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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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»Fünfzehn Stunden Nonstop-Flug mit einem drei Tage alten Baby? Zum Glück bin ich First Class geflogen, und die Flight Attendants waren sehr nett zu mir ... zu uns.«
    Sie küssten sich, und einen Herzschlag lang hatte Tim das Gefühl, als wäre alles wie früher. Als hätte es die letzten acht Monate nicht gegeben.
    Aber, hey, da war ja noch jemand! Er beugte sich über den Babysitz. Die Kleine, dick eingemummelt in einen niedlichen Koala Jumper aus rosa Fleece mit aufgesticktem Koalabärchen und Kapuze mit aufgestellten Plüschöhrchen schlief tief und fest. Wie winzig sie war, wie süß! Die feinen Wimpern! Die niedliche Stupsnase! Und die kleine Schnute! Sie sah Jodi wirklich sehr ähnlich.
    Tim floss das Herz über, und einen Augenblick lang musste er an Sienna denken ... ihr Sternchen ...
    Okay, Tim, komm in die Gänge! Es bleibt nicht viel Zeit.
    Behutsam hob er das Baby vom Kofferwagen und schob den Babysitz auf die Rückbank des Q7. Während Jodi ihn festschnallte, lud Tim ihr Gepäck in den Kofferraum. Dann öffnete er ihr die Beifahrertür, um ihr beim Einsteigen zu helfen. Jodi wollte ihn umarmen, erwischte im Vorübergehen aber nur seine Hand, die sie kurz festhielt, aber sofort losließ, als Tim sagte: »Bitte, Jodi. Wir müssen los.«
    Sie nickte traurig, stieg ein und zog die Tür hinter sich zu.
    Ja klar, nach der Geburt vor drei Tagen sehnte sie sich nach Nähe, und Laird war nicht für sie da. Aber, hey ...!
    Tim ging um den Audi herum und stieg ebenfalls ein. Und los ging’s. Während sie unter der Abflughalle hindurchfuhren, sagte er: »Die Kleine habt ihr beide wirklich gut hinbekommen.«
    Jodi nickte stumm. Sie war so angespannt wie er.
    »Laird und du, habt ihr euch schon für einen Namen entschieden?«
    »Ja.«
    »Okay.« Tim sah sie von der Seite an. »Ist was?«
    »Laird ...« Jodi lehnte den Kopf zurück gegen die Kopfstütze und schnaufte entnervt.
    »Wolken am Liebeshimmel?«, fragte er nach.
    »Mit Blitz und Donner. Wir haben uns getrennt. Wegen Diane.«
    »Oh.«
    Seinem Blick wich sie aus.
    Okay, keine weiteren Fragen.
    Nach einer Weile bogen sie nach rechts auf den vierspurigen Bayshore Freeway 101, und Jodi fragte: »Sind alle da?«
    »Ja.«
    Na klar sind alle da, dachte Tim, jeden Tag, den wir noch mit ihr verbringen können. Wir wohnen doch alle im selben Haus: Mark, Lexie und Ray, Kyle und ich. Die Frage ist unsinnig, aber Jodi muss sie stellen, um sich auf das vorzubereiten, was sie in der Pacific Avenue erwarten wird.
    »Und wie geht’s ihr?«, fragte sie behutsam, als hätte sie nicht gestern erst mit ihr geskypt.
    »Sie wird immer schwächer«, quälte Tim heraus.
    Jodi sah ihn von der Seite an. »Werden wir’s noch rechtzeitig schaffen?«
    Tim starrte nach vorn und nickte stumm. Er war so voller Gefühle, er mochte jetzt nicht reden. Und Jodi war feinfühlig genug, um ihn in Ruhe zu lassen. Tim zog sein BlackBerry aus der Tasche und gab es ihr. »Kannst du Mark simsen, dass wir schon auf dem Rückweg sind?«
    »Yeah, mach ich. ETA?«
    »Zwanzig Minuten.«
    »Okay.« Sie tippte die SMS an Mark, und sie hatte das Handy noch in der Hand, als schon die Antwort kam. Wortlos zeigte Jodi ihm die Nachricht.
     
    Mark Ryker
    February 8, 2012 04:07:27 PM
    SIE FREUT SICH AUF EUCH. BITTE KOMMT SCHNELL. MARK
     
    Tim nickte, und Jodi steckte das BlackBerry in die Freisprechvorrichtung - für den Fall, dass noch eine ... andere Nachricht kam ...
    Shainee wird immer schwächer, dachte Tim traurig.
    Ich versuche, die Erinnerungen an die letzten acht Monate abzuschütteln, die plötzlich wieder an mir vorüberziehen, aber es gelingt mir nicht. Wenn ein Mensch, den man von Herzen liebt, ein Todesurteil erhält, zwingt einen der harte Schlag in die Knie, und so schnell steht man nicht wieder auf. Ich habe immer geglaubt, eine solche Situation würde einem inspirierende Einsichten über das Leben vermitteln, irgendwas Klares und Überwältigendes ... keine Ahnung, einen Sinn oder so was ... eine Antwort auf alle großen Lebensfragen. Von wegen! Nee, Mark und ich haben nur gemeinsam versucht, die Angst und die Trauer zu überwinden, die Wut, die Verbitterung und die Verzweiflung. Wir freuen uns über jeden Tag, den wir noch zusammen mit ihr erleben dürfen. Shainee, Mark und ich, wir leben jede Stunde, als wäre sie die letzte.
    Und so manches Mal dachten wir schon, es wäre so weit: Ihre letzte Stunde wäre angebrochen. Das Ringen mit Shainees Krankheit wurde zur größten Herausforderung
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