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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland
Autoren: F. Paul Wilson
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treffen sollen. Aber seit Freitagmorgen habe ich nichts mehr von ihm gehört.«
    »Was meinen Sie denn, wo er ist?«
    »Ich weiß es nicht.« Ihre Augen begannen wieder feucht zu glänzen. »Ich weiß es nicht! Und ich mache mir große Sorgen um ihn!«
    »Vielleicht hat er es sich nur anders überlegt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein! Niemals!«
    »Okay, regen Sie sich bitte nicht auf.«
    Ich stand auf und ging zum Vidfenster hinter meinem Schreibtisch. Ich wünschte, ich hätte aus einem echten Fenster schauen können anstatt auf diese Übertragung von der Außenmauer, aber ich bekam jetzt schon kaum die Miete für meine Dunkelkammer zusammen, geschweige denn für einen Raum in der Peripherie. Meine Finger drehten die Goldmünze in meiner rechten Hand, während die grüne Karte kühl und still in meiner linken Hand ruhte. Irgend etwas stimmte hier nicht. Irgend etwas war total verrückt.
    »Kann ich meine Karte zurückhaben?«
    Wandte mich um und reichte sie ihr. Eine riesige Kakerlake rannte in diesem Moment über meinen Schuh. Ich zertrat sie, begleitet von einem satten Knirschen, als sie wieder auf den Fußboden sprang. Ignatz würde meine Bude noch mal aufwischen müssen.
    »Na schön. Mal sehen, was Sie über den Knaben wissen.«
    Es stellte sich heraus, daß sie überhaupt nicht viel von ihm wußte.
    Es war so etwas wie eine Sturmwindromanze. Kyle Bodine arbeitete für eine Import-Export-Firma. Er hatte gute Beziehungen zu den Außenwelten, wo man ihn und seine Frau freudig willkommen heißen würde. Dort draußen gab es Anti-Klon-Gesetze, aber niemand mußte ja erfahren, daß auch sie ein Klon war. Sie erzählte, sie hätte ihn das letzte Mal in Cyberland am Freitagmorgen gesehen. Er bewohne ein mittelgroßes Apartment in einer der Gegenden in Manhattan mit astronomischen Mieten. Die Wohnungstür sei auch auf sie programmiert. Sie wäre bereits dort gewesen, nachdem sie so oft erfolglos dort angerufen hatte. Kein Kyle. Und keine Spur von einem Verbrechen.
    Dort würde ich anfangen.
    »Okay«, sagte ich. »Das Honorar beträgt 200 pro Tag plus Spesen.«
    »Ist mir recht«, sagte sie und nickte.
    Ich hielt die Goldmünze hoch. »Das ist ein Vorschuß für mehr als eine Woche.«
    »Wenn Sie ihn vorher finden, gehört sie trotzdem Ihnen.«
    Sie war wirklich daran interessiert, ihn wiederzufinden.
    Ich sagte ihr, ich hätte noch einige Besorgungen zu machen und würde sie dann vor Bodines Apartment treffen.
    Ich wartete ein paar Minuten, nachdem sie gegangen war, dann nahm ich den Abwärtsschacht zur Straße runter. Wollte das Gold loswerden, ehe ich per U-Bahn Manhattan durchquerte. Es war nicht nur so, daß der Besitz verboten war, aber sie könnte mir auch geklaut werden, ehe ich sie in ein Guthaben umwandeln konnte.
    Ich wußte, daß ich das an der üblichen Stelle tun konnte, ohne daß lästige Fragen gestellt wurden.

 
2
     
    Man wußte nie, wie Elmero’s von Woche zu Woche aussah. Die meisten Etablissements hielten viel auf eine beständige Fassade. Elmero legte genau auf das Gegenteil großen Wert. Man wußte nie, wann er die holographische Fassade änderte. Heute war es plötzlich der Bar-X Saloon im alten Tucson, Arizona. Davor standen sogar ein paar Pferde in der hellen Mittagssonne und soffen aus einem Trog.
    Hier unten auf dem Erdboden schien die Sonne niemals.
    Die Bar wurde von den üblichen Typen bevölkert. Die gewöhnliche Mischung von ziellosem Geplapper und umhertreibender Dünste erfüllte die Atmosphäre. Und wie gewöhnlich war der DataFluß in der nächsten Ecke eingeschaltet, wo ich die Züge von Nachrichtentyp Sieben erkannte, als sie die jüngsten Meldungen von Central Data durchgab. Ein Geheul drang aus dem Gehäuse in der finstersten der finsteren Nischen, wo gerade jemand Procyon Patrouille spielte. Wer immer es war – ich hatte ihn noch nie zuvor hier gesehen –, sprang aus dem Gehäuse heraus und rollte sich über den Fußboden, wobei er ständig auf seine linke Schulter schlug, wo seine Jacke in Brand geraten war. Er konnte das Feuer löschen, stand auf, schüttelte sich, dann kehrte er wieder ins Gehäuse zurück. Die Leute zahlten noch drauf, um bei Elmero’s Procyon Patrouille zu spielen, seitdem er die Dämpfer von den feindlichen Laserwaffen entfernt hatte. Wenn diese Aliens zurückschossen, dann bekam man tatsächlich Zunder. Man konnte sich bei diesem Spiel ganz schlimme Treffer holen. Deshalb waren manipulierte Maschinen verboten.
    Elmero’s war auf verbotene
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