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Laß dich verwoehnen - Prostitution in Deutschland

Laß dich verwoehnen - Prostitution in Deutschland

Titel: Laß dich verwoehnen - Prostitution in Deutschland
Autoren: Tamara Domentat
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    Die monogame Partnerin des Prostitutionskunden als betrogene Dritte. Wie die sexuelle Doppelmoral Frauen gegeneinander ausspielt und das Verhältnis von Frauen und Männern vergiftet. Frauen als Konsumentinnen von unverbindlichem Sex. Der hohe gesellschaftliche Wert der Sexarbeit.
IV GEWINN UND VERLUST
    1 MÄNNER ALS PROFITEURE................... 178
    Follow the money: Die Bewegungen des prostitutiven Cash-flow. Wie Prostitutionskunden ihre Nachfragemacht nutzen können. Wie die Sexarbeit und die Welt der Wirtschaft zusammenhängen. Sexarbeit im konjunkturellen Auf und Ab.
     
    2 FRAUEN ALS ÖKONOMISCHE LOSER........... 195
    Warum Frauen aus denselben Motiven heiraten und sich prostituieren. Warum die Prostitution kein Armutsphänomen ist.
    Über das Klischee, daß es für Frauen genügend berufliche Alternativen zur Sexarbeit gibt.
     
    3 SEXARBEIT ALS ALTERNATIVE................. 204
    Warum die Sexarbeit kein Beruf wie jeder andere, aber auch nicht belastender ist als andere Erwerbstätigkeiten. Was eine Prostituierte verkauft. Die Vor-und Nachteile von unabhängiger Sexarbeit und abhängigen Beschäftigungsverhältnissen. Warum manche Bordelle nicht nach den Regeln profitorientierter Wirtschaftslogik arbeiten.
     
    4 ERFOLGSSTRATEGIEN........................ 221
    Verdienstmöglichkeiten in der Sexarbeit und wie Prostituierte mit ihrem Geld umgehen. Über die Kernkompetenz Sexualität. Qualität, kleine Preise, Vielfalt, Prominenz und Marktnischen als Wege zum Erfolg. Über das finanzielle Potential und den neofeministischen Machtwechsel in der Sexindustrie.
     
    5 GEWINN UND VERLUST......................244
    Profite und Profiteure bei der Vermarktung privater und kommerzialisierter Sexualität. Emotionale Arbeit als unerschöpfliche Ressource und Dividende des Patriarchats. Der makroökonomische Wert der Sexarbeit.
V SEX UND MORAL
    1 DAS KARTELL DER GUTMENSCHEN............ 254
    Über die Verbindung von Erkenntnis und Interesse: Aus welchen Gründen und mit welchen Argumenten Medien, Projekte, Wissenschaftler, Konservative, Kirchen und Feministinnen die Prostitution kritisieren und damit das Hurenstigma stärken.
     
    2 OPFER UND TÄTER.......................... 274
    Über das Klischee, daß sich Frauen stets aus einer Zwangslage heraus prostituieren.
    Über Zuhälter, Menschenhandel und Zwangsprostitution. Prostitutionskunden als sexsüchtige Opfer und verhaltensgestörte Täter.
     
    3 EINE NEUE MORAL..........................297
    Über »moralische Grundwerte« und die Widersprüche, die sie aufwerfen. Warum eine Gesetzesänderung nicht automatisch eine Einstellungsänderung bewirkt. Was Prostitutionskunden gegen Zwangsprostitution unternehmen können und welches Verhalten sie Sexarbeiterinnen gegenüber an den Tag legen soll ANHANG
     
    Deklaration der sexuellen Menschenrechte.........319
     
    Anmerkungen.................................. 322
VORWORT
    1. Bücher und Dirnen kann man ins Bett nehmen.
    2. Bücher und Dirnen verschränken die Zeit...
    3. Büchern und Dirnen sieht es keiner an, daß die Minuten ihnen kostbar sind...
    4. Bücher und Dirnen - ›Alte Betschwester - junge Hure‹. Wie viele Bücher waren nicht verrufen, aus denen heute die Jugend lernen soll!1
    Walter Benjamin, 1928
     
    Sex und Geld haben etwas gemeinsam: Die Nachfrage scheint das Angebot stets zu übersteigen. Doch wenn das eine zur Geschäftsbasis des anderen wird, beherrschen statt Fakten immer noch Klischees die Auseinandersetzung. Im Sommer 1998, als ich zum ersten Mal ein Bordell von innen sah, lernte ich selbst etwas über die Macht der Vorurteile. Nichts von dem, was ich in diesem interessanten kleinen Mikrokosmos beobachtete und hörte, entsprach den üblichen Klischees über Bordelle, Prostituierte oder die Sexarbeit im allgemeinen. Mit den Äußerlichkeiten fing es an. Plüschiger Kitsch?
    Marmor-und Whirlpool-Ambiente? Nicht die Spur. In der weiträumigen Berliner Altbauwohnung herrschte der kreative, unbürgerliche Stilmix einer Studenten-WG. In einem Zimmer wucherten Grünpflanzen in Hängeampeln über einem balinesischen Bambusbett. Im nächsten flackerten Lichterketten an silbrig schimmernden Wänden über einer Matratzenlandschaft. Nebenan appellierte ein mit S/M-Inventar wohnlich ausdekoriertes »schwarzes Kabinett« an devote Phantasien. Hier hatten Frauen mit einfachen Mitteln und viel Phantasie mal eben die gehobene Bordellästhetik neu definiert. Die Betreiberin des hochpreisigen Ladens, trotz moderner
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