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Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
Autoren: Sascha Zurawczak
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eigentlich hinaus wollte. Diese Eigenschaft hatten viele der Schriftstücke, die in Lagons kleinem Zimmer lagerten. Außer dem Schreibtisch waren auch sämtliche anderen Einrichtungsgegenstände, ein schmales Bett, ein Schrank und eine Truhe , von Büchern überladen. Alle hatte Lagon studiert, oder hatte jed enfalls den Versuch unternommen. I n den eineinhalb Jahren, die vergangen waren , seit Lagon zusammen mit Silp, Mundra, Laffeila und Bundun von Korroniea aus aufgebrochen war , um in der Festung Groß Sielak zu Eliteliewanen ausgebildet zu werden.
     
    Viel hatte Lagon seitd em gelernt , aber vor allem seine Begeisterung für Bücher war in letzter Zeit auf eine harte Probe gestellt worden . Es war nun einmal so, dass ein Eliteliewane nicht nur Meister in der allgemeinen Magie sein musste , wie sie sonst von Liewanen genutzt wurde. Ein Liewane des dritten Pfades musste jede Form der Magie perfekt beherrschen. Da dies aber schier unmöglich war, versuchte Lagon wenigstens die Grundkenntnisse aller Formen der Magie zu erlernen. Dies konnte er nur, wenn er alle Aspekte in möglichst vielen Büchern studierte, um sie dann im Training oder bei anderen Gelegenheiten einzusetzen.
     
    Zumeist war das keine große Sache für Lagon. Aber nach zehn Monaten erwischte sich Lagon bei dem Gedanken, dass er das Buch, das er gerade in den Händen hielt, am liebsten aus dem Fenster geworfen hätte und mit jedem Tag, an dem er weiter in den Büchern blättern musste, hatte dieser Gedanke an Macht gewonnen. Jetzt war er zu einem flehentlichen Sehnsuchtsbild herangereift .
    Es war also klar, das s Lagon die Schriftstücke in seinem Zimmer außergewöhnlich wenig schätzte. Die Ausnahme machten drei Briefe, die auf der Fensterbank lagen und von Lagon besonders sorgfältig gelesen worden waren. In dem ersten stand in schmieriger, kaum zu lesender Handschrift:
     
    Lagon, alter Kumpel!
    D u wirst es kaum glauben, aber ich habe seit einem Jahr kein krummes Ding mehr gedreht. Der Sprung in die Legalität war leichter , als gedacht. Hab zuerst geglaubt, jetzt muss ich verhungern oder einer anderen Art der fortgeschrittenen Verarmung erliegen. Zuerst habe ich versucht , mich mit kleinen Betrügereien durchzuschlagen. Aber das wurde mir bald zu gefährlich. Schließlich wäre ich ziemlich in der Klemme, wenn ich mir ein neues Strafregister zulegen würde. Dann wären mir nämlich wieder meine Freunde, die fröhlichen Ordnungskräfte, auf den Fersen. U nd zweitens, was in diesem Zusammenhang noch fata ler ist: Seit dieser Sache mit dem Schattenkreis, will keiner meiner ehemaligen Kollegen mehr etwas mit mir zu tun haben… eine nicht unbedeutende Scharte in meinen Bekanntenkreis. Wenn ich wieder unter die Kriminellen gehen würde , wäre ich ziemlich aufgeschmissen, weil keiner mit mir Geschäfte machen will. Außerdem wäre es ja auch ziemlich undankbar, nachdem sich Wrador so für mich eingesetzt hat. Ich war wirklich verzweifelt.
     
    Aber dann kam mir die Erleuchtung. Ich sah, wie eine Reihe von Steckbriefen aufgehängt wurden. Dabei waren auch einige Bekannte von mir. Und ich kann dir sagen, Lagon, die Kopfgelder, die auf sie ausgesetzt waren… dafür kannst du dir halb Korroniea kaufen. Aber keine Sorge Lagon, ich bin nicht zu den Konkurrenten der Liewanen, den Kopfgeldjägern, gegangen. Aber ich habe mich gefragt, wo die wohl ihr ganzes Geld ausgeben. Also habe ich meine letzten Ersparnisse zusammengekratzt, du weißt schon woher, und habe das erste Kopfgeldjägerzentrum von Korroniea eröffnet.
     
    Hier können die Kopfgeldjäger sich treffen, die Ranglisten der höchsten Kopfgelder einsehen und natürlich die verdienten Kopfgelder auf den ´Kopf` hauen… Ich habe also eine echte Marktlücke gefunden und ich hätte nie gedacht, dass ehrliche Arbeit so viel Geld einbringt.
     
    Mit freundlichen Grüßen
     
    Dein vermögender Kumpel Sabbal
     
    Lagon hatte diesen Brief Duzende Male gelesen, einfach weil er nicht glauben konnte, dass in einem Brief die Worte ´undankbar` und ´ehrliche Arbeit ` in einer positiven Verknüpfung vorkamen. Das war der Grund, weshalb Lagon diesen Brief von allen, die er während seiner Zeit in der Festung, von Sabbal bekommen hatte, sorgfältig aufbewahrte und ihn nicht, wie alle anderen , zwischen seinen Büchern untergehen ließ. Es war wirklich unglaublich. Sabbal musste sich in den vergangenen einein halb Jahren wirklich zu seinem B esseren entwickelt haben.
     
    Der zweite Brief wiederum, war ein
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