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Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen

Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen

Titel: Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen
Autoren: Jutta Ahrens
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insofern, als jetzt ein guter Zeitpunkt ist, es zu klären.«
    »Weil du mich für geschwächt hältst?« Den drohenden Unterton konnte Gaidaron trotz großer Beherrschung nicht vermeiden.
    Caelian lächelte bitter. »Vielleicht, weil du dadurch zum Nachdenken kommst?«
    »Zum Nachdenken worüber? Dass du mich verlassen willst?«
    »Ich kann dich gar nicht verlassen. Ich bin Mondpriester wie du.«
    »Sprich nicht so mit mir! Du weißt genau, was ich meine.«
    Caelian vergewisserte sich seines Dolches im Ärmel und erwiderte: »Unser sogenanntes Liebesverhältnis ist überhaupt keines. Zwischen uns muss sich einiges ändern. Wenn du dazu nicht bereit bist, ist es aus.«
    Gaidaron konnte nicht sofort antworten, er musste erst etwas Galle hinunterschlucken. »Es ist kein Liebesverhältnis? Was dann? Ein Pferdehandel?«
    »Es war ein Verhältnis von Herr und Sklave. Von Liebe habe ich nie etwas gespürt. Das ist es, was sich ändern muss.«
    »Bei Zadar!«, stieß Gaidaron grimmig hervor. Er wusste nicht, wovon Caelian überhaupt redete. »Es war doch immer schön mit uns, ich weiß, dass es dir gefallen hat. Ich bin nun einmal von herrischem und du von unterwürfigem Wesen.«
    Caelian wurde dunkelrot bei dieser Bemerkung. »Unterwürfig, weil ich es will – nicht weil du es willst!«, schrie er Gaidaron an. »Es ist ein Spiel! Aber du hast die Grenze überschritten. Du wolltest einen echten Sklaven.«
    »Und wo ist die Grenze?«, bemerkte Gaidaron schulterzuckend.
    »Sie ist da, wo der Respekt fehlt, Gaidaron! Und wenn du mich liebtest, würdest du es verstehen. Du verachtest mich, das kann ich nicht ändern. Aber zwischen uns ist es aus. Wir können Freunde bleiben, mehr nicht. Doch ich fürchte, die sind wir auch niemals gewesen.«
    Gaidaron tat aufgebracht einen Schritt nach vorn, und Caelian straffte sich, bereit, nach dem Dolch zu greifen, doch er blieb zornesrot vor ihm stehen, die Hände in die Hüften gestemmt. Das sind die ersten Anzeichen meines Machtverlustes , dachte Gaidaron verbittert. Diese kleine Kröte plustert sich zu einem Ochsenfrosch auf. »So redest du doch erst, seit du zu diesem Jaryn gekrochen bist. Zu einem hirnlosen Sonnenpriester! Wie konnte dein Stolz als Mondpriester das zulassen?«
    »Zufällig ist dieser hirnlose Sonnenpriester der zukünftige König«, erwiderte Caelian höhnisch. Wenn Gaidaron sich jetzt auf ihn stürzte, würde er geradewegs in sein Messer fallen.
    Aber Gaidaron spürte die Provokation und gönnte Caelian nicht den Triumph. Er ließ sich neben ihn auf den Diwan fallen und lehnte sich zurück. »Ja«, erwiderte er gedehnt, »Jawendor würde einen dünkelhaften, einfältigen und schwachen Herrscher bekommen, der außer oberflächlicher Schönheit nichts aufzuweisen hat.«
    »Würde?«, fragte Caelian vorsichtig.
    »Wenn niemand gewisse Leute zur Vernunft bringt, ja.«
    »Und zwar welche?«
    »Nun, alle, die an diesem Komplott beteiligt waren. Ich weiß nicht, was da gespielt wurde, aber irgendjemand muss schließlich einen Vorteil davon haben, diesen Jaryn, der noch im Novizenalter ist, in den Vordergrund zu rücken. Ein Strohmann. Die Fäden ziehen andere im Hintergrund.«
    »Du glaubst also, er sei in Wahrheit nicht Dorons Sohn? Aber er hat ihn öffentlich anerkannt.«
    Gaidaron schnippte verächtlich mit den Fingern. »Man hat ihn erpresst. Eine Gruppe von Verschwörern hat ihn in der Hand. Ich werde schon noch dahinterkommen.«
    Caelian fröstelte. Konnte Gaidaron recht haben? Er selbst war überrascht gewesen, dass Jaryn der Prinz sein sollte, und da gab es ja noch Rastafan. Leider war Jaryn nicht mehr dazu gekommen, ihm alles zu erzählen.
    Wer die Fäden zog, wie Gaidaron sich ausdrückte, das wusste er. Es waren die angesehensten Männer im Lande. Sicher hatten sie zum Wohle aller gehandelt, aber das musste nicht bedeuten, dass sie keine Verschwörer waren. Hatten sie Jaryn und die Geschichte mit dem Fluch nur benutzt, um an ihr Ziel zu gelangen?
    Caelian vermutete, dass seine Aufgabe um Jaryn noch nicht beendet war. Er musste unbedingt mit ihm darüber sprechen, aber im Augenblick war Gaidaron wichtiger. Denn der war gefährlich, und er musste versuchen, ihn zu besänftigen.
    »Du weißt doch bestimmt, was da gespielt wurde«, blaffte Gaidaron ihn an.
    »Nicht mehr als du. Wenn jemand mehr weiß, dann Suthranna. Frage ihn, du bist doch seine rechte Hand.«
    Gaidaron schnaubte. »Wer weiß das schon.«
    »Du musst dich mit ihm aussprechen. Er wird Verständnis
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