
    “Nein, aber …”
    Er nickte. “Gut. Dann wäre ich geehrt, wenn Sie mich zu diesem Treffen begleiten wollten.”
    Immer noch fassungslos erwiderte sie: “Soll das ein Witz sein, Sir?”
    Er schüttelte langsam den Kopf. “Nein.”
    “Sie wollen, dass ich dieses Wochenende Ihre Frau spiele?”
    “Ja.”
    “Und es ist nur geschäftlich?”
    “Natürlich.”
    “Natürlich”, wiederholte sie und unterdrückte den Drang, hysterisch aufzulachen. Sie konnte nichts dafür, es klang einfach zu lächerlich. Sie stand auf und holte tief Luft. “Es tut mir leid, aber ich muss ablehnen.”
    Er betrachtete sie. “Glauben Sie mir, ich werde Sie reichlich entschädigen.”
    Sie starrte ihn erstaunt an. “Sie bitten mich, übers Wochenende mit Ihnen zu verreisen und jedermann Lügen über mich zu erzählen?”
    Er nickte gelassen, als habe er schon Tausende von Frauen um dergleichen gebeten und als habe jede von ihnen zugestimmt. Nun, sie war nicht wie andere Frauen, und sie würde C. K. Tanner niemals bei seiner hinterhältigen kleinen Intrige helfen.
    “Meine Antwort lautet Nein.” Sie drehte sich um und schob ihren Wagen in den Flur hinaus. Nach einem letzten “Guten Tag, Mr Tanner”, das sie so gelassen, wie unter den Umständen möglich, hervorbrachte, schloss sie die Tür.
    Abby McGrady hat Mumm, dachte Tanner einmal mehr an diesem Tag, als er einige Stunden später dem Privatdetektiv die Tür öffnete. Und er kannte nicht viele Frauen, von denen er das behaupten konnte. Menschen überraschten ihn nur noch selten, und noch seltener wiesen sie ihn ab. Aber in weniger als zehn Minuten hatte Miss McGrady beides geschafft.
    Sie interessierte ihn. Und er konnte nicht leugnen, dass er sie sehr attraktiv fand, obwohl man ihr ansah, dass sie der Typ war, der Haus und Heim, Ehe und Kinder haben wollte und sich keineswegs mit weniger zufriedengeben würde.
    Er konnte sie regelrecht hören: “Ich habe gerade deine Lieblingsplätzchen gebacken, und vergiss nicht, mich anzurufen, wenn es spät werden sollte.”
    Drei Tage und Nächte vorzugeben, ein Paar zu sein, würde ihm nicht schwerfallen, solange er keinen Augenblick vergaß, dass sie wie Feuer und Wasser waren.
    Aber natürlich musste er Abby erst einmal dazu überreden, mit ihm zu kommen.
    Tanner machte dem Detektiv ein Zeichen, sich zu setzen. Er hatte dem Mann gerade drei Stunden gegeben, um so viel wie möglich über Abby McGrady herauszufinden. Dass sie die nötigen Qualifikationen besaß – sie war klug, schlagfertig und attraktiv, eben so, wie die Frau eines Mannes in seiner Position sein musste –, wusste er schon. Was ihre Garderobe anging, musste man ihr ein wenig unter die Arme greifen, aber das konnte an einem Nachmittag erledigt werden. Der größte Vorteil war die Tatsache, dass Abbys persönliche – wenn auch unerklärliche – Abneigung gegen ihn dieses Arrangement völlig ungefährlich machen würde. Und genau das brauchte er am meisten: keine persönlichen Verpflichtungen.
    “Ihr vollständiger Name lautet Abigail Mary McGrady”, begann der Detektiv. “Sie ist eine aufstrebende Künstlerin. Abschluss 1998 an der Kunsthochschule in Los Angeles. Unterrichtet jetzt jeden Dienstag- und Mittwochabend im Yellow Canyon Community Center. Miss McGrady besitzt ein kleines Apartment ganz in der Nähe, in West Hollywood, wo sie auf der Dachterrasse Rosen züchtet. Sie kauft jeden Freitagabend nach der Arbeit Stracciatella-Eis, und sie wird am siebten Oktober fünfundzwanzig Jahre
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