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Lass los was dich festhaelt

Lass los was dich festhaelt

Titel: Lass los was dich festhaelt
Autoren: Penny McLean
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feststellen,
dass bei allen eine bestimmte, lang anhaltende Situation mit sich immer wiederholenden Komponenten durch einen scheinbar urplötzlichen Entschluss in eine andere Lebensform transformiert wurde. Augustinus war 32 Jahre lang ein Playboy gewesen und hatte trotz einer exzellenten Ausbildung und ebensolchen äußeren Umständen das bekommen, was wir heute eine Depression nennen. Wittgenstein hatte 29 Jahre lang alles in sein geniales Hirn hineingepackt, was gut und teuer war - genau wie Augustinus vor einem bestens abgesicherten finanziellen Hintergrund - und hatte dann, abermals wie jener, buchstäblich die Schnauze voll gehabt von einer Welt, der er, seiner inneren Sehnsucht und seinem tiefsten Streben nachempfindend, nicht mehr wie bisher entsprechen wollte. Kurz vor seinem Entschluss, relativ besitzlos zu leben, war Wittgenstein übrigens in Kriegsgefangenschaft geraten, was in diesem sensiblen und wahrnehmungsübersteigerten Menschen sicherlich vieles ausgelöst haben mag, was seine späteren Handlungen erklärt. Wie viele genialen Menschen war der junge Wiener ständig von Depressionen bedroht, gegen die sich zu wehren sicherlich ein lebenslanges Unterfangen war. Unter diesem Leidensdruck wollte er vor allem den Ballast abwerfen, den er als am meisten bedrückend und behindernd erkannt hatte, nämlich Besitztum - genau wie Augustinus. Die Transformation der Energiequelle Sexualität hatte Augustinus ihm allerdings voraus, wie auch das absolute Wissen um ein höheres Wesen, den festen Glauben an einen Schöpfergott.
    Und wovon war die gefeierte und hofierte Lisa della Casa getrieben worden? Um es für Sie transparenter zu machen: Wie bei allen, die eine solche, auf die Umwelt zuweilen seltsam und fragwürdig erscheinende Lebensentscheidung von großer Tragweite fällen, muss auch bei ihr ein transformierender
Erkenntnisprozess vorangegangen sein. Tatsächlich hatte sich die Sängerin gezwungen gesehen, mehrmals unter quälenden Belastungen aufzutreten, was sie jedes Mal mit makelloser Disziplin hinter sich gebracht hatte. So musste sie beispielsweise während einer lebensgefährlichen Operation ihrer einzigen Tochter und am Abend nach dem Tod ihrer Mutter auftreten, weil kein Ersatz zu finden war. Außerdem war sie üblen Intrigen ausgesetzt, die unter anderem dazu führten, dass sie nie mehr bei den Salzburger Festspielen auftrat. Die Wertigkeiten wurden dadurch sehr deutlich, und Frau della Casa zog die entsprechenden Konsequenzen: keine verschärften Belastungs- und Trauerzustände mehr durch nervenaufreibende und kraftraubende Auftritte, sondern nur mehr Energie für alles, was wirklich für sie zählte: die Familie, ihre Tochter, ihr Mann. Niemand hatte sie gezwungen. Frau della Casa befand einfach, dass sie sich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr unter das Niveau ihres innersten Anspruchs begeben wollte.
    Und nun schauen Sie sich zunächst bitte alle, Ihnen bekannten Menschen an, die ihr Lebensthema auf ähnliche Weise losgelassen haben. Nicht nur eine Gewohnheit, nein, die gesamte Lebensführung. Sie werden nicht viele finden. Doch die vorangegangenen Beispiele beweisen, dass dies möglich ist.
    Natürlich hätten wir auch mit etwas Leichterem anfangen können, zum Beispiel mit dem Verzicht auf Süßigkeiten, Nikotin & Co. Doch diese Themen haben andere schon besser und gründlicher behandelt, als ich es könnte und wollte. Für diejenigen, die sich noch mit solchen Ersatztröstungen herumschlagen und bis jetzt nicht die Willenskraft aufgebracht haben, die Finger von Alkohol, Zigaretten, Zucker, Drogen und ähnlichen Suchtmitteln zu lassen, ist es einfach noch zu früh, sich an das zu wagen, was ich nun gemeinsam mit Ihnen versuchen möchte, nämlich die Wiederaufnahme Ihres ursprünglich
geplanten Lebens und die Auflösung aller Hindernisse auf dem Weg zur Selbstfindung.
    Glauben Sie bitte nicht, dass ich kein Verständnis oder Mitgefühl für diejenigen habe, die sich mit Süchten quälen. Um die Wahrheit zu sagen: Wir alle quälen uns mit Abhängigkeiten. Doch dieses Buch ist für Menschen geschrieben, die an sich arbeiten wollen, um Mitarbeiter an einer besseren Zukunft zu werden, und für Menschen, welche die Notwendigkeit einer vollkommenen Transformation nicht nur erkannt haben, sondern auch bereit sind, durch eine bewusste Wandlung ihrer Denkgewohnheiten, ihrer emotionalen Verhaltensweisen und ihrer Handlungen an der Veränderung des Bestehenden mitzuarbeiten.
    Wer die Welt mit dem Besen der
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