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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon
Autoren: S Andersen
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kleinen alten Dame mit einer großen Tasche.“
    „Höre ich da etwa Carly?“, fragte die tiefe männliche Stimme von Mack, Ellens zukünftigem Ehemann, der mit dem Sportteil der Tageszeitung unter dem Arm in die Diele kam. „Dachte ich mir doch, dass mir diese Stimme bekannt vorkommt. Wie geht es dir, Süße? Bist du verletzt?“
    Die Sorge des Pärchens ließ ihr das Herz aufgehen. Ihre eigene Mutter hätte die Verletzung ihrer Tochter nur als etwas betrachtet, das ihren Tag ruiniert hätte. Oder sie hätte das Hausmädchen beauftragt, sich um Carly zu kümmern. „Ich hab mir den Fuß verknackst. Die Schwellung ist schon zurückgegangen. Sie ist bestimmt weg, wenn ich wieder zur Arbeit muss.“
    „Ach ja, richtig. Sie haben deine freien Tage ja auf Dienstag und Mittwoch gelegt, stimmt’s?“, fragte Mack. „Wenn du dich schon verletzen musstest, hast du dir einen guten Moment dafür ausgesucht.“
    „Ja, das hab ich mir auch schon gedacht.“
    „Ich bin sicher, es tut höllisch weh“, meinte Ellen und winkte sie ins Wohnzimmer hinein. „Setz dich lieber mal dahin. Willst du Eis haben, zum Kühlen?“
    „Nein, danke. Vielleicht kann ich den Knöchel trotzdem einen Augenblick kühlen. Es fühlt sich jedenfalls besser an, wenn ich ihn hochlege.“
    „Natürlich. Mack, hilfst du ihr bitte? Sieh zu, dass sie es gemütlich hat. Ich hole uns Kaffee.“
    Der stämmige grauhaarige Mann bugsierte sie in einen Sessel in dem wundervoll eingerichteten Wohnzimmer und räumte einen Stapel Zeitschriften von einem Kissen, um es unter ihren Fuß zu schieben. „Soll ich mit den Hunden Gassi gehen?“, fragte er, als er ihr noch zwei Kissen unter die Ferse schob.
    Carly freute sich über seine Aufmerksamkeit. „Habe ich dir schon mal gesagt, wie sehr ich dich vergöttere, Mack?“, fragte sie. „Aber das mit den Hunden ist nicht nötig. Ich habe es vorhin geschafft, mit Rufus und Buster rauszuhumpeln. Ich hoffe, mein Knöchel wird mir heute Abend schon einen längeren Spaziergang erlauben.“
    „Habe ich dich richtig verstanden?“ Mack blickte sie vielsagend über den Rand seiner Lesebrille an. „Du bist mit deinem verletzten Fuß Gassi gegangen? Und Rufus ist nicht abgehauen?“
    „So, da bin ich.“ Ellen betrat den Raum mit einem Tablett, auf dem sich nicht nur Kaffeetassen befanden, sondern auch selbst gebackene Kekse, die sie auf einem Teller aus chinesischem Porzellan drapiert hatte.
    „Carly war heute Morgen schon mit den Hunden draußen“, informierte Mack sie.
    Die Freundin hob die Brauen, bis sie fast ihren grau melierten Pony berührten, und musterte Carly erstaunt. „Und Rufus ist nicht ausgebüxt?“
    Carly lachte. „Ist das nicht wunderbar?“ Das ist übrigens auch der wahre Grund, weshalb ich hier bin.“ Sie nahm sich eine Tasse Kaffee und einen mit Puderzucker bestäubten Schokoladenkeks. „Er wollte abhauen und ist direkt auf den Parkplatz zugestürmt, aber dann hab ich einfach ‚Zits!‘ gesagt, und er kam wieder zurück.“
    „ Zits? “ Mack schnaufte. „Was für ein Zauberwort ist das denn, wenn ein Hund, der noch nie auf irgendwen gehört hat, plötzlich pariert?“
    „Es heißt nicht ‚Zits‘ „, warf Ellen ein und wandte sich an Carly. „Es heißt ‚Sitz‘ , hab ich recht? Es ist ein deutsches Wort und bedeutet ‚sitzen‘, glaube ich.“
    „Ach so? Das ist ja cool! Rufus kann Deutsch.“ Carly konnte sich gar nicht mehr einkriegen vor Lachen. „Er kann es nicht nur – Rufus liebt Deutsch. Er reagiert darauf, als ob es seine Muttersprache wäre, und er gehorcht sofort. Na ja, er hat sich zwar nicht hingesetzt, aber er ist zurückgekommen, und das ist bei Weitem mehr, als er gestern getan hätte. Sag mal, Ellen …“ Sie betrachtete die Bibliothekarin im Ruhestand liebevoll. „Glaubst du, du könntest noch ein paar deutsche Kommandos für mich im Internet finden?“
    „Oh Kleines, nichts, was ich lieber täte – aber mein PC lässt mich seit letzter Nacht nicht mehr ins Netz. Es gibt irgendein technisches Problem, aber die Hotline konnte mir leider nicht sagen, bis wann es wieder behoben ist. Tut mir leid! Aber das mit Rufus ist trotzdem ein echter Durchbruch.“
    Carly grinste. „Ja, ist das nicht toll? Und so ungern ich es auch zugebe, das habe ich Herrn Superkorrekt zu verdanken.“
    „Wem? Oh, du meinst Wolfgang?“ Mack beugte sich ein wenig nach vorn. „Aber – wenn du das Wort von ihm hast, warum fragst du ihn dann nicht?“
    „Und gebe zu, dass
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