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Lady in Rot

Lady in Rot

Titel: Lady in Rot
Autoren: Tessa Radley
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erneut. Schokoladenkäsetorte zum Frühstück! Sie unterdrückte ein Lächeln. Damon hatte schon seit jeher ein Faible für Süßes.
    „Es handelt sich aber nicht um die Bezahlung für ‚was auch immer‘, wie du es nennst“, fuhr er gelassen fort.
    Seine Worte wischten Rebeccas Anflug von Humor fort. Damon sah sie auf eine Weise an, die sie erröten ließ. Ihr Puls beschleunigte sich.
    „Nein, dieser Scheck ist nicht für jene Dienstleistung, an die du offensichtlich gerade denkst. Deine roten Wangen und deine glänzenden Augen sind sehr verräterisch. Aber ich stehe nicht auf Frauen, die leicht zu haben sind.“
    Rebecca wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken. Wenn er nicht nur so verflixt recht gehabt hätte. Immer noch, nach allem, was geschehen war, hoffte sie darauf, dass er dieselbe Anziehungskraft spürte, die sie erschauern ließ, wann immer sie ihn sah.
    Aber natürlich empfand dieser eiskalte Mistkerl nicht das Geringste, während sie so erregt war, dass sich ihre Brustknospen deutlich unter dem zarten Stoff ihres Kleides abzeichneten.
    Zur Hölle mit dir, Damon Asteriades, dachte sie. Ich habe keine Angst vor dir. Ich bin scharf auch dich, na und? Mit Liebe hat das nichts zu tun.
    Sie kam auf ihn zu und gab ihm den Scheck zurück. „Nimm das Ding und geh!“
    Doch anstatt das wertvolle Stück Papier zu zerreißen, legte Damon den Scheck offen und einladend auf den Bistrotisch. „Dann sollten wir mit den Verhandlungen beginnen“, sagte er überheblich. „Vergiss nicht: Ich weiß, dass Frauen wie du immer auf der Suche nach einem Geldgeber sind.“
    „Verlass sofort dieses Café“, fauchte Rebecca. Seine Worte hatten sie zutiefst verletzt. „Ich bin nicht käuflich. Niemals.“
    „Ruhig Blut, Rebecca“, antwortete er. „Wieso glaubst du, ich könnte dich kaufen wollen?“
    Rebecca sah, dass er seinen Blick über ihre Figur wandern ließ, als sei sie eine wohlfeile Sklavin auf dem Markt. Sie verwünschte das dünne Sommerkleid, das sie trug. Es war durchaus ein angebrachtes Kleidungsstück im warmen, feuchten Klima des Nordens. Jetzt jedoch schien es ihr das Unpassendste, das sie jemals hatte wählen können. Sie fühlte sich nackt, ausgeliefert, und das Einzige, was dagegen half, war, sich immer wieder zu sagen, dass Damon sie verachtete.
    Sie wandte sich ab und brachte erneut die schützende Sessellehne zwischen sich und ihren aufdringlichen Besucher. Dabei fragte sie sich, ob irgendjemand das peinliche Zwischenspiel mitbekommen hatte. Doch Miranda war hinter dem Tresen damit beschäftigt, eine Pralinenschachtel mit einer Organzaschleife zu verzieren, und eine der Kellnerinnen trug gerade ein voll beladenes Tablett mit dampfenden Tassen und frischgebackenen Muffins zu einer Nische am anderen Ende des Cafés.
    Nein, entschied Rebecca, hin und her gerissen zwischen Wut und Begehren, kein Mensch hat die Situation mitbekommen.
    „Also, was bringt dich nach Tohunga?“, fragte sie schließlich so ruhig wie möglich. „Wolltest du mal sehen, wie Leute leben, die nicht so viel Geld haben wie du?“
    „Sieh dich vor, meine Liebe!“, drohte er. „Ich habe meiner Mutter versprochen …“
    „Was hast du deiner Mutter versprochen?“, wiederholte sie nervös.
    Er sah sie missbilligend an: „Ich habe keine Ahnung, warum, aber meine Mutter schätzt dich sehr.“
    „Ich mag sie auch sehr. Soula hat Stil, einen guten Geschmack, und sie hat keine Vorurteile, ganz im Gegensatz zu anderen Leuten.“ Sie lächelte, als sie sah, dass ihre kleine Replik Damon in Wut versetzte.
    „Savvas heiratet. Meine Mutter möchte, dass du die Hochzeit ausrichtest.“
    „Tut mir leid, ich bin nicht mehr in diesem Geschäft“, erwiderte Rebecca kühl. Ihr Selbstbewusstsein kehrte zurück. Damon war auf sie angewiesen. Sie hatte ihn in der Hand.
    „Ich weiß, du organisierst keine großen Events mehr. Stattdessen bist du unter die Schokoladenverkäufer gegangen.“
    Rebecca überhörte die Beleidigung. „Hat Soula dir nicht erzählt, dass sie mich vor vierzehn Tagen angerufen hat, um mich zu fragen, ob ich die Hochzeit vorbereite?“
    Er nickte andeutungsweise.
    „Und dass ich ihr gesagt habe, ich müsse mich um mein Geschäft kümmern – Schokolade verkaufen, wie du es so freundlich nennst. Ich kann nicht einfach sagen: ‚Leute, ich hab was Besseres vor‘, und kurz mal nach Auckland jetten. Selbst, wenn ich das wollte.“ Sie hoffte, die Botschaft käme bei Damon an. Jedenfalls war sie entschlossen,
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