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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition)
Autoren: Tessa Radley
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brannten in ihren Augen. Gerade war sie mit einem Mann ins Bett gegangen, den sie kaum kannte. Sie hatte einen Fehler nach dem anderen gemacht, und nur, weil sie Giannis Petrakos so attraktiv fand. Natürlich hatte er ihre Schwärmerei bemerkt und dann offenbar den falschen Eindruck von ihr gewonnen. Als sie in seine privaten Räume eindrang, musste er das als Einladung empfunden haben. Wie hatte sie so dumm sein können? Ein dermaßen gut aussehender, reicher Mann war sicherlich daran gewöhnt, Dienste von Frauen angeboten zu bekommen. Kein Wunder, dass er auch ihre vermeintlichen „Dienste“ angenommen hatte.
    So leise sie konnte, öffnete sie die Tür und schlüpfte hinaus.
    Giannis sah in die großen Augen und erkannte, wie verstört sie war. Er spürte, dass sie unter seiner Gegenwart litt. Keine Frau hatte ihn je so angesehen. „Ich muss meinen Flug kriegen.“
    „Natürlich“, flüsterte Maddie und versuchte, sich an ihm vorbei aus dem Zimmer zu drücken.
    „Wir reden, wenn ich wieder in London bin“, erklärte Giannis und brach damit seine goldene Regel, niemals und unter keinen Umständen mit einer Frau über eine Beziehung zu sprechen. „Ich rufe dich an.“
    „Nein … tun Sie das nicht.“ Maddie presste die Lippen zusammen.
    Giannis runzelte die Stirn. Er musste sich verhört haben.
    „Am besten vergessen wir die ganze leidige Angelegenheit“, brachte Maddie hervor.
    „Nein, glikia mou. Ich melde mich.“ Und dann schenkte er ihr ein unwiderstehliches Lächeln, bevor er ins Bad und zum zweiten Mal unter die Dusche ging.
    Sein Selbstbewusstsein war unerschütterlich. Frauen reagierten immer einladend auf seine Annäherung. Sie ermutigten ihn geradezu, sich Freiheiten herauszunehmen. Und auch wenn Maddie seinem Blick nicht standgehalten hatte, waren ihre Lippen unter seinem Kuss doch weich geworden. Glaubte sie etwa, er brauchte eine Ausrede, um sie nicht wiederzusehen? Bei diesem Gedanken lachte er. Er würde ihr gewöhnliches Leben in der nahen Zukunft sehr viel aufregender machen. Und sie würde sein Bett noch sehr oft mit ihm teilen …

3. KAPITEL
    Als Maddie durch die Korridore ging, stellte sie erleichtert fest, dass die meisten Mitarbeiter das Bürogebäude schon verlassen hatten. Rasch holte sie ihre Jacke und die Tasche, doch als sie in den Aufzug steigen wollte, trat Nemos ihr entgegen.
    „Mr. Petrakos hat mich beauftragt, dafür zu sorgen, dass Sie gut nach Hause kommen“, erklärte er. „Am Haupteingang wartet ein Wagen auf Sie.“
    Sein plötzliches Auftauchen erschreckte sie, und auch das Angebot, sie nach Hause zu fahren, berührte sie unangenehm. Sicher wusste Nemos Bescheid. Maddie errötete tief.
    „Nein, danke“, stammelte sie, und als Nemos sie überrascht ansah, drückte sie sich an ihm vorbei und stieg schnell in den Aufzug.
    Maddie atmete erst auf, nachdem sie das Gebäude verlassen hatte. Sie schwor sich, die Räumlichkeiten von Petrakos Industries nie wieder zu betreten.
    Wie hatte sie sich derart betragen können? Wie konnte sie sich einem Mann hingeben, den sie kaum kannte?
    Doch Giannis kam ihr so vertraut vor, das Beisammensein mit ihm hatte sich so gut angefühlt, so natürlich. Kein Grund, sich wie ein Groupie zu benehmen, dachte sie beschämt. Vor neun Jahren hatte sie Giannis Petrakos zum letzten Mal gesehen hatte. Als Vierzehnjährige; damals hatte er ihre Schwester Suzy im Kinderkrankenhaus besucht. Zu dieser Zeit, Giannis war damals zweiundzwanzig, festigte sich sein Ruf als Frauenheld. Um sein Image zu verbessern, spendete er große Summen für wohltätige Zwecke und besuchte Einrichtungen, um sich kranken Kindern zu widmen.
    Giannis, der aus einer unglaublich luxuriösen Welt kam, setzte sich damals an Suzys Bett und plauderte mit ihr, als wäre es das Normalste von der Welt. Er versüßte Suzy die letzten Wochen, indem er ihren Lieblingsstar engagierte, der daraufhin im Krankenhaus auftrat. Noch in ihren allerletzten Minuten hatte sie davon geschwärmt.
    All die Jahre vergaß Maddie nie, wie glücklich Giannis ihre Schwester gemacht hatte. Jetzt jedoch erkannte sie, dass sie ihn nur idealisiert hatte. Und viel zu schnell bereit gewesen war, sich für Annabel Holmes einzusetzen. Spätestens als sie Giannis mit offenem Hemd begegnet war, hätte sie einen Rückzieher machen müssen. Doch mit seinem unverhohlenen Interesse zog er sie in seinen Bann. Und er war leidenschaftlich und zärtlich gewesen. Allein bei der Erinnerung an seine Nähe regte sich die
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