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Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)

Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)

Titel: Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
Autoren: Julie Kenner
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nassen Rock, der ihr ins Gesicht hing, wegzuschieben.
    „Miss?” Wie immer bei seinen nächtlichen Patrouillen senkte er seine Stimme und sprach tiefer als gewöhnlich.
    „Natürlich ist alles in Ordnung mit mir. Ich hänge bloß kopfüber an einem Ast”, sagte sie, und ihre Stimme klang eigenartig gedämpft durch den nassen Stoff.
    Tony verbarg ein Lächeln hinter seiner Hand. „Das sehe ich.”
    „Na fabelhaft.”
    Er konnte ihr Gesicht nach wie vor nicht sehen, doch ihr Ton ließ vermuten, dass sie die Augen verdrehte.
    „Möchten Sie, dass ich Ihnen herunterhelfe?”
    „Wozu? Meine Lage ist absolut bequem.”
    Tony lachte und war noch faszinierter. „Gut, dann mache ich mich mal lieber wieder auf den Weg, bevor es anfängt zu schütten.” Er wandte sich ab und ging geräuschvoll den Pfad hinunter, damit sie es hörte.
    „Warten Sie!”
    „Ja?”
    „Vielleicht könnten Sie mir doch helfen, wenn Sie schon mal da sind.”
    „Sind Sie sicher? Ich will mich nicht aufdrängen.”
    Schweigen. Dann: „Es tut mir leid. Ich werde schnell ruppig, wenn ich verlegen bin. Das müssen Sie nicht persönlich nehmen.”
    „Lady, ich nehme Frauen, die von einem Ast hängen und mir ihre Unterwäsche zeigen, niemals persönlich.”
    Diesmal war ihr Lachen echt, und sie schüttelte sich so sehr, dass ihre Beine ein Stück vom Ast rutschten.
    Er machte sich bereit, sie aufzufangen, doch es gelang ihr, sich wieder zu stabilisieren.
    „Vielleicht könnten Sie mir jetzt helfen?”
    Er grinste und stellte sich unter sie. „Wie Sie wünschen.” Sie schob den Stoff vor ihrem Gesicht zur Seite. Ausdrucksvolle schiefergraue Augen kamen zum Vorschein. In ihnen spiegelten sich die Lichter vom Pfad, und in ihrem Blick las er neben Angst auch Lebenslust.
    Eine Sekunde lang starrte sie ihn mit zusammengezogenen Brauen an. Dann weiteten sich ihre Augen. „Sie sind es!”
    „Ich?”
    „Stuarts geheimnisvoller Mr Michael!”
    „Wieso machen wir uns nicht miteinander bekannt, wenn Sie wieder mit beiden Beinen auf dem Boden stehen?”
    Sie nickte. „Was soll ich tun?”
    Das war eine gute Frage. Normalerweise wäre er auf den Baum geklettert. Doch durch den Regen würde das Holz rutschig sein, sodass er nicht sicher war, ob er hinaufkommen würde, geschweige denn die Frau herunterbekommen. „Können Sie den Ast greifen und sich wieder aufrichten?”
    „Das habe ich schon versucht. Aber ich schaffe es nicht. Sport war auf der Highschool mein schlechtestes Fach.”
    „Dann bleibt uns nur eine Chance. Vertrauen Sie mir?”
    Sie fing seinen Blick auf und presste die Lippen zusammen. „Ja”, antwortete sie nach kurzem Zögern.
    „Ich möchte, dass Sie einfach loslassen.”
    „Wie bitte?” Sie klang beinah hysterisch. „Sind Sie verrückt?”
    „Wenn Sie sich nicht aufrichten können, ist das der einzige Weg nach unten.” Er sprach in sachlichem Ton. „Ich werde Sie auffangen”, versprach er und hoffte, sein lädierter Rücken würde ihn nicht zum Lügner machen.
    Er registrierte ihre Angst, dann ihre Kapitulation. „Sie lassen mich nicht fallen?”
    Er hob die Hände, sodass seine Fingerspitzen ihre berührten. „Ganz bestimmt nicht.”
    Ein Muskel zuckte in ihrem Hals. Sie nickte. „Na gut.”
    „Auf drei”, erklärte er. „Eins. Zwei.”
    „Drei.” Sie sprachen das letzte Wort gemeinsam aus, und Tony stellte sich mit gespreizten Beinen hin, als sie sich rückwärts fallen ließ.
    Ehe er reagieren konnte, lag sie schon in seinen ausgestreckten Armen. Ein heißer Schmerz durchzuckte seinen Rücken. Tony schwankte zwar auf dem unebenen Boden, doch er hielt sein Versprechen und ließ sie nicht fallen.
    „Danke.” Noch immer in seinen Armen sah sie ihn lächelnd und mit großen Augen an. Ihr Atem ging rasch. Er hielt sie fest an sich gedrückt und gab ihr spontan einen raschen Kuss auf die Stirn, wobei er ihren schwachen Erdbeerduft einatmete. Ihre Haare hatten sich zum Großteil aus dem Pferdeschwanz gelöst und klebten ihr jetzt nass im Gesicht.
    Sein erster Gedanke war, dass sie wunderschön war. Sein zweiter, dass sie gefährlich war. Trotz seines schmerzenden Rückens hatte er das Gefühl, ewig so dastehen und sie einfach nur halten zu können.
    Oh ja, sie war gefährlich.
    Sie bewegte sich, und diese Bewegung löste eine heftige körperliche Reaktion in ihm aus.
    Sehr, sehr gefährlich.
    „Sie können mich jetzt herunterlassen.” Ihre Stimme war sanft, als sei ihr bewusst, dass reden diesen Moment
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