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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland
Autoren: F. Paul Wilson
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machen, einer Persönlichkeit, die die Zügel der Geschichte ergreifen und ihren Verlauf grundlegend ändern konnte.
    Ich selbst stimmte nicht in den Ruf mit ein. Ich ließ B.B., der immer noch auf meinen Schultern saß, für uns beide schreien. Ich stand nur da und betrachtete Jeans erstauntes, tränenüberströmtes Gesicht, als sie strahlend auf ihre Lost Boys hinuntersah.
    Klon-Lady, dachte ich, ahnst du überhaupt, was du da getan hast?

 
Epilog
     
    »Demnach hatte Brode also mit der Gedächtnislöschung gelogen«, sagte ich zu Lum, als wir bei Elmero’s an Docs Tisch saßen.
    »Natürlich. Er übte großen Druck auf Sie aus und wollte nicht, daß sie in irgendeiner Form in den Handel hineingezogen wurde. Daher holte er sie praktisch von der Bühne, indem er Ihnen erklärte, sie sei praktisch tot. Aber er schützte sie und hielt sie sich als letzten Trumpf in Reserve.«
    Viel war geschehen in den zwei Tagen seit den Ereignissen in der Pyramide. Der Lost Boys’ Trust platzte vor Spenden fast aus den Nähten. Und nachdem Brode das Vid von seinem Auftritt im Datenstrom hatte mehrmals senden lassen, gründeten auch die Bürger von Chi-Kacy, Tex-Mex und der Western Megalops Stiftungen für ihre eigenen Streuner. Das gleiche geschah in Europa und überall auf der Welt.
    »Können die Außenwelten all diese Streuner aufnehmen?« fragte Doc.
    Lum nickte. »So viele, wie wir ihnen schicken können. Die Farmwelten werden die Kids auf große Traktoren setzen und sie unterweisen, bis sie alt genug sind, um das Land selbst urbar zu machen. Früher oder später werden sie alle Landbesitzer sein. Ich auch.«
    »Sie?« fragte ich. »Ich dachte, Sie seien Brodes neue rechte Hand.«
    »Das ist auch richtig. Aber nur für eine Weile. Es wird einige grundlegende Veränderungen geben, und Brode wird sie in Gang setzen.«
    »Klar. Weil er eben ein ganz eingefleischter Kloner ist, nicht wahr?«
    Lum zuckte die Achseln. »Brode glaubt, daß er Brode bis an die Spitze katapultieren kann. Vor der Wendy-Affäre war er nur einer unter vielen Megalops Chef-Administratoren, eine regionale große Nummer. Nun ist er das Vorbild aller – der einzige Politiker, der sich für Klons und Streuner einsetzt. Er hat natürlich nicht die totale Unterstützung, aber in all diesen Themen steckt genug Herzblut und Leidenschaft, um ihn sehr weit kommen zu lassen. Er ist nun der wichtigste Mann für die Central Authority. Wenn der Kampf für die Klon-Rechte und die Streuner-Emigration ihn dorthin bringt, wohin er möchte, dann wird er sie alle für sich einnehmen und auf seine Ziele einschwören.«
    »Und wenn der gegenteilige Standpunkt ihn dorthin bringen würde?« sagte Doc.
    »Dann würde er die Klons verdammen und die Streuner mit der gleichen Leidenschaft und Überzeugung unterdrücken und vernichten.« Lum schüttelte den Kopf. »Ein erstaunlicher Mensch – das Urbild des Pragmatismus. Ich werde noch einige Zeit hierbleiben und zusehen, wie lange ich es schaffe, ihn auf dem richtigen Gleis zu halten.«
    »Eigentlich ändert sich niemals etwas grundlegend«, stellte ich fest.
    »Wenn die Veränderung von oben diktiert wird, dann stimme ich Ihnen zu«, sagte Lum. »Aber dies … dies kommt von unten. Herz und Geist dieser Bewegung steigen auf und beeinflussen die höheren Ebenen. Diese Art von Veränderung kann dauerhaft sein.«
    Ich glaubte das nicht für eine einzige Minute, aber ich wollte jetzt nicht widersprechen.
    Ich sagte nur: »Wir werden sehen.«
    »Sie vielleicht schon, aber ich werde in ein paar Jahren dort draußen sein. Wenn ich meine Zeit bei Brode hinter mir habe, dann gehe ich nach Neeka.«
    »Warum nach Neeka?« fragte ich.
    »Weil Jean dort ist. Sie fasziniert mich. Ich möchte sie näher kennenlernen. Und vielleicht, wenn alles gut läuft …«
    Er ließ den Satz unbeendet.
    »Sie ist steril, bedenken Sie das«, sagte ich aus keinem besonderen Grund.
    »Natürlich. Aber es werden doch genügend Kinder dort herumlaufen, oder meinen Sie nicht? Wie sehen denn Ihre Pläne aus, Sig?«
    Ich hob die Schultern. »Denke an nichts Besonderes.«
    »Wollen Sie für Brode arbeiten?«
    »Kein Interesse«, sagte ich. »Ich mag keine Politiker, ganz gleich, in welchem Lager sie stehen.«
    »Das ist gut für Sie.« Er stand auf. »Ich muß los. Wo zahle ich?«
    Ich winkte ab. »Das geht auf mich.«
    Wir reichten uns die Hände, und er entfernte sich. Doc sah mich an.
    »Willst du mir etwa weismachen, daß du noch nicht einmal daran gedacht
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