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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition)
Autoren: John Rector
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und legt sich dann vorsichtig auf den Rücken. Er sieht Gabby einen Moment an, dann blickt er zur Decke hoch, zu den Schatten und zum orangefarbenen Licht, das vom Ofen aufscheint.
    Gabby kommt herüber und starrt stumm auf ihn hinab.
    Eine Minute später setzt sich der Aufzug in Bewegung, und das Licht über der Tür blinkt rot.
    Gabby sieht es und runzelt die Stirn. »Scheiße!«
    Niemand rührt sich, als die Tür aufgleitet.
    Alek ist allein im Lift. Er sieht von Gabby zu mir und dann zu seinem Bruder, der am Boden liegt. Er tritt hinaus, ohne Mathew aus den Augen zu lassen.
    Als er sich neben ihn kniet, bildet sich unter den beiden eine Blutlache. Eine Sekunde später höre ich ein leises Knurren aus den Tiefen seiner Kehle kommen.
    Jeder Instinkt in mir sagt mir, ich soll rennen, aber ich kann mich nicht rühren.
    Mathew beginnt, am ganzen Körper zu zittern und hustet. Blut spritzt aus seinem Mund und rinnt über sein Gesicht.
    Dann ist er ruhig.
    Alek steht auf, und ich trete einen Schritt zurück.
    Er geht auf Gabby los.
    Der Mann mit dem Gewehr tritt vor, legt seine Hand auf Aleks Brust und sagt: »Halt ...«
    Alek sieht ihn nicht an, packt ihn nur am Handgelenk und dreht es so fest, dass Knorpel und Knochen knacken. Der Mann brüllt. Alek schlägt mit der Faust mitten in die Kehle des Mannes. Etwas knackt, und das Schreien verstummt. Der Mann sackt lautlos zusammen.
    Gabby nimmt die Waffe, aber Alek hört nicht auf.
    Gabby zieht den Abzug.
    Es klickt.
    Alek packt ihn, reißt ihn nieder und hält ihn im Schwitzkasten. Gabby fährt seinen Ellenbogen in Aleks Brust und dreht sich weg und verschränkt dessen Arm mit seinem.
    Alek schreit vor Schmerz auf, und eine Sekunde lang glaube ich, dass Gabby Oberwasser hat. So wie er Aleks Arm gepackt hält, bricht der garantiert jede Sekunde.
    Aber das geschieht nicht.
    Vielmehr duckt sich Alek und fegt Gabbys Beine weg. Sie gehen beide zu Boden und schlagen hart auf dem Beton auf. Alek wälzt sich auf Gabby und schlägt ihn mit der Faust ins Gesicht, immer und immer wieder.
    Bei jedem Hieb höre ich Gabbys Hinterkopf auf den Beton knallen. Ich will zu ihm rennen, um Alek wegzuziehen, aber Diane folgt mir und packt meine Hand.
    »Nein, Jake«, sagt sie. »Lass uns gehen, sofort!«
    Sie zieht mich zum Aufzug.
    Alek hört auf, Gabby zu boxen und legt ihm die Hände um den Hals. Überall ist Blut, beide sind völlig besudelt.
    Diane zieht fester, aber ich drehe meine Hand weg und hebe Gabbys Waffe vom Boden auf.
    Ich höre Diane »Stopp!« sagen.
    Aber ich habe keine Wahl.
    Ich kann Gabby nicht hier unten sterben lassen, nicht so.
    Ich renne zu Alek und knalle ihm den Griff der Pistole seitlich an den Kopf, so hart, dass meine Rippen in der Brust kreischen.
    Das erregt seine Aufmerksamkeit.
    Alek lässt von Gabby ab und stürzt sich auf mich.
    Ich versuche, ihn noch mal zu schlagen, aber ich bin nicht fix genug. Er umschließt meinen Nacken mit seiner Hand und knallt mich gegen die Wand. Seine Finger krallen sich in meinen Hals.
    Ich kann nicht atmen.
    Diane ist hinter ihm. Sie schreit und schlägt auf ihn ein.
    Er dreht sich um und schlägt sie, und ich sehe sie stürzen.
    Die Wand ist glatt, ich kann mich nirgends festhalten. Ich versuche, seine Finger zu lösen, aber er drückt nur noch fester zu und schneidet mir die Blut- und Luftzufuhr ab. Ich weiß, wenn ich jetzt nicht irgendwas mache, bekomme ich nie wieder eine Chance.
    Ich hebe die Beine, stemme die Knie gegen seine Brust und stoße ihn mit aller Kraft weg. Eine Sekunde lang löst sich sein Griff gerade genug, dass ich Luft holen kann. Das hilft, und ich trete ihn wieder mit den Knien, diesmal härter.
    Jetzt lässt er mich los, und ich falle zu Boden. Als ich auf den Beton aufschlage, schnappe ich nach Luft.
    Sie brennt mir in der Lunge, aber ich atme wieder.
    Ich habe nur Zeit für ein paar Atemzüge, bevor er bei mir ist und mich hochzieht. Er knallt mich an die Wand, und der Raumdreht sich um mich herum. Ich kann nicht fokussieren, und ich habe keinen Schimmer, was kommt.
    Dann höre ich den Schuss, und alles wird dunkel.
    – – –
    Als ich die Augen öffne, sitze ich auf dem Boden und lehne mich an die Wand. Alek Pavel liegt neben mir. Sein Hinterkopf fehlt.
    Diane ist bei mir. Ich erkenne schon den beginnenden blauen Flecken, der sich um ihr Auge herum bildet. Sie zieht mich am Arm und fleht mich an aufzustehen.
    Hinter ihr sitzt Gabby mit dem kurzläufigen Gewehr auf dem Schoß und beobachtet uns. Er
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