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Lass dich kuessen - lass dich lieben

Lass dich kuessen - lass dich lieben

Titel: Lass dich kuessen - lass dich lieben
Autoren: Anne Eames
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auf sie hinab und begegnete einem Blick aus ihren rehbraunen Augen.
    „Vertrauen Sie mir”, sagte er spontan.
    Nicoles Befürchtungen, ein unwillkommener Gast zu sein, wurden schnell zerstreut, als Taylor und ihr Mann, Josh Malone, sie willkommen hießen. Sie hatte schon viel von der Malone-Dynastie gehört. Max Malone war ein bekannter Chirurg, und seine drei Söhne lebten mit ihren Familien alle auf Farmen im Schatten der MoJoe-Berge. Es war ihr jedoch nie bewusst gewesen, dass das „Purple Palace” direkt daran angrenzte oder dass es eine Verbindung zwischen den Besitzern gab.
    Offenbar gab es noch viel zu erfahren über Michael Phillips, was sie sowohl faszinierte als auch ängstigte.
    Während Josh ein Bier für Michael holte, zeigte Taylor ihr kurz das Haus. Hätte sie nicht gewusst, wie reich die Familie war, hätte sie es niemals vermutet. Nichts an diesem warmen Heim wirkte pompös
    Sie kamen gerade wieder die Treppe herunter ins Wohnzimmer, als zwei kleine Kinder aus der Küche rasten. Das Mädchen, das sich bemühte, mit ihrem größeren Bruder Schritt zu halten, stolperte und fiel kopfüber auf das Bärenfell vor dem Kamin.

    Instinktiv lief Nicole zu ihr, kniete sich nieder und richtete die Kleine wieder auf, die etwas erstaunt in das Gesicht einer Fremden schaute. Als ihre Unterlippe zu zittern begann, setzte Nicole sich im Schneidersitz hin und zog das Mädchen auf ihren Schoß.
    „Ich bin Nicole. Wie heißt du denn?” Sie strich ihr eine blonde Strähne hinters Ohr, lächelte sie an und wartete geduldig auf eine Antwort. Schüchtern hielt das Kind eine Hand hoch und zog alle bis auf zwei Finger herunter.
    „Du bist zwei Jahre alt!” Nicole tat überrascht. „Da bist du aber schon groß.”
    Ein breites Lächeln folgte. Ihre Augen waren groß und genauso blau wie die ihrer Mutter.
    „Emily”, sagte das Mädchen und hob das Kinn.
    „Du heißt Emily?”
    Die Kleine nickte so heftig, dass sie fast erneut vornüber gefallen wäre. „Emily ist ein sehr schöner Name.”
    Ihr Bruder setzte sich zu ihnen. „Ich heiße John. Mein Grandpa hieß auch John, aber der ist jetzt tot.”
    Die Offenheit von Kindern verblüffte und erfreute Nicole immer wieder. Wie sehr sie solche Momente vermisste! War diese Begegnung ein Segen oder ein Fluch? Konnten diese Kleinen ihren Schmerz lindern? Oder würden sie ihn nur verschlimmern?
    John, der zum Bücherregal gelaufen war, reichte ihr ein Buch, und sie hörte auf zu grübeln.
    Lächelnd schaute sie in die erwartungsvollen Gesichter und schlug das Buch auf.
    Michael konnte den Blick nicht von Nicole lösen. Wer war diese Frau, die so selbstverständlich mit den Kindern spielte? Emily kuschelte sich noch dichter an sie und legte den Kopf an ihre Brust, während John es zuließ, dass sie einen Arm um seine Schultern legte.
    Er lehnte sich an den Türrahmen und trank einen Schluck Bier. Vielleicht war sie ja doch keine Vertreterin des ältesten Gewerbes der Welt. Aber warum hatte sie dann im „Purple Palace” nach Arbeit gesucht? Zum Renovieren war sie sicherlich nicht gekommen.
    Ein paar Strähnen waren aus dem Pferdeschwanz gerutscht und fielen über die dunkelbraunen Augen, die fast zu groß schienen für ihr zartes Gesicht. Er dachte an ihren überraschten Ausdruck, als er sie ins Haus trug, daran, wie leicht sie gewesen war, an die Verletzlichkeit, die sie in dem Moment ausgestrahlt hatte. Und wie sehr ihn das berührte hatte
    …
    „Sie ist ein Naturtalent, was?” flüsterte Taylor.
    Aufgeschreckt von der Stimme seiner Schwester, drehte er sich um. „Ja, sieht so aus.”
    „Ich wundere mich über dich, kleiner Bruder.” Taylor lächelte spitzbübisch.
    „Wieso?”
    „Dass du eine Frau eingestellt hast.”
    Er schob Taylor in die Küche. „Halt stopp. Ich habe gesagt, sie ist wegen des Jobs gekommen. Ich habe nicht gesagt, dass ich sie eingestellt habe.”
    Taylor wirkte skeptisch.
    „Ehrlich. Sie ist pleite und hungrig. Ich habe ihr gesagt, dass sie für mich kochen und mir ein bisschen helfen kann. Aber in ein paar Tagen wird sie wieder weg sein.”
    „Wir werden sehen.”
    „Darauf kannst du dich verlassen.”
    Aber seine Schwester musste mal wieder das letzte Wort haben. „Ich kann es immer noch nicht glauben - mein Bruder, der Zyniker, der Mann, der glaubt, dass alle Frauen geborene Lügnerinnen sind.”
    Er ergriff ihr Handgelenk, als sie sich umdrehen wollte. „Nicht alle Frauen.” Er zwinkerte ihr zu. „Du zum Beispiel
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