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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten
Autoren: Ilona Andrews
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Zentimeter größer als du ist er auch noch. Regel Nummer eins: Mach ihn kleiner!«
    William ließ sich fallen, trat aus und stieß Jack die Beine unter dem Körper weg. Der Junge war schnell, aber er passte nicht auf. Seine Beine zielten in die eine Richtung, sein Kopf in die andere. Er fiel ins Gras und kam sofort wieder hoch, fauchend wie eine gekränkte Katze.
    »Du bist dran«, sagte William. »Nur zu!«
    Jack stürzte sich auf Gastons Beine. Gaston straffte sich, sprang und erwischte den untersten Ast einer Eiche.
    Jack kam hoch. »Was zum Teufel …?«
    »Hast du gedacht, er bleibt für dich stehen?«
    Gaston grinste.
    »Weiter«, rief William. »Versuch, weiter nach oben zu gelangen.«
    Jack kletterte am Baum hoch, versuchte, den älteren Jungen einzuholen. Dann gingen sie in den Zweigen zum Angriff über, tauschten Tritte und gaben mächtig an.
    William und George sahen zu.
    »Wie ist’s dir so ergangen, George?«
    »Danke, gut. Ich bin echt froh, dass Sie wieder da sind«, antwortete George. »Bleiben Sie jetzt?«
    »Weiß nicht.«
    George seufzte, und einen Augenblick lang sah er wieder genau wie das schmächtige, blasse Kind aus, das William vor zwei Jahren kennengelernt hatte. »Ich wünschte, Sie würden bleiben«, sagte der Junge. »Das wäre für alle besser. Vor allem für Jack.«
    In dieses riesige Esszimmer, dachte William, würde sein ganzes Haus hineinpassen. Das Zimmer war so gut wie leer. Die Herzogin entführte Rose in ihre Gemächer, um dort irgendwelche Frauengespräche mit ihr zu führen, sodass nun nur noch Declan, er selbst und die Kinder an der riesigen Tafel saßen.
    George schnitt sein Essen mit chirurgischer Präzision, als hätte er die gesamten zwei Jahre im Weird mit Anstandsregeln zugebracht. Er war lupenrein sauber, während Gaston und Jack beide unordentlich, dreckverkrustet und von Kratzern übersät waren. Jack hatte sich Papierknäuel in die Nase gestopft – Gaston hatte ihm noch ein Ding verpasst –, während sein Mündel da, wo Jacks Tritt gelandet war, ein Veilchen aufwies.
    »Was ist passiert?«, fragte Declan.
    Jack zeigte ihm die Zähne. »Wir sind gefallen.«
    »Zusammen?«, fragte Declan.
    Gaston blickte auf seinen Teller.
    »Erzähl’s ihm«, verlangte William.
    »Er hat was über Hinterwäldler gesagt, ich hab was über verwöhnte Schnösel gesagt, dann ist er in meine Faust gelaufen, und wir haben uns gezankt.«
    Declan sah Jack an. »Warum zum Teufel gehst du auf ihn los? Du hättest besser auf seine Beine gezielt.«
    Jack öffnete gerade den Mund …
    … als Nancy Virai zur Tür hereinkam.
    Und Declan fast an seinem Steak erstickte.
    Als Nächstes kam Erwin mit dem üblichen zaghaften Lächeln im Gesicht.
    William wollte aufstehen.
    »Nur keine Umstände.«
    Declan erhob sich trotzdem und verneigte sich. »Lady V. Es ist mir ein Vergnügen. Bitte, nehmt Platz.«
    Erwin trat hinter Nancy hervor und rückte ihr einen Stuhl zurecht. Sie setzte sich, und er bezog hinter ihr Stellung.
    Nancys scharfe Augen hefteten sich auf William. »Wenn Sie sich irren, wird der Überfall aus Kasis eine diplomatische Katastrophe verursachen.«
    »Ich irre mich nicht«, erwiderte William.
    »Zehn Jahre. Das ist mein Preis für diese Dummheit.«
    William blinzelte. »Zehn Jahre?«
    Nancy legte eines ihrer langen Beine über das andere. »Wenn ich das für Sie mache, wird der Spiegel zehn Jahre lang Ihre Dienste in Anspruch nehmen. Und selbstverständlich werden Sie uns das Journal übergeben.«
    »Tu’s nicht«, mischte sich Declan ein.
    Nancy wandte sich ihm zu. Ihre Raptoraugen blickten ihn sekundenlang an. »Der Spiegel weiß Earl Camarines Eifer, seinem Freund mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, durchaus zu schätzen, allerdings hat es von meiner Seite aus den Anschein, dass Lord Sandine keine kurzen Hosen mehr trägt, wie man im Broken zu sagen pflegt. Er ist also in der Lage, diese Entscheidung ganz allein zu treffen. Ja oder nein, William?«
    »Gustave lebt, ich schaffe die Mars aus dem Moor raus, und sie werden Bürger von Adrianglia.«
    Nancy neigte den Kopf. »Bedeutet Ihnen das Mädchen so viel?«
    Er zeigte ihr seine Zähne. »Akzeptieren Sie oder lassen Sie’s, Nancy.«
    »Nein«, wiederholte Declan.
    Nancy lächelte. George wich zurück. Jack fauchte.
    »Sie haben Ihre Abmachung. Earl Camarine, die Mündel des Hauses Camarine, das Mündel des Hauses Sandine stehen mit ihrer Ehre für dieses Abkommen ein.«
    Declan fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht.
    »Wie ich
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