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Lass dich lieben - Lucy

Titel: Lass dich lieben - Lucy
Autoren: Emma Darcy
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verband.
    Sie lachte leise. Ein Fehler. Sie hätte sich in geheimnisvolles Schweigen hüllen müssen. Joshs Rat hatte sich bislang als zutreffend erwiesen. Falls sie das gewünschte Ziel erreichen wollte, musste sie sich sexy geben. Um den Anschein der Sinnlichkeit zu wahren, griff sie nach dem Champagnerkelch, den einer der umhereilenden Kellner vor sie gestellt hatte.
    Sie hob das Glas zu einem Toast. »Auf das Beste«, rief sie betont munter.
    James nahm sein Glas, und sie hätte schwören mögen, dass seine Augen herausfordernd glitzerten. »Vielleicht kommt das Beste erst noch. Man muss viele Flaschen verkosten, bevor man weiß, welche den größten Genuss verheißt.«
    »Das stimmt«, räumte sie ein. Vor ihrem geistigen Auge erschien eine Reihe hinreißender Männer, an deren Ende James stand, der nur darauf wartete, ihr zu beweisen, dass er der Beste war.
    »Was stimmt?« warf Buffy ein.
    Lucy kehrte jäh in die Wirklichkeit zurück. James sah sie jetzt zwar in einem anderen Licht, doch das bedeutete nicht, dass er sie attraktiver fand. Joshs Andeutungen über ihr Privatleben mochten ihn vielleicht neugierig gemacht haben, aber für sein Privatleben hatte James Buffy gewählt. Verzweifelt suchte Lucy nach einer unverfänglichen Antwort.
    »Man muss viele unterschiedliche Weine miteinander vergleichen, bevor man erkennt, welcher am besten schmeckt.« Hilfe suchend wandte sie sich an Josh. »Ist das nicht so, Josh?«
    »Absolut«, bestätigte er. »Hat man jedoch einmal vom Allerbesten gekostet, lässt sich der Genuss nicht mehr steigern.« Er blickte Lucy tief in die Augen. »Es ist einfach unvergesslich.«
    Sie verschluckte sich fast an ihrem Champagner. Josh hatte offenbar ihrer Unterhaltung mit James gelauscht und wollte das Feuer durch doppeldeutige Bemerkungen schüren. Rasch hatte sie sich wieder in der Gewalt und trank scheinbar gelangweilt einen Schluck.
    »Gehen Sie oft zu Weinproben, Lucy?« erkundigte Buffy sich.
    »Eigentlich nicht. Aber gelegentlich lässt Josh mich an seiner Erfahrung teilhaben.«
    Damit hätte das Thema beendet sein müssen. Ihr angeblicher Partner entschied jedoch, dass man ihm den Ball zugeworfen hatte und er ihn nun so provozierend wie möglich zurückgeben sollte.
    »Lucy nutzt mich schamlos aus, Buffy«, behauptete Josh kühn. »Was sie betrifft, so muss ich liefern…« Er machte eine kleine Pause, um Lucy einen anzüglichen Blick zuzuwerfen.
    »… und zwar alles, was sie wünscht und wann sie es wünscht.«
    Lucy trat ihn ans Schienbein. Er übertrieb schamlos und ließ ihre vermeintlichen »Wünsche« alles andere als unschuldig klingen.
    »Und Sie tun es?« fragte James trocken.
    »Soweit es menschenmöglich ist«, versicherte Josh nachdrücklich. »Eine Einladung bei Lucy verheißt die höchsten Freuden.« Er seufzte verzückt. »Ich wünschte, sie würde nicht so zurückgezogen leben.«
    Sie trat ihn erneut. Diesmal etwas kräftiger, um ihn zu warnen, dass er zu hoch pokerte. Seine fröhlich funkelnden Augen verrieten allerdings, dass er sich viel zu sehr amüsierte, um aufzuhören.
    »Demnach bestimmt Lucy die Regeln in Ihrer Beziehung«, stellte James fest.
    »Eine überaus energische junge Dame«, vertraute Josh ihm an. »Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann folgt man ihr entweder, oder man verschwindet.«
    »Nun ist es aber gut, Josh«, beschwerte sie sich, um ihn auf den Boden der Wahrheit zurückzubringen. »So rücksichtslos bin ich nicht.«
    Er machte eine versöhnliche Geste. »Lucy-Liebes, ich habe mich nicht beklagt. Ich würde dir bis ans Ende der Welt folgen.« Theatralisch presste er eine Hand aufs Herz. »Hier bin ich, dein williger Sklave für die Nacht. Dein Vergnügen ist auch mein Vergnügen.«
    »Ein williger Sklave«, wiederholte Buffy so verträumt, als wäre dies ihre Vorstellung vom Paradies. Falls Josh ihr seine Dienste anbieten sollte, würde sie sofort begeistert zugreifen.
    Das Gespräch geriet allmählich außer Kontrolle, aber Lucy hatte keine Ahnung, was sie dagegen tun könnte. Sie hatte das Thema selbst angeschnitten und Joshs Plan zugestimmt, doch inzwischen bereute sie ihre Entscheidung. Falls James auf die Idee kam, sie würde Josh als Bettgespielen benutzen…
    »Ich wusste gar nicht, dass du gern die Domina spielen würdest, Buffy«, sagte James leicht gereizt.
    »Wie bitte?« Sichtlich widerstrebend wandte sie ihm ihre Aufmerksamkeit zu. Der Ausdruck ihrer großen braunen Augen verriet, dass sie kein
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