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Land der wilden Sehnsucht

Land der wilden Sehnsucht

Titel: Land der wilden Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
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obwohl sie natürlich tief erschüttert ist. Ich fürchte, wir sind durch Marks Verhalten alle ein bisschen verstört. Damit muss endlich Schluss sein. Wenn Amanda allein zu schwach ist, können Sie ihr vielleicht helfen.“
    Sienna fühlte eine starke Verbundenheit mit Blaine, ohne sich über den Grund klar zu sein. Sie wusste nur eins: Es war sein Wunsch, dass sie Amanda begleitete.

3. KAPITEL
    Kaum hatte Sienna ihr Apartment betreten, klingelte das Telefon. Sie beeilte sich nicht, den Hörer abzunehmen. Es konnte nur Amanda sein, die genau wissen wollte, wie der Abend verlaufen war.
    Typisch Amanda! Mitternacht war bereits vorüber, aber Zeit – genauer: die Zeit der anderen – spielte keine Rolle für sie. Wann würde der Tag kommen, an dem die Familie sie wie eine erwachsene Frau und nicht mehr wie ein hilfloses Kind behandelte? Auf diese Rolle hatte sie sich festgelegt, in der Hoffnung, so am bequemsten durchs Leben zu kommen.
    Jetzt war ihr Mann tödlich verunglückt. Niemand hatte das voraussehen können, und für Amanda bedeutete es, dass sie noch mehr Hilfe brauchte. Sienna hatte sich daran gewöhnt, und in der momentanen Situation wäre es grausam gewesen, ihr die Unterstützung zu verweigern.
    „Du liebe Güte, Sienna … bist du jetzt erst nach Hause gekommen?“ Amandas Stimme klang gereizt und nicht mehr ganz klar.
    Wie immer machte sie ihrer Cousine einen Vorwurf, was Sienna jedoch nichts anhaben konnte. „Hallo, Mandy“, antwortete sie. „Beruhige dich bitte. Ich hätte dich gleich morgen früh angerufen. Hat es bis dahin nicht Zeit? Es ist nach Mitternacht.“
    Blaine hatte darauf bestanden, sie nach Hause zu bringen. Trotz ihrer anfänglichen Befürchtungen war die Zeit wie im Flug vergangen. Der Mann besaß ein Charisma, vor dem sich eine kluge Frau wirklich hüten musste.
    „Nein“, erklärte Amanda heftig. „Ich bin verzweifelt.“
    Natürlich war sie das. Sienna lenkte ein. „Es tut mir ehrlich leid, Mandy, aber Alkohol ist auch kein Allheilmittel.“
    „Immer vorbildlich, wie?“, konterte Amanda. „Was habe ich doch für eine wunderbare, kluge und schöne Cousine!“ Sie machte eine Pause, um einen weiteren Schluck zu nehmen. Sie trank, was sie gerade dahatte – meistens Wodka. Sie hatte bald nach ihrer Heirat damit angefangen und verlor allmählich die Kontrolle über sich. „Hast du ihn gegen mich aufgehetzt? Nach mir war mein lieber Mann ja nicht verrückt. Du warst die Erfüllung seiner Träume, und ich konnte nichts dagegen tun.“
    Sienna hatte Jahre gebraucht, um Amandas Eifersüchteleien zu erkennen. Andere hatten sie immer wieder darauf hingewiesen, aber sie hatte es vorgezogen, nicht darauf zu hören.
    „Amanda … bitte“, sagte sie, wie immer bemüht, keinen Ärger aufkommen zu lassen. „Wir haben das oft genug besprochen. Ich habe mir nichts aus Mark gemacht. Er war dein Mann. Und wenn er noch so sexy gewesen wäre, was er nicht war, jedenfalls nicht für mich … Ich hätte eure Ehe respektiert. Ich lasse mich nicht auf weitere Diskussionen über das Thema ein … sosehr du es auch versuchst.“
    Amanda musste eine heftige Bewegung gemacht haben, denn Sienna hörte, wie ein Glas zerbrach. Vermutlich das, aus dem Amanda getrunken hatte.
    „Hast du vergessen, dass ich euch beide zusammen erwischt habe?“, fragte sie giftig.
    „Du kennst die Wahrheit, Mandy. Finde dich damit ab.“
    Trotz allem wurde Sienna ein gewisses Schuldgefühl nicht los. Sie hatte sich nicht das Mindeste vorzuwerfen, soweit es den peinlichen Abend betraf, aber es schmerzte sie immer noch, wie sehr ihre Cousine darunter gelitten hatte.
    „Er liebte dich, Sienna. War dir das nicht klar?“
    Sienna hielt den Hörer weiter weg. „Mark stiftete nur allzu gern Unfrieden. Wenn du so weitersprichst, regst du uns nur beide auf. Ich habe immer zu dir gehalten. Wenn du in dieser Stimmung bist, kann ich mich allerdings nicht mit dir unterhalten. Ich unterbreche jetzt die Verbindung. Schlaf dich gründlich aus. Morgen früh rufe ich dich an.“
    „Das will ich dir auch geraten haben!“
    Der aggressive Ton wurde Sienna zu viel. „Zwing mich nicht, anders mit dir umzugehen, Mandy“, warnte sie ihre Cousine. „Du brauchst meine Hilfe. Übrigens ist Blaine der Halbbruder deines Mannes und ganz anders, als er ihn immer beschrieben hat. Er ist ein sehr imponierender Mensch, wenn du mich fragst.“ Und das genaue Gegenteil von Mark, fügte sie stumm hinzu.
    „Nur wenige Stunden … und schon so
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