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Lass dich lieben - Lucy

Titel: Lass dich lieben - Lucy
Autoren: Emma Darcy
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Eine junge, aufstrebende Band spielte auf der Bühne Swing und Jazz, um die Partystimmung anzuheizen. Auf einem Podium dahinter prangte ein schnittiges rotes Sportkabriolett, ein Alpha Spider, der später verlost werden sollte. Der Preis sollte in den Anwesenden die Hoffnung wecken, dass auch ihnen etwas ganz Besonderes, etwas Magisches zuteil werden könnte.
    »Wünsche werden wahr«, so lautete das Motto des heutigen Abends, doch Lucy konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihr Wunsch, James möge sie begehren, sich je erfüllen würde. Vielleicht wunderte er sich, dass ein Mann wie Josh sie attraktiv fand, aber warum sollte diese Neugier etwas an dem ändern, das er für seine Sekretärin empfand – oder vielmehr nicht empfand?
    Sex-Appeal war eine Frage der Chemie, und Lucy verfügte leider nicht über die richtigen Elemente, um bei James eine solche Reaktion auszulösen. Acht Monate rein platonischer Zusammenarbeit hätten sie das eigentlich lehren sollen.
    James geleitete Buffy zu einem Tisch mit direktem Blick auf die Bühne, neben der Tanzfläche. Ein erstklassiger Platz, dachte Lucy, den James für sich beansprucht hat.
    »Sie sitzen neben mir, Lucy.« Er deutete nach rechts, während Buffy sich zu seiner Linken niederließ.
    Lucy war wie betäubt und zugleich erschüttert, weil sie ihm den ganzen Abend über so nahe sein sollte. Es bedeutete die reinste Folter für sie, ihn fast berühren zu können. Mit anhören zu müssen, wie er mit Buffy plauderte, würde ihr schmerzlich bewusst machen, wie grundlegend sich sein Verhalten ihr, Lucy, gegenüber unterschied.
    Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass er seinen Freunden die besseren Plätze mit Blick auf die Bühne überlassen würde. Sie war schließlich nur seine Sekretärin. Trotzdem erhob niemand Einspruch, als James die Sitzordnung bekannt gab.
    Josh rückte ihr den Stuhl zurecht und raunte ihr dabei zu:
    »Ehrengäste, Lucy-Liebes. Der erste Punkt geht an uns.«
    Lucy teilte seinen Optimismus nicht. Sie vermutete, dass ihr Chef einen Hintergedanken hegte, der nichts mit den erst vor kurzem entdeckten weiblichen Reizen zu tun hatte. Kaum hatte James neben ihr Platz genommen, flüsterte sie ihm zu:
    »Warum soll ich ausgerechnet hier sitzen?«
    Der Ausdruck in seinen blauen Augen raubte ihr den Atem.
    »Warum nicht?«
    »Sie sagten, ich brauche heute Abend nicht zu arbeiten.«
    »So ist es.«
    »Trotzdem haben Sie mich so platziert, dass ich jederzeit verfügbar bin.«
    Spöttisch hob er eine Braue. »Ist Ihnen das unangenehm?«
    »Nein, natürlich nicht«, behauptete sie rasch.
    »Übersteigt es Ihre Vorstellungskraft, dass ich Ihre Gesellschaft außerhalb des Büros genießen könnte?«
    Lucy errötete, weil er ihre geheimsten Wünsche erraten hatte.
    »Sie haben bereits eine Begleiterin«, erinnerte sie ihn und deutete auf Buffy, die Josh mit großen Augen anhimmelte.
    »Ich bin eben unersättlich«, erwiderte er ungerührt. »Es ist mein Tisch, Lucy, und ich entscheide über die Sitzordnung.«
    »So? Schönheit auf der einen Seite und Verstand auf der anderen?« fragte sie schnippisch.
    James lächelte. »So würde ich es nicht formulieren.«
    »Wie denn sonst?« Ihre Geduld war erschöpft. Seine Überheblichkeit machte sie wütend.
    Er ließ seinen Blick zwischen Josh und ihr hin- und herwandern. »Es würde mich interessieren, was Ihre Verspätung verursacht hat, Lucy. Ich bezweifle, dass Sie in eine anspruchsvolle Diskussion vertieft waren.«
    Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie die letzte Bemerkung verkraftet hatte. Dann siegte jedoch ein Gefühl grenzenlosen Triumphes über den Schock. Es hatte funktioniert! Josh mitzubringen und später einzutreffen hatte James bewogen, sie in einem anderen Licht zu betrachten. Zumindest hatte er sie nicht mehr in der Rubrik »zuverlässige Sekretärin« abgelegt. Sie war jetzt eine interessante Frau!
    Das zunächst zögernde Lächeln wurde strahlend. »Es ist so schön, endlich einmal frei von jeglicher Verantwortung zu sein«, verkündete sie fröhlich. »Ich habe mich einfach treiben lassen.«
    »Ziemlich berauschend… so eine Weinprobe«, warnte er ironisch.
    Noch ein Punkt für mich, dachte Lucy erfreut, als ihr klar wurde, dass er keineswegs auf eine Weinverkostung anspielte, sondern auf ein sexuelles Abenteuer. In Anbetracht von Joshs privaten Neigungen war dies natürlich lächerlich, aber andererseits auch wiederum höchst schmeichelhaft, da James nun erotische Fantasien mit ihr
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