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Lady in Rot

Lady in Rot

Titel: Lady in Rot
Autoren: Tessa Radley
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erwiderte: „Damon würde sich von dieser Bezeichnung nicht beeindrucken lassen.“
    Die alte Dame ging nicht darauf ein, sondern fuhr übergangslos fort: „Aber nun zu Ihnen, Rebecca! Mussten Sie wirklich Rot tragen? Rot wie das Tuch, mit dem man den Stier reizt?“ Soula seufzte. „Dieses gewagte Kleid wird dem Klatsch und Tratsch nur wieder neue Nahrung geben.“
    Rebecca lachte und strich mit der Hand über ihr extravagantes Kleid von Vera Wang. „Lassen Sie die Leute doch reden. Es macht mir nichts aus. Immerhin stehle ich der Braut nicht die Show, indem ich Weiß trage.“
    „Aber genau das hätten Sie tun sollen. Sie wären eine wunderbare Braut gewesen. Wenn Ari noch hier wäre – er hätte es vielleicht geschafft, meinem Jungen ein wenig Vernunft einzuhämmern!“
    Rebecca warf der alten Dame einen erschrockenen Blick zu. „Soula!“
    „Diese Hochzeit ist ein Fehler, aber jetzt ist es zu spät. Mein Sohn hat seine Wahl getroffen. Jetzt muss er damit leben. Das ist mein letztes Wort.“ Damit verschwand Soula in der Menge.
    Verstört wandte sich Rebecca dem Geschehen auf der Tanzfläche zu. Damon nutzte diesen Moment, um eine für ihn untypische Handlung zu begehen: Er küsste seine junge Frau in aller Öffentlichkeit zärtlich auf die Stirn. Die Braut sah zu ihm hoch, mehr erstaunt als beglückt. Rebecca wünschte Damon dorthin, wo sie sich selbst gerade befand: in die Hölle.
    Sie wandte den Blick ab, weil sie es nicht ertragen konnte, und schloss die Augen. Ihr Kopf schmerzte, und das lag nicht nur an der Anspannung und der vielen Arbeit, sondern auch an dem Kater, der vom gestrigen Abend übrig geblieben war. Wenn diese Hochzeit nur schon vorbei wäre. Dann würde vielleicht auch der bittere Beigeschmack vergehen, den der Betrug mit sich brachte.
    „Kommen Sie. Wir sollten uns zum Brautpaar gesellen.“
    Rebecca fühlte eine Hand auf ihrem Arm und bemerkte, dass der Walzer zu Ende war. Savvas, der Bruder und Trauzeuge des Bräutigams, sah sie auffordernd an.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Tut mir leid, Savvas. Ich war in Gedanken.“ Er lächelte breit. „Machen Sie sich keine Sorgen. Alles ist großartig. Die Blumen, das Menü, die Hochzeitstorte, das Kleid. Man wird bei Ihnen Schlange stehen, damit Sie die nächste Hochzeit organisieren.“
    Rebecca hatte jedoch keineswegs vor, jemals wieder eine Hochzeit in Aucklands High Society auszurichten. Dennoch war sie Savvas dankbar für die Ablenkung. Niemand hier, weder Savvas noch sonst ein Mensch, wusste, weshalb sie heute so nervös gewesen war. Oder weshalb die Erinnerung an diese Hochzeit jedes ähnliche Event zu einer Tortur für sie machen würde.
    Wie konnte ich gestern Abend nur so dumm sein, dachte sie entnervt.
    „Kommen Sie.“ Savvas nahm ihre Hand.
    Doch Rebecca rührte sich nicht vom Fleck. „Ich tanze nicht auf Hochzeiten, die ich selbst organisiert habe“, antwortete sie. Sie fing einen Blick des Bräutigams auf. In seinen kühlen blauen Augen las sie Missbilligung.
    Es tat weh.
    Und sie ärgerte sich, dass es sie verletzte. Sie wandte sich Savvas zu.
    Er lachte leise. Offensichtlich bemerkte er ihre Anspannung nicht im Geringsten. Seine blauen Augen erinnerten sie an die seines Bruders. Der Gedanke ließ ihr Herz schneller schlagen. Nein, verflixt, rief sie sich zur Ordnung. Nicht dran denken!
    „Keine Ausreden“, lockte Savvas. „Sie sind heute Abend nicht hier, um zu arbeiten, sondern um zu tanzen. Kommen Sie schon. Brautjungfer und Trauzeuge müssen als zweites Paar auf die Tanzfläche. Schauen Sie doch. Alles wartet auf uns.“
    Rebecca sah sich um. Er hatte recht. Rund um die Tanzfläche standen Hunderte elegant gekleideter Paare, die tanzen wollten. Andere, die nur zusahen. Selbst Damons Mutter schaute besorgt herüber. Rebecca hob das Kinn. Instinktiv berührte sie den Opalanhänger, der den Ausschnitt ihres Kleides schmückte.
    Und dann trafen sich ihre Blicke. Sie sah Verachtung und Wut in Damons Augen. Der Griff, mit dem er seine Braut hielt, wirkte nach außen hin elegant, doch Rebecca spürte fast körperlich die dominante Kraft dahinter.
    Seine Braut.
    Fliss.
    Ihre beste Freundin.
    Rebecca hob den Kopf, legte ihre kalte Hand auf Savvas’ Arm, zwang sich zu einem Lächeln und gestattete ihm, sie auf die Tanzfläche zu führen. Ihr rotes schwingendes Ballkleid war eine Herausforderung.
    Sie hatte nun durchaus vor, zu tanzen und den Abend zu genießen. Sie würde Damon Asteriades niemals zeigen, was es sie
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