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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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dem Landeanflug. Sie ist nicht hungrig. Sie macht nur ein bisschen Rabatz.«
    »Ich bin gespannt, wie unser Kleiner auf sie reagieren wird.« Kyle hatte das Baby noch nicht gesehen, als er mit seiner Mummy in der Klinik geskypt hatte.
    Jodi lächelte matt. »Er wird sie plattkuscheln. Und ganz doll liebhaben.«
    »Ja.«
    Der Bayshore Freeway machte jetzt eine weite Kehre, und sie fuhren an der Bay entlang. Den Berg dort hinauf, dann konnten sie unter den grünen Schildern für den Highway 101 North und Downtown SF schon die Skyline von San Francisco sehen. Tim gab noch mehr Gas. Denn er hatte auf einmal wieder panische Angst, dass sie es vielleicht nicht mehr rechtzeitig schaffen würden.
    Es war Shainees Entscheidung, erinnerte er sich. Während ihre Kräfte dahinschwanden und die Medikamente sie benommen und schläfrig machten, beschloss sie, nicht mehr gegen den Tod anzukämpfen. An ihren letzten Tagen wollte sie bewusst und klar leben, um ganz für Mark und mich, ihre Tochter und ihren Bruder dazusein. Und um ganz allein die Party für ihre Liebsten zu organisieren, die sie am letzten Tag ihres Lebens feiern wollte.
    Heute.
    Plötzlich rang Tim mit den Tränen, und er hatte Mühe, den Q7 auf dem Freeway zu halten. Sein Kopf schmerzte unerträglich, und die Kehle wurde ihm eng.
    Jodi sah ihn von der Seite an, legte ihm die Hand auf den Arm und streichelte ihn tröstend. »Soll ich fahren?«
    Tim wischte sich die Tränen ab und schüttelte den Kopf. »Geht schon.«
    »Tut mir leid, Tim.«
    Er nickte. »Ich weiß«, quälte er hervor. »Das mit Laird ... das tut mir auch leid.«
    »Okay«, flüsterte sie mit erstickter Stimme.
    Kurz darauf hielt er sich links und bog in einer weiten Brückenkehre nach Westen ab. An der nächsten Gabelung musste er sich Richtung North 101 Golden Gate Bridge halten. Dann ging es die Van Ness Avenue hinauf bis zur Pacific Avenue. Jetzt war es nicht mehr weit bis zu Shainees und Marks Haus.
    Tim parkte den Q7 vor dem weiß gestrichenen Hydranten vor dem roten Backsteinhaus mit den klassischen weißen Fenstern und dem eleganten halbrunden Portico. Während Jodi die Babytrage mit der Kleinen losschnallte, holte er ihr Gepäck aus dem Kofferraum. Gemeinsam, wie eine kleine Familie, stiegen sie die Stufen zur Haustür hinauf. Dort stellte er Jodis Trolley auf den weißen Marmorboden des Porticos und zog den Schlüssel aus der Tasche seiner Jeans. Da war er, also nichts wie rein.
    Mit dem Rucksack über der Schulter folgte Jodi ihm nach oben.
    In Shainees Zimmer begrüßte ihn Mark. »Gerade noch rechtzeitig«, flüsterte er und warf einen Blick auf das schlafende Baby in der Trage. Dann sah er ihn wieder an. »Sie schläft immer wieder ein. Es geht mit ihr zu Ende.«
    Sie umarmten sich, und Mark schnaufte an Tims Schulter.
    Dann nickte er Lexie und Ray zu, die immer noch auf dem Sofa vor dem Fenster mit Blick auf die Bay hockten und in ihren Tortenstücken herumstocherten – keiner brachte einen Bissen herunter, aber beide wollten Shainee, die diese Abschiedsparty organisiert hatte, auf keinen Fall verstimmen. Also klapperten sie fleißig mit ihren Gabeln auf den Tellern.
    Hayden fummelte unterdessen an seinem iPod herum, den er heute Morgen samt Lautsprecherboxen in Shainees Zimmer aufgebaut hatte, neben dem großen gerahmten Foto, das sie im letzten Sommer am Strand aufgenommen hatten: Shainee, Mark und Tim herumalbernd und lachend mitten im Dünengras. Es war ein Foto von einem kostbaren Augenblick: Es zeigte sie unbeschwert und glücklich. Hayden klickte immer noch durchs Menü seines iPod und suchte ein Lied. Und Tim wusste auch, welches. Es war ihr Lieblingslied. Sie wollte es hören, während sie ... von ihnen ging.
    Überall im Raum standen Blumen, vor dem Fenster, auf dem Tisch, im Bücherregal, Dutzende von Sträußen mit duftenden Blüten, bunte Luftballons und glitzernde Grußkarten. Auf diesen stand natürlich nicht ›Gute Besserung‹, dafür aber sehr viele gute Wünsche. Die selbst gebastelten Karten stammten von ihnen allen. Die Sprüche darin, die liebevollen Gedanken, die Wünsche für Vertrauen und Zuversicht, die Erinnerungen an ihr Leben, die Fotos aus einer glücklicheren Zeit waren alle wunderschön. Shainee war zu Tränen gerührt, als sie heute Morgen im Kreis ihrer Liebsten die Karten überreicht bekam und sie diese betrachtete und las – ihr letzter Tag begann mit einem Lächeln, das alle ansteckte. Und Lexie war glücklich: Ihr herzlichster Wunsch, dass ihre
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