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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
Autoren: C Houck
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gemeinsam brachten wir die Bude zum Stehen. »Bis später, Cath.«
    »Bis später.« Lächelnd stolzierte sie davon.
    »Also, Kelsey, dann bist du wohl heute meine rechte Hand? Nun, du wirst es lieben«, sagte er mit einem Grinsen. »Ich bin für den Karten- und Souvenirstand zuständig, außerdem sammle ich den Müll ein und fülle die Regale auf. Im Grunde bin ich hier Mädchen für alles. Mein Dad ist der Zirkusdompteur.«
    »Das ist doch mal ein cooler Job«, entgegnete ich, »hört sich zumindest besser an als Müllmann.«
    Matt lachte. »Okay, ich hab verstanden.«
    Wir verbrachten die nächsten Stunden damit, Kisten zu schleppen, die Vorräte im Imbissstand aufzufüllen und alles für die Zuschauer vorzubereiten.
    Uff, ich habe keine Kondition. Schon bald wollte mein Bizeps protestierend schlappmachen. »Es gibt nichts Besseres als harte Arbeit«, hat mein Dad immer gesagt, sobald Mom sich wieder mal ein neues Projekt wie das Anlegen eines Blumengartens in den Kopf gesetzt hatte. Er war unglaublich geduldig, und wenn ich mich über die Extraarbeit beschwerte, lächelte er nur und sagte: »Kells, wenn du jemanden liebst, ist es ein Geben und Nehmen. Später einmal wirst du das auch erfahren.«
    Irgendwie bezweifelte ich, dass dies einer dieser Momente war.
    Als wir mit allen Vorbereitungen fertig waren, schickte mich Matt zu Cathleen, damit ich ein Zirkuskostüm bekommen und mich umziehen konnte – leider erwies der Fummel sich als golden und glitzernd, unter normalen Umständen hätte ich ihn nicht mit der Kneifzange angefasst.
    »Ich hoffe, der Job ist das hier auch wert«, murmelte ich und zwängte mich in das Funkelteil.
    In meinem neuen Outfit schritt ich zur Verkaufsbude, wo Matt gerade die Preistafel angebracht hatte. Er wartete bereits mit der Kasse und einem Packen Eintrittskarten auf mich. Außerdem hatte er mir ein Lunchpaket mitgebracht.
    »Showtime, Kelsey. Du solltest es schnell runterschlingen, denn zwei Busse voller Kinder aus dem Sommercamp sind hierher unterwegs.«
    Und tatsächlich: Bevor ich aufgegessen hatte, stürzten die Sommercamp-Kinder in einem lärmenden, wilden Durcheinander aus kleinen Körpern auf mich zu. Es fühlte sich an, als würden winzige Büffel über mich hinwegtrampeln. Mein freundliches Kundendienstlächeln geriet wohl eher zur verängstigten Grimasse. Jeder Fluchtweg war mir abgeschnitten. Sie waren überall – und jeder buhlte lautstark um meine Aufmerksamkeit.
    Die Erwachsenen kamen näher, und ich wollte hoffnungsvoll wissen: »Zahlen Sie zusammen oder getrennt?«
    Einer der Betreuer erwiderte: »O nein. Wir haben beschlossen, jedes Kind seine eigene Karte zahlen zu lassen.«
    »Das ist toll«, murmelte ich ergeben.
    Ich fing mit dem Kartenverkauf an, und schon bald gesellte sich Cathleen zu mir, bis die Musik einsetzte und die Vorstellung begann. Ich wartete noch ungefähr zwanzig Minuten, doch niemand kam, also schloss ich die Geldkassette ab und suchte im Zirkuszelt nach Matt, der sich die Show ansah.
    Der Mann, den ich am Morgen kennengelernt hatte, war der Zirkusdirektor. »Wie heißt er?«, flüsterte ich Matt zu.
    »Agostino Maurizio«, antwortete er. »Ihm gehört der Zirkus und die Akrobaten sind allesamt Familienangehörige.«
    Mr. Maurizio kündigte die Clowns, Akrobaten und Jongleure an, und ich ertappte mich, wie ich Gefallen an der Vorstellung fand. Doch es dauerte nicht lange, bis mir Matt den Ellbogen in die Seite stieß und Richtung Souvenirstand deutete. Schon bald würde die Pause folgen: Zeit für die Luftballons.
    Gemeinsam bliesen wir Dutzende farbenfroher Ballons mit einer Heliumflasche auf. Die Kinder waren außer Rand und Band! Sie rannten zu jedem Stand und zählten ihre Münzen ab, damit sie ihr Erspartes bis zum letzten Penny ausgeben konnten. Rot schien ihre Lieblingsballonfarbe zu sein. Matt nahm das Geld entgegen, während ich die Luftballons aufpumpte. Ich hatte das nie zuvor getan, und mir zerplatzten einige, was die Kinder erschreckte, doch ich versuchte, das laute Knallen mit einem Witz zu untermalen, und rief jedes Mal »Hoppla!«, wenn es passierte. Schon bald stimmten sie laut grölend in mein »Hoppla!« ein.
    Die Musik erscholl und die Kinder, ihre diversen Einkäufe fest an sich gepresst, eilten zurück auf ihre Plätze. Einige hatten Leuchtschwerter gekauft und fuchtelten wild damit herum.
    Als wir uns wieder setzten, betrat Matts Vater die Manege, um seine Hundeshow aufzuführen. Dann kamen noch einmal die Clowns und
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